Nichts Außergewöhnliches für die ganz alten Hasen im Endurosport, doch von den aktiven Fahrern war kaum schon jemand mit dabei, der das noch selbst erlebt hätte.
Aber das völlig neue Streckenlayout und auch das nicht so heiße Wetter, in Kombination mit weniger Sonderprüfungen machte auch ein teilweise anderes Ergebnis möglich.
Der amtierende int. Deutsche Enduro-Champion, Hamish Macdonald, gewann allerdings erneut mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung vor seinem Sherco-Teamkollegen Luca Fischeder: "He, ich bin hier um Spaß zu haben und zu gewinnen," freute sich der Neuseeländer anschließend. "Spaß zu haben und nicht zu gewinnen, da wäre in meiner Situation etwas falsch gelaufen."
Tatsächlich gewann der Junioren-Weltmeister von 2020 jede einzelne der acht Sonderprüfungen.
Nach dem gestrigen Fahrtag hatte man für den Sonntag ursprünglich nur 10 statt wieder 12 Runden vorgesehen. Dann gab es in der ersten Sonderprüfung einen Sturz und der verunfallte Fahrer konnte an der Stelle nur schlecht geborgen werden, weil das Sanitätsäuto nicht dicht heran fahren konnte. So wurde die Sonderprüfung zwei neutralisiert und die Prüfung drei gar nicht erst gefahren, sondern die Teilnehmer zurück ins Fahrerlager geschickt, wo sie fahrplangemäß zur vierten Runde starteten. So reduzierte sich die Prüfungszeit um zwei weitere Tests, weshalb am Ende "nur" 48 Minuten für den Besten auf der Uhr standen (1 Stunde für den Schlechtesten, um einmal die großen Leistungsunterschiede in der DEM herauszustellen.)
Zweiter in der E2-Klasse wurde erneut Davide von Zitzewitz: "Ich bin diesmal zufrieden, ich habe keinen einzigen Sturz gehabt. Die anderen Fahrer kommen mit mächtig Rückenwind von den WM-Läufen hier an und dies ist mein erster Wettbewerb seit dreieinhalb Monaten. Aber demnächst kommen die Wettbewerbe, die mir mehr liegen."
Auf dem dritten Platz der Klasse und auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung landete Eddi Hübner, der am ersten Tag noch als gerade noch Verletzter sich über die Runden gerettet hatte: "Mir fehlt die Hornhaut an den Händen, das tut schon ziemlich weh." Aber am zweiten Tag war er wie ausgewechselt: "Ich bin am Abend nach Hause gefahren und habe mit unser Baby auf dem Arm gehalten und mich gefreut, dass es alles so gut geht - Was brauche ich einen Pokal, ich habe doch den größten Pokal zuhause ..." Dermaßen entspannt trat er vom Start weg mit viel Elan an und beendete den Tag mit diesem guten Ergebnis-
Luca Fischeder (Bild oben) belegte wieder den zweiten Gesamtrang und gewann erneut die E3-Klasse: "Ich konnte am Ende nicht mehr so pushen, wie ich es gerne gewollt hätte. Das ist jetzt das dritte Wochenende hintereinander mit Wettbewerben - ich glaube mein Körper braucht einmal Erholung" Trotzdem hatte er über eine Minute Vorsprung vor Chris Gundermann, der wieder Zweiter vor Andi Beier wurde.
Auf den dritten Platz kam Andi Beier, der nach vielen Jahren in der E1-Klasse auf die 300er Zweitakt-KTM gewechselt war.
"Der dritte Platz in der Klasse und der zehnte Platz im Championat entspricht nicht meinen Erwartungen," meinte der ehemalige E1-Meister: "Aber es macht übel Spaß mit dem Motorrad, auch wenn ich offensichtlich keine Zeiten zusammen bekomme."
Für Yanik Spachmüller (Bild oben) lief es in der ersten Prüfung ziemlich schlecht: Ein heftiger Sturz kostete ihn nicht nur rund eine halbe Minute Prüfungszeit, sondern war auch schmerzhaft. Doch der GasGas-Pilot blieb dran und kämpfte sich immer weiter nach vorne: Statt seiner hatte Robert Riedel die Führung in der Klasse übernommen: Der amtierende Meister fuhr wie ausgewechselt bis zur fünften Runde: Dann hatte er eine schweren Sturz, bei dem er sich auch noch den linken Fuß verletzte. Ob der Mittelfuß gebrochen ist, war vor Ort nicht festzustellen, da Riedel den Wettbewerb noch beendete und seinen zweiten Platz gegen Flroian Görner verteidigte.
Bei den Junioren gewann der B-Champion des vergangen Jahres, Maxi Wills vor seinem Teamkollegen und gestrigem Sieger Oskar Wolff.
Ergebnisse des 2. Fahrtages:
int. Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)Enduro-1: Hier klicken! (PDF)
Enduro-2: Hier klicken! (PDF)
Enduro-3: Hier klicken! (PDF)
Junioren: Hier klicken! (PDF)
Der Meisterschaftsstand
int. Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)Start frei für Chris Gundermann auf der 500er KTM
Auf der Etappe gab es nicht nur Staub, sondern auch eine kleine Wasserdurchfahrt für die Zuschauer