
75 Jahre "Rund um Dahlen", das würdigte der Bürgermeister Matthias Löwe (links im Bild) nicht nur mit einer Urkunde, sondern auch noch mit einer kleinen Unterstützung für den Verein, was Vorsitzender Lars Scholz gerne in Empfang nahm.
Für die Versorgung des Fahrerlagers und der Servicezone gab es nicht nur eine große Anzahl an Dixi-Toiletten, die auch gereinigt wurden, sondern auch ein großes Aggregat, das für den kostenlosen Strom sorgte!
DEM-Fahrer Tristan Hanak lief die Sonderprüfungen noch auf "Krücken" ab: "Ich muss mein Bein schonen, sonst brache ich Morgen überhaupt nicht an den Start zu gehen." Der KTM-Fahrer hielt beide Tage durch und wird als Belohnung nach zwei fünften Plätzen in der E3-Klasse auf dem dritten Meisterschaftsrang geführt.
Mit gerade einmal 15 Jahren und einer Führerschein-Sondergenehmigung fährt Niklas Lohe: Nach einem sechsten und siebenten Tagesrang wird der GasGas-Fahrer auf dem fünften Platz der DMSJ-Enduro-Jugend-Cup (125ccm) gezählt. Wie viele andere junge Fahrer kommt Lohe auch von dem Enduro-Jugend-Cup.
So auch Lea Meier, die bei ihrem Heimrennen erstmals gegen die erwachsenen Damen antrat und prompt den zweiten Platz belegte: "Ich will dieses Jahr noch in der Enduor-GP-Wertung in der neu geschaffenen Damen-Junioren-Klasse antreten. Das lief zwar recht kurzfristig, aber nächstes Jahr habe ich Prüfungen, da habe ich weniger Zeit." In der "Mini-Enduro-Europameisterschaft" der Junioren war Lea im vergangenen Jahr Dritte geworden.
Kein Junior, sondern Super-Senior, ist der amtierende Meister besagter Klasse, Stefan Müller: Der hatte auf der Anfahrt aus dem Allgäu Probleme mit dem Transporter. "Wir mussten unterwegs an der Werkstatt übernachten und sind erst am Freitag Abend um 18:00 Uhr hier angekommen. Da war keine Zeit mehr die Sonderprüfungen zu laufen." Trotzdem der vierte Platz am ersten Tag für den KTM-Händler aus Kempten. Am zweiten Tag dann der zweite Platz: "Da war ich froh, dass ich schon mal ungefähr wusste, wo es lang geht."
Nur zu Besuch in Dahlen war Ex-Meister Yanik Spachmüller: Der GasGas-Fahrer hatte sich kurz vor dem Saisonauftakt in Itterbeck bei einem Trainingssturz die Rippen und die rechte Schulter verletzt - Seinen Arm trug er deswegen noch in der Schlinge.

Enno, einer der Streckenposten, wollte sich für diese Arbeit das Motorrad von einem Freund leihen. Am Freitag hatte er Geburtstag und als er die Garage aufmachte, stand da ein Motorrad mit seinem Namen dran: Seine Kumpels und seine Frau hatten zusammengelegt, eine gebrauchte 250er EXC gekauft und vollständig überholt.
Nun will der 40jährige auch wieder an Wettbewerben teilnehmen: "Ich kann jetzt in der Seniorenklasse starten, da freue ich mich drauf."

Eine zustätzliche Auszeichnung für verschiedene Fahrer gab es noch vor der eigentlichen Siegerehrung: Die Medaillen der ISDE-Teilnehmer von 2024 in Spanien, wurden vom Delegationsleiter Wilfried Meine überreicht. Diese Auszeichnung gab es allerdings nur für die Fahrer, die in Wertung angekommen waren.

