Zuviel passiert bei einer solchen Enduro-Fahrt was über die reine Sportberichterstattung hinaus geht. Wir sind einmal anmaßend und bringen unsere Leser einen Schritt weiter und machen diesmal ein wahrlich meisterliches Update.
Meisterehrung der Enduro-3-Klasse mit Titelverteidiger Luca Fischeder (Mitte), dem Zweiten Florian Görner (links) und Jörg Haustein
Wobei sich das meisterlich nicht auf den unvergleichlich wortgewandten Text bezieht, sondern auf die Meisterehrung!
Ganz regulär gab es nach dem Wettbewerb die traditionelle Tages-Siegerehrung auf dem Startwagen – Doch dreieinhalb Stunden später wurde es noch einmal richtig offiziell: Dann nämlich wurden auf der Bühne im Festzelt die aktuell, frisch gekürten Deutschen Enduro-Meister geehrt!
Mit den passenden Fanfaren wurden die einzelnen Klassen ausgezeichnet, zwischendurch lockerten kurze Interviews mit den Sponsoren und Ehrengästen das Programm auf – Die überreichten Pokale waren ziemlich groß und das Festzelt war voller begeisterter Fans, Fahrern, Teams und Zuschauern, die allesamt da auf ihre Kosten kamen.
Auch wir Fotografen, die es schafften alle Deutschen Enduro-Meister auf ein Bild (siehe oben) zu bekommen!
Bei dieser Siegerehrung wurde dann auch der langjährige „Race-Direktor“ Wilfried Meine verabschiedet. Der zieht sich in seinen Unruhestand zurück und überreichte den Staffelstab an Martin Breitfeld, der schon im Enduro-Jugend-Cup hervorragende Arbeit geleistet hat.
Danach wurde der Name „Race Party“ wieder einmal zum Programm: Der DJ legte passend auf und es war sicher nicht nur die kalte Nacht, der das Publikum ins Zelt trieb.
Im Zelt und drumherum waren die Getränkestände und die verschiedensten Food-Trucks, so dass Jeder auf seine Kosten kam.
Nicht auf ihre Kosten kamen allerdings Davide und Bert von Zitzewitz – die saßen nämlich gleich im Transporter auf dem Weg nach Spanien, wo allerdings nicht Meister Davide, sondern Vater Bert an den Start ging: Bei der Vintage-Trophy steuert er seine alte Maico. Im Jahr 2026 braucht er dann vielleicht nicht so weit zu fahren – dann soll die Vintage-Trophy in Zschopau ausgetragen werden.
Im Rahmen der Tages-Siegerehrung wurde noch Jeremy Sydow mit dem Gunter Illgen Gedächnispokal ausgezeichnet: Der Name des langjährigen, aber verstorbenen Fahrtleiters, ist mit der Jugendförderung verbunden und so war ein besonderer Wander-Preis für den besten jungen Fahrer, unter 23 Jahren, beim Enduro „Rund um Zschopau“ ausgelobt worden – Mit dem Preis ist auch eine finanzielle Unterstützung verbunden.
Bei der Tages-Siegerehrung hatte es noch einen besonderen Moment gegeben: Samantha Buhmann wurde noch die Medaille von den letzten Sixdays offiziell überreicht: Buhmann war dieses Jahr nicht in der DEM am Start gewesen, sondern im, ihr viel näheren, Italien und deshalb hatte es in dieser Saison noch keine Gelegenheit zur Ehrung gegeben. Allerdings war es dann auch schon höchste Zeit, denn Buhmann, die in Zschopau die Damenwertung gewann, startet nämlich schon drei Wochen später erneut bei den Sixdays.
Nur als Rucksackfahrer war der entthronte E2-Meister Philipp Müller unterwegs: Nach langer Verletzungspause war er erst spät in die Saison eingestiegen und hatte sich beim letzten Lauf in Rehna das Knie angeschlagen. „Ich muss nicht unbedingt Fahren, die Saison ist zum wieder dran gewöhnen. Allerdings helfe ich hier meinem Bruder Maxi, der hat die letzten Jahre genug Rucksackfahrer für mich gemacht.“ Maximilian Müller (Bild oben) wurde 7. in der E1-Klasse.
Neben dem eigentlichen Wettbewerb erfreute sich an gleicher Stelle auch das Deutsche Enduro-Museum: Schon am Donnerstag hatte man zum Treffen mit den alten Fahrern eingeladen – und bis zum Sonntag blieben auch noch viele Fahrer und Fans vor Ort, um sich nach dem Wettbewerb eben noch das Museum anzusehen – vom ältesten Enduro-Motorrad mit dem Baujahr 1928 bis zur Neuzeit nach der Wende. Aber eben ein Querschnitt durch alle Marken, nicht nur DKW, MZ und Simson, sondern eben auch englische, japanische und italienische Modelle aus den letzten Dekaden. Für Jeden, der sich für die Welt des Endurosportes interessiert ein echtes Muss.
Einen wortwörtlichen Vorgeschmack auf das nächste große Motorsport-Event im Erzgebirge gab es auch schon: Die allerersten Flaschen des extra für das Getzen-Rodeo am 4. November gebraute Bier wurden schon einmal verkostet!