Spaß am Endurofahren stand im Vordergrund

Der MSC Bergen beendete das Jahr 2008 auf eine ganz besondere Art und Weise: Er hatte zu einem 3-Stunden-Enduro in der Nähe von Walsrode eingeladen. Das Ganze ohne Wertung, sondern als Trainings- und Einstellfahrt: "Offroad-Ritt, ich hör dir tapsen ..."



Geboten wurde auf der 4,2 km langen Strecke Enduro vom Feinsten: Da es durch zwei Sandkuhlen ging, waren Sand, Tiefsand und sandige Abschnitte in der Überzahl - aber das ist in Norddeutschland ja fast nicht anders zu erwarten. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war die Strecke teilweise in den schattigen Abschnitten auch nach drei Stunden noch gefroren - an anderen Stellen war der Sand extrem tief, oder aber auch leicht schlammig.
Da es keine Wertung gab, wurden die ungeduldig mit den Hufen scharrenden Offroader pünktlich um 11:00 Uhr auf die Strecke geschickt und sorgten erst einmal für die ersten kleineren Staus.
Allerdings gab es fast überall auch kleinere Umfahrungen, so dass gerade die "große" Sandauffahrt (im Bild links) nicht zum unüberwindbaren Hindernis wurde, auch wenn andere Fahrer die Spur verstopften.
Da für die Fahrt keine Zulassung der Fahrzeuge nötig war (obwohl eine öffentliche Straße gekreuzt wurde) war das Fahrerfeld sehr gemischt. Interessant war die Mischung aus modernen Sportenduros, brandneuen Motocrossern, historischen XT's und noch älteren Motorrädern, kleinen Minicrossern und einigen Quads und ATV's. Dazu Teilnehmer vom Hobbyfahrer bis zur Deutschen Enduro-Meisterschaft und sprichwörtich von 7 bis 70 Jahre.
Insgesamt waren über 240 Fahrer mehr oder weniger intensiv unterwegs - ein wechselnde Anzahl der Teilnehmer konnte man auch an der Verpflegungsstelle bei Glühwein, Würstchen oder anderen Erfrischungen beobachten.
Der MSC Bergen hatte gut 50 km von seiner Heimat in Groß Eilstorf ein Experiment gewagt, das besser wurde, als Jeder erwartet hatte: Nicht nur die Fahrer sind auf ihre Kosten gekommen, sondern auch der MSC, der wie bei einem Wettbewerb komplett für Sanitäter, Absperrung und Toiletten gesorgt hatte, die freiwillige Feuerwehr, die neben der Streckensicherung an der Straße auch noch die Bewirtung innehatte und die vielen Zuschauer aus dem Ort und der näheren Umgebung die Einiges zu Sehen bekamen.
Vorsitzender Erwin Röhrs war fast schon zu Tränen gerührt: "Das können wir nicht mehr toppen, das war einfach perfekt."
Nun, wir hätten schon noch ein paar Wünsche, denn so eine Strecke kann für den anspruchsvollen Endurofahrer einfach nicht lang genug sein und außerdem hätten wir nichts dagegen noch eine Stunde länger Zeit zu haben - da sind wir einfach unersättlich. Aber grundsätzlich haben nicht nur wir diesen Saisonabschluß im Norden genossen und pflegten unseren Muskelkater. Sondern wir drehen auch all unseren Feunden eine lange Nase, dass sie es verpaßt haben, mit dabei gewesen zu sein.
Denn eines ist sicher, wenn sich Grundstückseigentümer und die angrenzende Bauern wieder überzeugen lassen, wird es eine Wiederholung geben - und vielleicht dann nicht nur dort in Groß Eilstorf: So wie die "Offroad-Ritte" in Holland schon Tradition sind, zeigte es sich auch in Norddeutschland, dass die Enduro-Fahrer in erster Linie Enduro-Fahren wollen - ob da auch eine Wertung, Zeitnahme und Meisterschaft sein muss, ist Vielen doch völlig egal.