Erneut holte sich Marcus Kehr den Tages-Gesamtsieg aller Klassen bei der deutschen Enduro-Meisterschaft in Burg. Im Einzelnen vielleicht nicht ganz so dominant, dafür aber selbst unheimlich entspannt!
E2-Meister Mike Hartmann (Bild unten) konnte trotz Tagessieg aber die Führung in der Klasse nicht zurückerobern. 
Allerdings war Hartmann im Vergleich zum Vortag wie ausgewechselt! Ähnlich wie am ersten Fahrtag war er zwar nicht gleich in der ersten Runde top - aber bis zur letzten der drei Runden blieb er fehlerfrei - während selbst Kehr (BIld unten) einmal strauchelte und Hartmann bis auf sieben Sekunden an sich herankommen ließ.
Doch dann dreht sich erneut das Blatt und Hartmann stürzte auf der Wiesenprüfung: "Mir ist einfach das Vorderrad weggeklappt," meinte der Husaberg-Fahrer anschließend. "Aber es ging dann alles sehr schnell - und wichtig ist, dass ich nicht meine Führung in der Klasse verloren habe.
Obwol sich Straubel noch mal mächtig ins Zeug legte, konnte er an seinen Erfolg vom Vortag nicht anknüpfen - liegt aber in der Meisterschaftswertung erst einmal einen Punkt vor Hartmann auf dem ersten Platz.
Mit einem dritten Platz fuhr GCC-Spezialist Christian Weiß am Sonntag sein bisher bestes Ergebnis in der Deutschen Enduro-Meisterschaft ein: "Der Umstieg ist gewöhnungsbedürftig," meinte der TM-Fahrer, der es schwierig fand, in den Rhythmus eines Enduro-Wettbewerbes zu kommen: "Es ging ja gleich nach dem Start los, wo man in der ersten Prüfung volle Leistung geben musste. Aber ich bin halt eben im Verlauf des Wettbewerbes immer besser zurecht gekommen."
Andreas Beier konnte mit der Honda erneut Edward "Eddi" Hübner in Schach halten: Hübner hat eine Verletzung im Daumengelenk und fährt mit einer Schiene an der linken Hand - Das behindert den KTM-Fahrer natürlich, doch anscheinend nicht so stark, dass er nicht immer noch auf den zweiten Platz fahren konnte.
Jörg Haustein begann den Tag spektakulär, als er die allererste Sonderprüfung vor allen anderen Fahrern gewann - doch diese Form konnte er nicht über den Tag retten und beendete den Tag auf Rang drei in der Klasse.
Tomi Peltola schaffte es erneut nicht für Husqvarna auf das Podium zu fahren. Doch der Finne ist eher ein Spezialist für harte Böden, meinte der Teamchef Thomas Mäser und hofft auf Waldkappel am nächsten Wochenende. Dabei hat Peltola offensichtlich das Potential unter die Top 3 zu fahren - in der ersten Runde noch mitten drin, kann er das Tempo, anders als die Konkurrenz, nicht steigern. 
In der E3 führt Marcus Kehr natürlich auch, wenn er ja Gesammtschnellster aller Klassen ist - dahinter gelang diesmal Derrick Görner ein zweiter Platz. "Ich bin eigentlich nicht besser gefahren als Gestern, aber ich hatte von der Platzierung her einfach mehr Glück," betrachtete Görner die Situation realistisch.
Arne Weidemann kassierte beim Start 10 Strafsekunden, weil sein Licht nicht brannte - Das kostete ihn am Ende den sechsten Platz. Damit er anschießend überhaupt zurück ins Fahrerlager fahren konnte - montierte er eine Taschenlampe als Lampe, weil ihn sonst der Soldat an der Kasernen-Einfahrt nicht hätte fahren lassen - dann wäre er aber zu spät zur Zeitkontrolle gekommen, denn zum Schieben war der Weg vom Tor bis zum Fahrerlager einfach zu weit.
