Den fünften von acht Wertungstagen der Deutschen Enduro-Meisterschaft in Dachsbach gewann Marcus Kehr die Gesamtwertung vor Edward Hübner und seinem schärfsten Konkurrenten Dennis Schröter: "Ich bin die erste Runde einfach zu schlecht gefahren," gab der Husqvarna-Pilot unumwunden zu, ohne nach Ausreden zu suchen. Allerdings hätten die kleinen Motoren in dem tiefen, schweren Untergrund auch einen kleinen Nachteil gegenüber den PS-stärkeren Modellen der anderen Hubraumklassen.

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Zumindest wiederlegt Kehr (Bild oben) an dieser Stelle die alte Mähr, dass ein Kind pro Runde eine Sekunde langsamer machen würde: Der KTM-Fahrer vergrößerte als frisch gebackener Vater im Gegenteil jeder Runde den Abstand um mehr als 1o Sekunden.
Für Hübner (Bild unten) ist es ein besonderer Erfolg: zum ersten Mal seit 2011 holte sich der Yamaha-Fahrer einen Klassensieg.

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Der anhaltende Regen machte die Strecke und die Sonderprüfungen immer schwerer - so musste nach zwei der vier Runden der Crosstest 1 haerausgenommen werden, weil Spuren auf dem Acker viel zu tief geworden waren (und in den vielen engen Kurven die Streckenposten fast nicht mehr mit dem Nachbändern nachkamen) - auch auf der Strecke gab es fortwährend Korrekturen. Aber trotz Allem, oder gerade deshalb wurde der Wettbewerb zu einer echten Geländefahrt, auf der sich manche Cross-Spezialisten deutlich schwerer taten.
Am Ende wurde in der vierten Runde nur noch die erste Etappe bis zur zweiten Sonderprüfung gefahren - und danach direkt zurück ins Fahrerlager.

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Die E2-Klasse gewann Sascha Meyhoff, der eigentlich als Sandspezialist bekannt ist: "Ich bin in der ersten Runde nicht so gut zurecht gekommen, da hat mir der Andy (Beier, Anm. d. Verfassers) gleich einige Zeit abgenommen." Doch Beier hatte in der nächsten Runde ein ganz anderes Problem: Der Motor wurde so heiß, dass er den Öleinfülldeckel aus Plastik wegschmolz und er entsprechend viel Öl verlor. Darunter litt auch die Kupplung und an der nächsten Zeitkontrolle war die Fahrt vorzeitig zu Ende. Für Beier ein schwerer Schlag, der damit wahrscheinlich seinen DM-Titel verloren hat!
Nachdem Beier nun ausgefallen war, rutschte auch Christian Weiß auf das Podium vor. "In Tucheim hatte ich schon gedacht, dass ich schnell gewesen wäre - da war ich es aber nicht. Hier habe ich mich gar nicht so schnell gefühlt - und bin jetzt sogar Dritter," freute sich der Husaqvarna-Fahrer.

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Siegerehrung Championat: 1. Kehr - 2. Hübner - 3. Schröter

Kehr gewann außer dem Championat natürlich auch die E3-Klasse - dort mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung vor Derrick Görner, der nach Pech in der zweiten Runde in den letzten beiden Sonderprüfungen noch Björn Feldt den zweiten Platz entreißen konnte. Unter Wert geschlagen, Jörg Haustein, der mit der 300er KTM in dieser Saison sonst immer bessere Leistungen als diesen siebenten Tagesrang abgeliefert hatte. Dabei hatte er noch das Glück, das der Finne Tomi Peltola, deutlich vor ihm liegend mit technischen Problemen ausgefallen war.

Ergebnisse

Championat: Hier klicken! (PDF)
Stand nach fünf von acht Läufen: 1. Kehr, 418 Punkte; 2. Schröter 411; 3. Hübner 391; 4. Meyhoff 357; 5. Görner 352; 6. Feldt 349; 7. Beier 305; 8. Haustein 303; 9. Emmrich 297; 10. Hartmann 293.
 
Klasse 1: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Schröter, 122 Punkte; 2. Hübner 113; 3. Wächtler 96; 4. Hänel 75; 5.Kradorf 71; 6. Rosenstengel 71; 7. Röhrl 66; 8. Strelow 64; 9. Meyer 58;10. Jud 48.

Klasse 2: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Meyhoff, 119 Punkte; 2. Beier 992; 3. Hartmann 92; 4. Chr. Weiß 86; 5. Krause 74; 6. Neubert 71; 7. D. Weiß 65; 8. Lötzsch 65; 9. Petruck 58; 10. Springmann 53.

Klasse 3: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Kehr, 125; 2. Feldt 104; 3. Görner 104; 4. Emmrich 78; 5. Haustein 78; 6. Risse 77; 7. Freund 68; 8. Peltola 61; 8. Freund 40; 9. Schäfer 54; 10. Storz 45.  

Alle Zeiten, alle Klassen und Stände: Hier klicken! (Link)

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