Vor unliebsamen Überraschungen verschont, startete KTM-Fahrer Marcus Kehr schon wesentlich flüssiger in den zweiten Tag der Deutschen Enduro-Meisterschaft in Burg. Bevor er allerdings in Führung gehen konnte, setzte Edward "Eddi" Hübener mit seiner Yamaha erst einmal eine absolute Bestzeit in den Staub der ersten Sonderprüfung.
Wie schon am ersten Tag lieferten sich dann Kehr (Bild oben) und Dennis Schröter auf der Husqvarna von Prüfung zu Prüfung einen sehenswerten Kampf um die Sekunden, den der amtierende Champion Kehr am Ende mit 3 Sekunden Vorsprung für sich entschied. Ein sehenswerter Kampf zwischen den Beiden - an beiden Tagen - die sich in der DEM auf absoluter Augenhöhe befinden.
Trotz eines Sturzes blieb Schröter am Ende immer noch 20 Sekunden vor Hübner, der nicht nur in der Championatswertung Dritter wurde und in der E1-Klasse Zweiter, sondern diese Plätze auch in der DEM-Wertung innehat. Schon mit deutlichem Abstand landete Bert Meyer erneut auf dem dritten Platz der Klassenwertung - weil er allerdings beim ersten Lauf in Uelsen ohne Punkte geblieben war, hatte er weit hinten im Feld starten müssen und in den Sonderprüfungen oft langsamere Fahrer überholen müssen, was in dem Staub kein leichtes Unterfangen war.
In der E2-Klasse konnte Andreas Beier seinen Vortageserfolg auf der großen 450er KTM wiederholen. Sascha Meyhoff, der seinen ersten Endurowettbewerb auf der neuen 250er Zweitakt-Beta bestritt, stürzte zu allem Übel noch gleich in der ersten Sonderprüfung: "Aber ich konnte das Tempo von Andi einfach nicht halten," bekannte der Fahrer des Hoopeparks freimütig. Marco Neubert, der wie Bert Meyer in Uelsen ohne Punkte geblieben war und deshalb auch von hinten starten musste, kämpfte sich wacker auf den dritten Platz - und verlor ihn wieder, weil ihm 30 Strafsekunden aufgebrummt wurden. "Da bin ich selbst schuld," gab der Yamaha-Fahrer reuemütig zu: "Ich bin in der Prüfung an einen kleinen Stau gekommen und deshalb auch nicht gleich die Auffahrt hoch. Ich hatte es dann noch mal probiert, aber es ohne Anlauf auch nicht geschafft, da bin ich neben dem Band eine kleine Abkürzung gefahren." Das hatte leider ein Offizieller gesehen und gemeldet - und letzten Endes kann Neubert über die Strafzeit froh sein - vor zwei Jahren hätte man ihn dafür aus der Wertung nehmen müssen. So aber erbte Husqvarna-Pilot Christian Weiß den Platz auf dem Podium.
In der E3-Klasse ist Marcus Kehr eine Klasse für sich - der nächste Fahrer war nach knapp 37 Minuten Sonderprüfung bereits fast eineinhalb Minuten dahinter. Björn Feldt (Bild oben), der genau vor einem Jahr zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen gestanden hatte, belegte auch am zweiten Tag Platz zwei auf der KTM vor Husaberg-Pilot Derrick Görner, dem Titelverteidiger. "Aber in der zweiten Sonderprüfung stürzte ich einmal, deshalb musste ich zum Schluss noch mal richtig Gas geben, denn dann wurde es noch einmal eng." Jörg Haustein verpasste mit Rang vier das Podium um gerade einmal 0,64 Sekunden!
Stürze auch bei dem bisherigen Dauersieger Tim Apolle - der damit dem Yamaha-Junior Sascha Wiefel den Weg frei machte. Auf Rang zwei Lukas Reichstein, der erstmals eine 250er Viertakt-Husaberg pilotieren durfte.
Ergebnisse
Championat: Hier klicken! (PDF)
Stand nach drei von sieben Läufen: 1. Kehr, 269 Punkte; 2. Schröter 265; 3. Hübner 249; 4. Beier 235; 5. Feldt 232; 6. Meyhoff 227; 7. Görner 226; 8. Haustein 204; 9. Emmrich 194; 10. Hartmann 186.
Klasse 1: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Schröter, 75 Punkte; 2. Hübner 66; 3. Wächtler 56; 4. Kradorf 46; 5. Hänel 43; 6. Rosenstengel 41; 7. Meyer 40; 8. Strelow 36; 9. Jod 36; 10. Röhrl 32.
Klasse 2: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Beier, 70 Punkte; 2. Meyhoff 69; 3. Hartmann 54; 4. Chr. Weiß 52; 5. Petruck 43; 6. D. Weiß 41; 7. Krause 40; 8. Lötzsch 39; 9. Neubert 33; 10. Haag 32.
Klasse 3: Hier klicken! (PDF)
Stand: 1. Kehr, 75; 2. Feldt 66; 3. Görner 60; 4. Haustein 49; 5. Emmrich 48; 6. Risse 43; 7. Peltola 41; 8. Freund 40; 9. Häußer 31; 10. Schäfer 29.
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Dennis Schröter musste sich diesmal Marcus Kehr geschlagen geben