Auch beim dritten Lauf zur Deutschen Enduro-Meisterschaft im thüringischen Großlöbichau gewann Jeremy Sydow gewann jede einzelne Sonderprüfung und holte sich als Titelverteidiger den Sieg in der E3-Klasse und erneut in der Gesamtwertung!

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"Es lief aber nicht wirklich gut," meinte er anschließend: "Ich hatte gleich harte Arme und erst ab der dritten Runde lief es dann auch bei mir richtig rund." Aber harte Arme war ein weit verbreitetes Phänomen, wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass es bei diesem Sprint-Enduro direkt nach dem Start gleich nach rund 50 Metern schon in die erste Sonderprüfung ging!
So verzweifelte beispielsweise nicht nur Davide von Zitzewitz völlig: "Ich kam mir vor wie Popey, mit riesigen Unterarmen, bloß dass ich da keine Kraft hatte." Am Ende für den amtierenden E2-Meister deshalb auch nur der dritte Platz in der Klasse und nur der vierte Rang im Championat. Gerade einmal 16 Sekunden dahinter Eddi Hübner auf dem fünften Platz der Championatswertung
Erstmals stand aber ein ganz anderer auf dem Podium der klassenübergreifenden Championatswertung: der Schwede Franz Löfqvist war überglücklich, denn eine Woche zuvor hatte er in Zusammenarbeit mit seinem Landsmann, dem Ex-Weltmeister Anders Eriksson, in mühevoller Kleinarbeit die Yamaha opitmal abgestimmt: "Ich hatte mir Anfang des Jahres die linke Schulter verletzt, jetzt kann ich hier ohne Behinderung fahren." Zwar vermisste der Schwede die Etappe, aber die beiden Sonderprüfungen erhielten (berechtigterweise) von ihm höchstes Lob.
Im Ziel lag er nach über einer Stunde Wertungszeit zwanzig Sekunden vor Chris Gundermann!

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Höchst erfreulich lief es für Yanik Spachmüller (Bild oben) in der E1-Klasse: Weit enteilt natürlich Jeremy Sydow, doch mit nächtlichem Fieber und ohnehin angeschlagen, machte sich der GasGas-Fahrer wenig Hoffnungen. Doch wie immer bei dem Franken sobald er den Helm aufsetzte war davon nichts mehr zu merken: Tatsächlich fuhr er in der Klasse nicht nur jede Prüfung auf den zweiten Platz, sondern am Ende im Championat sogar noch auf den siebenten Gesamtrang - und begab sich nach der Zielankunft direkt wieder ins Krankenlager, kam nur kurz zur Siegerehrung wieder raus.

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In der E2-Klasse holte sich Löfqvist (Bild oben) zwar den Tagessieg vor Gundermann, trotzdem konnte Davide von Zitzewitz als Tagesdritter noch die Führung in der Meisterschaft verteidigen.

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Jaroslav Kalny übernimmt die Führung in der E3-Klasse von seinem Landsmann Matyas Chlum

Der Führende der E3-Klasse, Matyas Chlum aus der tschechischen Republik bekam ab der dritten Runde solche Schmerzen in den Armen dass er fast nicht mehr weiterfahren konnte. Er quälte sich noch ins Ziel, war dann im Championat nur noch 18. und in der Klasse nur noch vierter, womit er seine Meisterschafts-Führung an seinen Landsmann Jaroslav Kalny verlor. Der zweite Tagesrang ging an Robert Riedel vor seinem Namensvetter Robert Friedrich, dem amtierenden Junioren-Meister, der in die Pro-Klasse aufgestiegen ist.

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Bei den Junioren holte sich Leonhard "Leo" Koch (Bild oben) seinen ersten Tagessieg! "Es war wie beim Cross-Country, ich bin die erste Prüfung gefahren (6 Minuten - Anm. des Autors), dann einen Schluck getrunken und gleich in die nächste Prüfung rein (8 1/2 Minuten - Anm. des Autors). Am Ende der Runde hatte ich jedesmal 20 Minuten zum Ausruhen." Allerdings kam ihm auch entgegen dass die Prüfungen für deutsche Verhältnisse ungewohnt flüssig gesteckt waren.
Fynn Hannemann, der aufgegtiegene B-Lizenz-Champion des letzten Jahres, büßte alle Chancen schon in der ersten Prüfung ein: "Ich habe im Steinfeld einen Schlag auf das Hinterrad bekommen und bin dann höchst unsanft abgestiegen. Ich wollte gleich wieder los, aber ich konnte erst nicht aufsteigen, so habe ich weit über eine Minute verloren." - Allerdings verlor er auch die Führung in der Meisterschaft an den Tageszweiten Leon Thoms.
Nach dieser ersten Prüfung war Hannemann noch Letzter (11.) in der Klasse, kämpfte sich dann aber mit fünf Klassenbestzeiten in den insgesamt 10 Prüfungen noch auf den 4. Tagesrang vor

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Die Top-3 des Tages: Franz Löfqvist aus Schweden, Jeremy Sydow und Chris Gundermann

Ergebnisse:

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Deutscher Enduro-Cup

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Im Gegensatz zum restlichen Fahrerfeld hatte Eric Wirth keine dicken Arme: "Ich habe mich ganz normal aufgewärmt und dann lief es gleich richtig gut," erzählte der Beta-Fahrer anschließend, wobei ihm der flüssige Stil der Prüfungen auch sehr entgegenkam. "Allerdings war das technische im Wald, in der zweiten Prüfung genau mein Ding."
So gewann er mit fast 10 Sekunden Vorsprung vor dem Meisterschafts-Führenden Nic Matthias.
Auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung stand mit Tanja Schlosser die amtierende Europameisterin, die sich mal wieder in der B-Lizenz gegen die Männer durchgesetzte hatte!

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Am folgenden Sonntag ist der zweite Tag des Enduro-Sprintes geplant: Als besondere Schwierigkeit wird die zweite Sonderprüfung, der Endurotest mit vielem Waldanzeil, in umgekehrte Richtung gefahren, weshalb am frühen Abend noch einmal fast alle Fahrer einen "Abendspaziergang" durch den Test machten.
Gerade die Top-Fahrer waren aber nicht begeistert davon, dass der Test umgekehrt gefahren werden sollte.

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