Nicht glücklich waren die Teilnehmer, am zweiten Tag durch die Schlammlöcher fahren zu müssen: "Der erste Tag hatte doch gezeigt, dass wir gut daran vorbeifahren können," meinte ein Fahrer.
Allerdings haben Schlammpassagen schon immer Tradition rund um Dahlen und das wissen auch die gut über 1.000 Zuschauer zu würdigen, die sich die verschiedenen Passagen angesehen haben.
Das Ganze ist von den Organistoren-Gruppen her schon ein Wettkampf geworden, wer da am besten auftritt: Mit eigenen Westen und Bekleidung, Bannern und mehr feiert man sich ebenso, wie die Fahrer, die sich da durchkämpfen müssen.

Tatsächlich war für den ersten Tag ursprünglich ein Sprint-Enduro vorgesehen, mit kurzen Straßenetappen von Sonderprüfung zu Sonderprüfung.
Aber die Behörden erlaubten dafür nicht das Befahren der Straßen. An einer Stelle mussten die Teilnehmer an beiden Tagen beim Überqueren einer Straße sogar ihr Motorrad schieben.
Insgesamt waren die Behördenauflagen recht hoch, was schon im Vorfeld mit der Forderung nach einem "geprägten" Nummernschild (Sportkennzeichen) begann.
Im weiteren Verlauf wurde vom MSC Dahlen klar kommuniziert, dass während der Veranstaltung mit Polizeikontrollen zu rechnen sei, da diese mit der Überwachung der Veranstaltung speziell beauftrag worden seien.
Dazu gehörte dann eben auch, dass die Spiegel am Motorrad, beim Befahren von Straßenabschnitten, hochgeklappt sein müssten. Tatsächlich kontrollierte die Polizei an einer Stelle für eine Dreiviertelstunde und fand nur einen einzigen Fahrer, der tatsächlich den Spiegel hochgeklappt hatte. Der Großteil der Fahrer hatte den Spiegel zusätzlich so mit Kabelbindern angebunden, dass die unmöglich ausgeklappt werden konnten.
Theoretisch hätte schon nach dem ersten Tag damit der Wettbewerb beendet sein können, weil sich die Teilnehmer nicht an die Auflagen gehalten hatten. Dank der Gesprächsbereitschaft vom MSC Dahlen, konnte aber trotzdem noch ein weiterer Tag durchgeführt werden, wenngleich sich Fahrer und Teams eher darüber beschwerten, dass sie plötzlich an der ZK auch das Licht und die Blinker sauber machen sollten.

Als Dankeschön für ihre Arbeit durften die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes ebenfalls einmal auf das Podium, wo sie von den versammelten Fahrern genauso viel Beifall erhielten, wie die sportlichen Sieger.
Diese Anerkennung ist einfach der Tatsache geschuldet, dass diese Helfer sich um Jeden kümmern, der ihre Hilfe braucht und ohne sie die Durchführung gar nicht möglich wäre.

Die dritte Sonderprüfung, der Extremtest im Heidestadion, ging tatsächlich auf eine Eigeninitiative des Fußballvereins (man beachte das Tor im Hintergrund!) zurück: Man wollte wieder, wie schon beim WM-Lauf 20219 eine Sonderprüfung auf dem Vereinsgelände haben und gab sich alle Mühe dazu, auch einige künstliche Hindernisse aufzubauen.
So toll arbeiten alle Vereine in Dahlen zusammen. Dass es dann auch noch plötzlich zu einem Nachholspiel der Fußballer am Sonntag kam, hätte fast die dritte Runde unmöglich gemacht. Doch dann wurde sogar der Anfang des Fußballspiels auf 15:30 Uhr verschoben, somit konnten beide Wettbewerbe stattfinden - dafür von dieser Stelle unseren persönlichen Dank an die Verantwortlichen im Fußball.

Der nächste Lauf zur Deutschen Enduro-Meisterschaft findet erst nach der langen Sommerpause, am 7. September, im nordhessischen Waldkappel statt.

Die Nachbarn der Cross-Strecke "Burgberg" grüßen freundlich die Geländefahrt!