Als allererster Fahrer legte Marcus Kehr (Bild unten) gleich eine Bestzeit vor – die hielt auf dem glatten Stoppelacker aber nur bis 60 Fahrer später der Enduro-Früh-Rentner Arne Domeyer kam und gleich acht Sekunden schneller war. Doch dieser Erfolg war einzig den inzwischen entstandenen Anliegern zu verdanken – und damit relativierte sich der Erfolg des ehemaligen KTM-Teamkollegen in den nächsten beiden Durchgängen wieder.
Wie stark die Anlieger die Strecke veränderten, bewies noch viel später ein anderer Enduro-Früh-Rentner, nämlich Marco Barthel, der zusammen mit seinem Freund erst in der Seniorenklasse startete und gleich 24 Sekunden schneller als Kehr war (in der ersten Runde). Aufgrund seines unfairen Vorteiles wurde Barthel auch offiziell nicht gewertet.
Erstaunlich und erfreulich ist der zweite Platz in Kehr's Klasse, der E3: Da schob sich nämlich mit Christoph Seifert ein "Altmeister" auf den zweiten Platz. Fehlerlos verbesserte er sich von Runde zu Runde und lag letztlich zwei Sekunden vor Derrick Görner. "Ich habe ein besseres Ergebnis in der ersten Runde verloren," meinte der Husaberg-Fahrer und frisch gebackene Cross-Country-Meister Görner einsichtig.
In der E1-Klasse kämpfte der amtierende Meister Andreas Beier (Bild unten) mit Bremsproblemen: Schon vor der technischen Abnahme musste das ZAP-Honda-Team lange an der Vorderradbremse entlüften. Im Wettbewerb schien es dann zu klappen, bis Beier in der zweiten Runde zunächst die Honda ausbremste und nicht mehr schnell wieder zum Laufen brachte. Anschließend erneut Probleme mit der Bremse. Auch bei ihm ein Wechsel, allerdings der Vorderradbremse. Vor dem letzten Durchgang hatte Beier fünf Sekunden Rückstand auf seinen Konkurrenten Edward „Eddi“ Hübner. Der aber war zu nervös, stürzte zweimal mit seiner KTM und lag am Ende 1,1 Sekunden hinter Beier.
Weiterhin unter Wert geschlagen bleibt Husqvarna-Fahrer Tomi Peltola (Bild unten): Der Finne kam nach einem schlechten ersten Durchgang (dort nur Platz 7 in der Klasse) am Ende gerade noch auf den fünften Tagesrang.
Bremsprobleme auch bei Maik Hartmann (Bild unten) in der E2-Klasse: Zur Mitte der zweiten Sonderprüfung (je eine pro Runde) verließ ihn die Hinterradbremse, weil der Schlauch durchgeschmort war. Trotzdem verlor er in der Runde nur wenig gegen seinen Konkurrenten Marco Straubel.
Im Rundenziel dann Wechel der Bremsanlage, wo es sich als gut erwies, dass sein permanenter Betreuer, Ingo Fimpel, seinen eigenen Uralub extra für Waldkappel unterbrochen hatte.
Vor dem letzten Durchgang lag Hartmann noch über vier Sekunden hinter Straubel: und anschließend hatte er den Spieß umgedreht und mit fast fünf Sekunden Vorsprung nicht nur die Tageswertung, sondern auch noch die Führung in der Meisterschaft gewonnen.
Straubel war danach entäuscht, entsetzt und verzweifelt: "Es wäre besser, man kratzt mir die rote Folie von der Startnummer," kommentierte der KTM-Fahrer (Bild unten) seine verlorenen neun Sekunden: "Ich weiß nicht, wie ich in dieser letzten Prüfung noch hätte schneller fahren sollen." Immerhin sieben Fahrer im Feld hatten es gewußt - aber immerhin 403 Fahrer waren nicht schneller als Straubel in dieser Prüfung gewesen.
Auch nicht zufrieden mit seiner Leistung war Cross-Country-Spezialist "Chrissi" Weiß: Dazu kam auch bei ihm ein Bremsproblem. Nach der Hälfte der ersten Sonderprüfung verlor er die Wirkung seiner Hinterradbremse, was bei einem Zweitakter besonders ärgerlich ist. Im Rundenziel wechselte er die Bremsflüssigkeit und die Bremsbeläge und danach ging es besser: "Ein wenig hat man so etwas dann immer im Hinterkopf und beansprucht die Bremse dann vielleicht auch nicht mehr ganz so sehr."
Mit über 400 Teilnehmern (Siehe Bild vom Parc ferme unten) zeigte sich die Beliebtheit des DM-Laufes in Nordhessen bei den aktiven Fahrern. Selbst „Altmeister“ des Sportes ließen es sich nicht nehmen in Waldkappel noch einmal an den Start zu gehen, obwohl sie den Wettbewerbssport schon an den Nagel gehängt hatten: Marco Barthel, Arne Domeyer und Dirk Peter hatten ihren Spaß.
Dann aber waren sie am Sonntag angetreten und hatten Christian Weiß, Bruno Wächtler, Arne Weidemann, Maik Hartmann und Daniel Hänel ausgelost. Die mussten nach dem Wettbewerb erst einmal unter Bewachung zur Urinprobe. Was dabei rauskommt, muss sich erst noch zeigen.
Die Ergebnisse von Waldkappel
Int. Deutsches Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach fünf von sieben Tagen: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach fünf von sieben Tagen: Hier klicken! (PDF)
Klasse Enduro 2: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach fünf von sieben Tagen: Hier klicken! (PDF)
Klasse Enduro 3: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach fünf von sieben Tagen: Hier klicken! (PDF)
Mehr Ergebnisse und Meisterschaftsstände aller Klassen unter: www.easy-race.de
Wie sich die Bilder gleichen: Championats-Podium in Waldkappel