Wettergott meinte es nicht gut mit den Driftern

Zum 13. internationalen Supermoto von Großenhain hatte es Petrus am Trainings-Samstag noch gut gemeint, doch sonntags bekamen die Piloten der int. Deutschen Supermoto Meisterschaft einige Male den Zorn des Wetterboten zu spüren.




In der S1 Klasse gab der Tabellenführer Markus Volz schon am Samstag auf, da sein 3 Wochen junger Schlüsselbeinbruch ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Volz berichtete nach seinem kurzen
Trainingseinsatz: Zum einen tat es höllisch weh und als ich es dann auch noch knacken hörte, dachte ich es sei wieder ab und bin ganz flott wieder raus gefahren. Der Bruch ist zwar immer noch stabil, aber das Risiko ist einfach zu hoch hier trotzdem mitzumischen.
Somit waren die Verfolger gefragt. Michi Herrmann, Jürgen Künzel und Marcel Götz waren in beiden S1 Rennen auf Tuchfühlung und schenkten sich nichts.
In der S2 sah der amtierende Meister Jochen Jasinski seine Gelegenheit dem Tabellenführer den Schneid abzukaufen, doch dieses Vorhaben sollte nicht aufgehen. Der junge Finne hatte beide Rennen fest im Griff.

S1 DM - Training (Samstag)
Ein einziges Mal war es nötig, dass der Offroadteil gewässert wurde und das ausgerechnet vorm Zeittraining der S1 Klasse.
Zum zweiten mussten die Jungs eine Weile länger im Vorstart verweilen, da ein Rettungswagen noch mit der Betreuung eines gestrandeten Aprilia-Cup Piloten beschäftigt und somit nicht einsatzfähig war.
Offroad nass, Reifen kalt - da ging es die ersten fünf Runden relativ sanft zur Sache. Dann eröffnete Künzel die Hatz und setze die erste schnelle Zeit um 1:26. Aber Herrmann, der in beiden Freien Trainings mit technischen Problemen zu kämpfen hatte, legte zu Mitte des Trainings nach und ging als erster mit einer 1:25er Zeit auf Polekurs. Götz lag zu dem Zeitpunkt noch direkt hinter Herrmann und Künzel, wurde aber dann von Daniel Hiemer auf den vierten Rang verbannt. Künzel legte eine
1:25.805 auf den Beton, blieb damit aber vier Zehntel hinter Herrmann.
In der letzten Runde pfiffen Götz und Vorlicek noch einmal mit persönlicher Bestzeit durch die Induktionsschleife. Götz reihte sich in die 1:25er ein, während Vorlicek sich hinter Hiemer mit dem fünften Rang zufrieden geben musste.