Zitat eines Fahrers, den wir hier nicht namentlich benennen wollen: "Burg ist ein Wettbewerb für Dumme: Immer nur Rillen fahren, da muss man nicht viel Nachdenken."
Das entbehrt nicht einen Hauch der Wahrheit, denn in dem weichen, sandigen Untergrund fahren sich schnell Spuren und Anlieger heraus.
Leider kam es auch wieder zu zwei Diebstählen im Verlauf des Wettbewerbes: Ein ausgefallener Fahrer schob sein defektes Motorrad bis an die Straße und holte dann sein Auto um die Maschine aufzuladen. Doch da war offensichtlich schon Jemand anderes zuvor gekommen.
Ein Helfer, der sonst sein Motorrad Nachts immer im Parc ferme hatte einschließen lassen, und seine Maschine auch immer mit dem Lenkradschloss sicherte, kam nach der Betreuung zurück zu seinem Parkplatz - wo leider das Motorrad inzwischen gestohlen war. 
Die Champions in der Gesamtsiegerehrung für beide Tage: Andreas Beier (links), Marcus Kehr (mittig), Marco Straubel (rechts)
Die Ergebnisse des zweiten Tages
Int. Deutsches Enduro-Championat: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach vier von sieben Tagen:1. Marcus Kehr, D, KTM, 260 Punkte
2. Marco Straubel, D, KTM, 252 Punkte
3. MikeHartmann, D, Husaberg, 251 Punkte
4. Andreas Beier, D, Honda, 246 Punkte
5. Edward Hübner, D, KTM, 244 Punkte
6. Jörg Haustein D, KTM, 235 Punkte
7. Stefan Geyer, D, KTM, 232 Punkte
8. Marco Neubert, D, KTM, 231 Punkte
9. Bert Meyer, D, KTM, 228 Punkte
10. Derrick Görner, D, Husaberg, 222 Punkte
Klasse Enduro 1: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach vier von sieben Tagen:
1. Andreas Beier, Honda, 94 Punkte
2. Edward Hübner, KTM, 94 Punkte
3. Jörg Haustein, KTM, 80 Punkte
4. Stefan Liebl, KTM, 64 Punkte
5. Bruno Wächtler, KTM, 57 Punkte
6. Daniel Hänel, KTM, 56 Punkte
7. Tomi Peltola, FIN, Husqvarna, 54 Punkte
8. Sascha Meyhoff, Husqvarna, 47 Punkte
9. Marcel Teucher, KTM, 47 Punkte
10. Benjamin Liebl, KTM, 46 Punkte
Klasse Enduro 2: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach vier von sieben Tagen:
1. Marco Straubel, KTM, 91 Punkte
2. Mike Hartmann, Husaberg, 90 Punkte
3. Stefan Geyer, KTM, 73 Punkte
4. Marco Neubert, KTM, 72 Punkte
5. Bert Meyer, Honda, 71 Punkte
6. Christian Weiß, TM, 67 Punkte
7. Otto Freund, KTM, 56 Punkte
8. Daniel Jud, Husaberg, 45 Punkte
9. Markus Röhrig, Husqvarna, 45 Punkte
10. Roy Kroll, KTM, 40 Punkte
Klasse Enduro 3: Hier klicken! (PDF)
Zwischenstand nach vier von sieben Tagen:
1. Marcus Kehr, KTM, 100 Punkte
2. Derrick Görner, Husaberg, 86 Punkte
3. Nick Emmerich, KTM, 73 Punkte
4. Mark Risse, GasGas, 64 Punkte
5. Arne Weidemann, Husqvarna, 61 Punkte
6. Sven Kiedrowski, Suzuki, 60 Punkte
7. Gerd Pfefferkorn, KTM, 59 Punkte
8. Robert Blümel, KTM, 54 Punkte
9. Christoph Seifert, KTM 52 Punkte
10. Ralf Scheidhauer, Husqvarna, 44 Punkte
