Mit Andrew McFarlane verliert die Motocross-Welt einen anerkannten Sportler, weitgereisten Profi und liebevollen Familienvater.
McFarlane erlag im Alter von 32 Jahren schweren Kopfverletzungen, die er sich am Wochenende beim Training zum dritten Lauf der Australischen Motocross Meisterschaft in Broadford zuzog. Die Fahrer beider Klassen drehten anschliessend jeweils drei Ehrenrunden. Das Rennen wurde abgesagt.
Motocross-Freunde in aller Welt trauern seither um einen allseits beliebten Sportsmann, der seine Laufbahn nach dieser Saison beenden wollte.
McFarlanes internationale Karriere begann vor zehn Jahren an der Stelle des Unglücks. McFarlane konnte beim australischen 500ccm Grand Prix mit den besten Europäern mithalten und bekam anschliessend einen Yamaha-Werksvertrag für das Jahr 2001, um die 500er WM in Europa zu bestreiten. "Sharky" kam zeitgleich mit Chad Reed in die Grand Prix Szene, doch während Reed nach nur einem Jahr weiter gen Amerika zog, blieb McFarlane fünf Jahre in der WM.
2002 und 2003 pilotierte er eine 250er Zweitakt Werks-Kawasaki, bevor er 2004 in die MX2-Klasse wechselte. In Italien konnte er im Juni 2004 seinen ersten Grand Prix gewinnen - gleichzeitig der erste GP-Erfolg für Yamahas kleinen YZ250F Viertakter.
Für das Jahr 2005 wechselte McFarlane vom britischen Bike It zum italienischen Ricci Yamaha Team. Der Australier konnte die WM eine zeitlang anführen, gewann drei weitere GP und wurde am Ende nur von Tony Cairoli bezwungen. Als Vizeweltmeister wechselte er in die USA, blieb Yamaha aber treu.
McFarlane konnte sein Potenzial in den Staaten nie völlig ausschöpfen, trotz vieler Jahre Supercross-Erfahrung "down under". McFarlane erzielte für das Team Yamaha of Troy und später Rockstar Suzuki einzelne Erfolge, der Anschluss an die U.S. Spitze mißlang. Teils wegen Verletzungen, teils wegen nicht konkurrenzfähigem Material.
2009 kehrte McFarlane in seine Heimat zurück und wurde Dritter in der Australischen Motocross Meisterschaft.
McFarlane war im Fahrerlager für sein professionelles Auftreten und seine freundliche Art allseits geschätzt. Es war praktisch nicht möglich, ihn nicht zu mögen. Er hinterlässt Frau Natalie und seine kleine Tochter Tayla.
Foto: www,yamaha-racing.com