Mit einem weiteren Tagessieg vor seinem Sherco-Teamkollegen Luca Fischeder, konnte Jeremy Sydow seine Führung im int. Deutschen Enduro-Championat weiter ausbauen. Den dritten Platz belegte Davide von Zitzewitz und alle drei Fahrer könnten theoretisch schon in der nächsten Woche, beim vorletzten Lauf in Rehna, ihre Titel in der Klasse vorzeitig sichern.

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Jeremy Sydow auf dem Weg zum Sieg

Doch zunächst ging es in Waldkappel um den Tagessieg. Die ersten beiden Prüfungen konnte Fischeder noch gewinnen: "Wenn ich als Erstes in die Prüfung reinfahren kann, dann kann ich die Spuren selbst legen. In der zweiten Runde waren die Spuren schon so ausgefahren, da habe ich versucht die zu kreuzen. Das klappte gut, hat aber mehr Zeit gekostet als gedacht."
Sichtlich zufrieden war Jeremy Sydow: "Zunächst war ich ein wenig zögerlich, aber dann ist alles super gelaufen - es hätte gar nicht besser gehen können." Irgendwie waren die schnellen Tests  dem Ex-Crosser auch wie auf den Leib geschnitten. Doch der DM-Titel ist alles andere als sicher, denn am kommenden Wochenende wird der Werksfahrer nicht bei der DEM am Start sein: „Am gleichen Wochenende findet die französische Meisterschaft statt und Sherco möchte gern, dass ich dort am Start bin, um den Junioren-Titel zu gewinnen. Und die Chancen stehen ja auch nicht schlecht, da ich ungeschlagen in Führung liege“, erklärt der 23-Jährige, der damit kampflos das Championat drangibt - allerdings könnte er beim Finale in Zschopau mit einem Sieg zumindest noch in der E1-Klasse noch mit einem Punkt Vorsprung den Titel holen.
Zitzewitz feierte sein erstes Championats-Podium seit langer Zeit: "Das letzte Mal stand ich auch hier in Waldkappel auf dem Podium - hier fühle ich mich wohl, das ist wie ein zweites Heimrennen.... Ich bin zwar einmal gestürzt, dafür habe ich mir in der nächsten Prüfung einen Draht eingefangen, der hat mich mit jeder Radumdrehung regelrecht nach vorne gepeitscht."
Mit drei Sonderprüfungen auf der 75 km langen Enduro-Runde, die jeweils dreimal gefahren wurde, hatte sich auch der MSC Waldkappel-Breitau zu weiteren sportlichen Höhen emporgeschwungen. Dazu kam die ansprechende und teilweise anspruchsvolle Streckenführung auf der Etappe.

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Lokalmatador Maxi Wills auf seinem Weg zum ersten Podium

Zu dem Thema Draht müsste noch etwas gesagt werden, denn es war wohl ein ganzer Drahtzaun, den sich Andi Beier in der dritten Prüfung eingefangen hatte. Damit war für ihn an dieser Stelle der Wettbewerb vorzeitig zu Ende und er rollte endlich befreit nur noch zurück zum Service.
Überhaupt nicht am Start war von vorneherein Ex-Meister Yanik Spachmüller, der sich eine Woche zuvor beim GCC die Mittelhand gebrochen hatte und dort schwer verletzt das Rennen noch auf dem vierten Platz beendet hatte.
So war dann auch der Platz frei für Maxi Wills, den Lokalmatador, der nur wenige hundert Meter vom Fahrerlager weg wohnt: Der Husqvarna-Fahrer wurde hinter Sydow und einem angeschlagenen Hübner (Erkältung), der auch noch mit kleineren technischen Problemen kämpfte (In der einen Prüfung ging die Vorderradbremse nicht und in den anderen Runde kemmte der Kupplungshebel) Dritter und bestieg in der DEM zum ersten Mal das Podium"

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Der amtierende Deutsche Enduro-Meister Philipp Müller bei seinem Debut in dieser Saison

Zwei sensationelle Comebacks waren in Waldkappel zu vermelden: Der (immer noch) amtierende Meister der E2-Klasse, Philipp Müller, war zu seinem ersten Enduro-Wettbewerb seit dem Finale im letzten Jahr angetreten: Der Beta-Fahrer hatte sich im Frühjahr eine Wirbelverletzung zugezogen und hatte aktuell als Vorbereitung zu Waldkappel am Freitag vorher gerade einmal sein Wettbewerbsmotorrad eingefahren!
Vom Start weg lief es gut, doch schon bald holte ihn die Realität, das fehlende Training und die fehlende Kondition wieder ein. Am Ende nur siebenter Platz in der Klasse: "Aber mächtig Spaß hat es wieder gemacht," strahlte der Beta-Fahrer über beide Wangen.

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Erfolgreicher war das Comback von Jan Schäfer, der zwischenzeitlich den Helm an den Nagel gehängt hatte, ein Haus gebaut und jetzt doch wieder einmal Wettbewerbsluft schnuppern wollte. In der E3-Klasse beendete er den Tag mit dem dritten Platz sogar auf dem Podium!

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Bei den Junioren gewann der tschechische Fahrer Robert Friedrich (Bild oben) erneut die Klasse, nur 20 Sekunden vor Leon Thoms, der selbst drei der neun Sonderprüfungen gewinnen konnte.
Mit seinem Sieg baut Friedrich die Führung in der Meisterschaft weiter aus, denn der GasGas-Fahrer hat ja eine Deutsche Lizenz.

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Das Siegerehrungs-Foto der Woche ist diesmal die E1-Klasse: Da schaffte nämlich Lokalmatador Maxi Wills sein erstes Podium in der DEM!

Ergebnisse:

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Meisterschaftsstand (nach sieben von neun Läufen)

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Das B-Championat gewann diesmal Niclas Leon Kallmeyer (Bild oben) auf der Husqvarna vor Arvid Meyer: Die Flotten Jugend-Fahrer auf den 125ern, die sonst immer ganz worne waren, belegten auf den schnellen Prüfungen mit den Tiefen Böden diesmal nur Platz vier (Nic Matthias), sechs (Fynn Hannemann) und sieben (Clemens Voigt).
Championats-Führender Hannemann hatte noch eine zusätzliche Entschuldigung, denn er war mit einer heftige Erkältung angetreten. "Ich bin nicht mal die Strecke vorher ordendlich abgelaufen - deshalb war auch die erste Runde nicht so gut. Aber am Ende lief es besser und ich bin früh über die Punkte, die ich gerettet habe."
Tanja Schlosser fährt ja nicht in der Damen-Klasse sondern mischt in der E1B-Klasse bei den "Jungs" mit: Sie holte sich fuhr auf den neunten Platz im B-Championat und auf den dritten Platz in der Klasse, womit sie wieder einmal auf dem Podium stand - sicher nicht die schlechteste Vorbereitung für die Sixdays, wo Schlosser in der Damen-Trophy antritt.  
 
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