S1 DM - Heat 1
Durch vorherigen Regen lies die Strecke beim ersten Rennen der S1 Klasse keinen Zweifel bei der Reifenwahl. Mittlerweile schien zwar wieder die Sonne, doch die Bahn war durchgehend nass. Nur ein Pilot, der Däne Mikkel Caprani, zockte mit kompletter Slickbereifung und wurde damit zum Hindernis für andere Teilnehmer.
Unmittelbar nach dem Start war Jürgen Künzel an der Spitze des Feldes, aber Herrmann und Götz waren ihm dicht auf den Fersen. Herrmann, der für Aprilia Deutschland unterwegs ist, fackelte auch nicht lange und schob sich Ausgangs des ersten Offroad von Groenhain an Künzel vorbei.
Offensichtlich überrascht durch Herrmanns flinke Attacke richtete Künzel sein Motorrad auf und fuhr ihm ans Hinterrad. Doch Herrmann fing die Aprilia ab und konnte sich schnell einen Vorsprung herausfahren. Nun befanden sich der Zupin-Husqvarna Pilot und Marcel Gtz vom WP-Racing Team im Kampf um Rang zwei. Künzel musste sich arg gegen den Druck von Götz wehren, doch in der allerletzten Runde kam es zum entscheidenden Moment. Götz sah die Situation wie folgt: "Ich war schneller und hatte in den Runden davor beobachtet, dass Jürgen an der Stelle (Red.: letzte Schikane vorm Offroad) immer spät reinzieht.
Also nutzte ich die Chance dort innen reinzugehen. Doch Jürgen machte früher zu als vorher, wir waren mit den Lenkern schon aneinander und es ging einfach nicht aus.
Wenn ich nicht die Möglichkeit gesehen hätte sauber zu überholen, dann hätte ich niemals den Sturz eines von uns beiden in Kauf genommen.
" Was war geschehen? Bei diesem Manöver von Götz kamen sich die beiden ins Gehege und mussten gemeinsam die Strecke verlassen. Mit dem Unterschied, dass Künzel zu Boden ging und Götz dessen zweiten Platz erbte. Der Abstand zu den Verfolgern reichte dem deutschen Rekordmeister allerdings um auf Rang drei durchs Ziel zu fahren. Künzel sagte einige Minuten nach der Rangelei: "Ich fahr lange genug Supermoto um zu wissen wie ein hartes Überholmanver ausschaut. Das war eines!"
Petr Vorlicek konnte als amtierender Meister zwar nicht ganz vorne mitreden, bot allerdings ein solides Rennen und kam als Vierter ins Ziel. Im Kampf um Platz fnf musste sich der Belgier Jean-Marc Gaillard gegen einen Gast aus Finnland wehren. Toni Klem klebte der Honda von Gaillard mit nur 0,2 Sekunden Abstand am Hinterrad.

S1 DM - Heat 2
Beim Start zum zweiten Rennen war die Bahn trocken, doch dicke Wolken standen drohend am Himmel. Götz kam am besten weg, gefolgt von Vorlicek, Herrmann und Künzel. Der ging aber schon in der ersten Runde an Herrmann und dem Tschechen vorbei um an Götz dran zu bleiben.
Aber auch Herrmann wollte wieder aufs Podest und fackelte nicht lange.
In der zweiten Runde brauste der Dreier aus Götz, Künzel und Herrmann wie ein D-Zug ber die langen Geraden des Flugplatzkurses und man konnte meinen die drei beeilen sich um dem drohenden Wolkenbruch zu entgehen.
Nach zwei weiteren Runden hatte Künzel dann die Führung bernommen, aber das Paket blieb kompakt wie zuvor. Herrmann nutze kurz darauf seine Gelegenheit im Offroad um an Götz vorbei zu gehen fing sofort an Künzel unter Druck zu setzen. In dieser Konstellation an der Spitze wurde das Rennen bei einsetzendem Regen mittels roter Flagge abgebrochen. Der Grund hierfür lag jedoch nicht an den wenigen Tropfen die den Beton benetzten, sondern an zwei havarierten Motorrädern, die mitten auf der Startgeraden ineinander gekeilt zu bergen waren.
Mit dem Rennabbruch wurde allerdings nicht nur der Fight an der Spitze vorzeitig beendet. Unmittelbar hinter dem Führungstrio waren Jean-Marc Gaillard, Gaststarter Ola Eifrm aus Schweden, Petr Vorlicek und Tino Heinze im Gefecht. Sie belegten die Pltze vier bis sieben innerhalb von
1,2 Sekunden und boten dem Publikum eine grandiose Show.

Meisterschaftsstand nach 6 von 14 Rennen:

   1. Jürgen Knzel (74) - 122 Punkte
   2. Michael Herrmann (5) - 113 Punkte
   3. Marcel Götz (54) - 112 Punkte
   4. Jean-Marc Gaillard (9) - 107 Punkte
   5. Markus Volz (3) - 95 Punkte
   6. Hannes Maier (77) - 88 Punkte
   7. Stefan Zger (55) - 82 Punkte
   8. Petr Vorlicek (2) - 79 Punkte
   9. Kevin Viellevoye (144) - 62 Punkte
  10. Julian Becher (98) - 60 Punkte


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