Mit einem (weiteren) Tagessieg holte sich Dennis Schröter vorzeitig den DM-Titel der E3-Klasse der Deutschen Enduro-Meisterschaft!
Zuletzt ein Jahr ohne Meisterehren dominierte der Husqvarna-Fahrer nicht einmal von Beginn weg - Bei seinem Punktevorsprung hätte er eigentlich auf Sicherheit fahren können, doch das ging gänzlich schief. "Ich hatte das probiert, aber das ging gar nicht" - und prompt lag er deutlich zurück. Doch am Ende war er wieder vorne!

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Dennis Schröter auf dem Weg zum Titel

Ungleich größeres Pech hatte Titelverteidiger Marcus Kehr: Der stürzte in der allerersten Sonderprüfung so unglücklich, dass sich sein Handschützer am Kupplungshebel verklemmte - So hing die Kupplung gezogen und an ein Fahren war nicht zu Denken - Erst musste er den Bowdenzug aushängen, um dann die Prüfung noch mit einer Minute Verspätung zu beenden - vom 50. (!) Platz kämpfte sich der Sherco-Pilot aber noch auf den achten Rang in der Gesamtwertung und den vierten Platz in der E3-Klasse.
Auf Rang zwei in der E3-Klasse kam Marco Neubert mit nur 30 Sekunden Abstand hinter Schröter. "Mit dem Motorrad liegen mir die schnellen Prüfungen," freute sich der Yamaha-Fahrer, der zunehmend besser in Fahrt kommt.
Platz drei für Jan Schäfer, der damit auch Björn Feldt in der Meisterschaft hinter sich lässt.

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Christian Weiß holt sich den Tagessieg auf der "alten", klassischen Husqvarna

Weitaus spannender waren die Tagesentscheidungen in den anderen beiden Klassen:
In der E1-Klasse holte sich erst in der allerletzten Sonderprüfung Christian Weiß (Bild oben) seinen ersten Tagessieg seit drei Jahren mit nur 0,13 Sekunden Abstand vor Edward Hübner, der den ganzen Tag vor ihm gelegen hatte. "Er hat es verdient," meinte Hübner selbstkritisch und ärgerte sich nur wenig. Denn der KTM-Fahrer profitierte vom schlechten Abschneiden von Derrick Görner, der nur den 5. Platz belegte: "Ich bin in der ersten Prüfung gleich zweimal gestürzt und dann den ganzen Tag nicht mehr in den Rhythmus gekommen. Die Schulter (verletzt in Tucheim vor einer Woche - Anm. des Autors) tut zwar noch weh, aber die kann ich nicht als Entschuldigung anführen," meinte der Husqvarna-Fahrer, der in der Meisterschaft dadurch weitere Punkte auf Hübner verloren hat.
Hinter Hübner platzierte sich Jonathan Rosse, doch weil der Schweizer mit ausländischer Lizenz fährt, bekommt er keine DM-Punkte, sondern nur Punkte für das int. Championat.

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In der E2-Klasse geriet Davide von Zitzewitz zunächst ins Hintertreffen: Der KTM-Fahrer, der sonst immer gerne als Erstes in die sonderprüfung fährt, hatte gerade in der Cross-Prüfung noch keine Spuren vor sich - wohl aber der später gestrartete Andreas Beier, der sich auch noch ein wenig Zeit mit der Reinfahren gelassen hatte. Doch in der zweiten Runde drehte Zitzewitz den Spieß um und als Beier versuchte dagegen zu halten, stürzte der prompt zweimal. "In der letzten Runde hatte ich keine Körner mehr," gab der Husqvarna-Pilot anschließend zu. In der Meisterschaft hat er nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem Finale im (heimatlichen) Zschopau. Doch ein weiterer Sieg würde Zitzewitz drei Punkte mehr bescheren und damit den Titel! Damit wird sich die Spannung in dieser Klasse am nächsten Wochenende fortsetzen und ihren Höhepunkt finden.
Der dritte Platz ging an Mike Hartmann, der nach seinem Ausfall in Tucheim sich wieder auf den dritten Meisterschaftsrang vorgearbeitet hat - punktgleich mit Nick Emmrich, der auch in der Tageswertung den vierten Platz belegte.
 
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Streitberg war sicherlich wieder für Jeden eine Reise wert: Das Wetter sorgte nach dem aufklaren des morgendlichen Nebels quasi für Werksboden in den Sonderprüfungen - und für eine Strecke für Genuss-Fahrer. Der MSC Freier Grund Fränkische Schweiz hatte einige Abschnitte neu gestaltet und so gab es in der ersten Runde einige kleinere Überraschungen. Doch (aufgrund der Witterung) keine unlösbaren Aufgaben für ambitionierte Fahrer.
Mittlerweise addieren sich die drei Sonderprüfungen zu fast einer Stunde Fahrzeit, was schon an internationales Niveau heranreicht. Allerdings sind viele Teile auf den Wiesen und Äckern sehr schnell gesteckt, weshalb die hubraumkleineren Maschinen in der Championatswertung einen kleinen Nachteil haben. Andererseits ist hat sich gerade erste Endurotest mit seiner anspruchsvollen Waldpassage als kleiner "Scharfrichter" entwickelt.  
Mitten im Naturpark "Fränkische Schweiz" startete der Landrat Hermann Ulm am Morgen um 8:00 die Fahrer auf einen Kurs, der teilweise sogar kurz über die Wanderwege der Region führte. Der MSC hat mit seiner 33. Geländefahrt sicher damit auch eine gute Werbung für die Region gemacht, die sich (mal wieder) von ihrer schönsten Seite gezeigt hat.
Der Autor dieser Zeilen freut sich jedenfalls schon darauf, in spätestens 2 Jahren wieder in die Fränkische Schweiz zu fahren"

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Sektdusche für den frischgebackenen Deutschen Meister Dennis Schröter!

Ergebnis

Int. Deutsches Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)
Stand (nach 8 Läufen): 1. Schröter, 610 Punkte; 2. Hübner 537; 3. Beier 533; 4. von Zitzewitz 523; 5. Kehr 503; 6. Görner 491; 7. Schäfer 434; 8. Feldt 430; 9. Weiß 425; 10. Neubert 422.

Enduro E1: Hier klicken! (PDF)
Stand (nach 8 Läufen): 1. Hübner, 188 Punkte; 2. Görner 179; 3. Haustein 148; 4. Weiß 147; 5. Röhrl 124; 6. Schubert 111; 7. Apolle 108; 8. Lang 60; 9. Kradorf 56; 10. Marker 50.

Enduro E2: Hier klicken! (PDF)
Stand (nach 8 Läufen): 1. Beier, 188 Punkte; 2. von Zitzewitz 186; 3. Hartmann 140; 4. Emmrich 140; 5. Wächtler 125; 6. Rambow 100; 7. Ludwig 93; 8. Engelmann 78; 9. Hassenpflug 77; 10. Stube 67.

Enduro E3: Hier klicken! (PDF)
Stand (nach 8 Läufen): 1. Schröter 197; 2. Kehr 153; 3. Schäfer 146; 4. Feldt 145; 5. Neubert 143; 6. Krause 127; 7. Lötzsch 111; 8. Springmann 95; 9. Blaack 92; 10. Helbig 88.

Alle Klassen - alle Stände: Hier klicken! (Link)

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