Anspruchsvoller Parcour beim Auftakt in Spanien

Es war das 10. Indoor-Enduro, das in der Olympia-Halle von Barcelona veranstaltet wurde: Und es war der erste Lauf des FIM-Indoor-Enduro-Weltcups, der für diese neue Sportart geschaffen wurde.




Vorab:
Die Strecke hatte einige Tücken und war nach Auskunft der Fahrer extrem anstrengend. Was aber nicht soviel ausmachte, denn die Teilnehmer hatten mächtig trainiert - nach Ansicht von Taddy Blazusiak, der schon einmal einen Vergleich zwischen den USA (EnduroCross-Serie) und den Läufen in Europa zog. Als Wanderer zwischen den beiden Offroad-Welten kennt der Pole beide Gegebenheiten.  
Allerdings zeigten sich die Unterschiede schon im Zeittraining recht deutlich: Die schnellste Runde für Lokalmatador Ivan Cervantes mit 1:17,108 min.
Simo Kirssi, der eine Woche zuvor in Mailand noch Dritter war, lag auf dem 16. Platz mit 13 Sekunden Abstand! und Joan Jou, in Spanien eine durchaus bekannte Größe war immerhin 35. und Letzter und 43 Sekunden hintendran.

Schon in den Vorläufen ging es drunter und drüber: Antoine Meo, der Husqvarna-Fahrer, der eine Woche zuvor noch das Indoor-Enduro in Mailand gewonnen hatte, musste nach einem Ausrutscher als Vorletzter sogar noch in den Hoffnungslauf ...



Andreas Lettenbichler (Bild oben)wuchs über sich hinaus: Nach sieben Wochen Pause, weil er sich die Bänder im Fußgelenk verletzt hatte, gewann er sogar den Start und belegte in einem der beiden Vorläufe den dritten Platz!
Im weiteren Verlauf machte sich aber der Unterschied vom Amateur zum Profi bemerkbar: Die Kräfte ließen von Lauf zu Lauf immer mehr nach - aber am Ende reichte es doch noch zu WM-Punkten!

Im ersten Finallauf nahm übernahm Taddy Blazusiak die Führung – der Pole, der sich im Sommer so schwer verletzt hatte, meint zwar, dass ihm noch etwas die Kondition fehlt, aber fahrerisch hatte er offensichtlich nichts verlernt. Doch in der letzten Runde, drei Kurven vor dem Ziel, rutschte der KTM-Fahrer nach der Wasserdurchfahrt auf dem nassen Untergrund aus und wurde noch von Lokalmatador Ivan Cervantes überholt. Xavi Galindo war dann der dritte KTM-Fahrer unter den Top-Drei des ersten Laufes. Mika Ahola hatte einen denkbar schlechten Start und kämpfte sich wenigstens noch auf den vierten Platz. „Ich fahre erstmals mit der 250er Viertakt diese Rennen. Die ist natürlich nicht so stark wie die 450er und nachdem wir die Getriebeübersetzung des ersten Ganges geändert hatten, dreht das Hinterrad beim Start schon mal durch,“ meinte der Finne, der als frischgebackener Weltmeister die letzten Wochen mehr gefeiert als trainiert hatte.
Im zweiten Finale führte vom Start weg Junioren-Weltmeister Thomas Oldrati. Der Italiener lies sich bis ins Ziel den Sieg nicht nehmen, obwohl Blazusiak und Cervantes nach ihrem verpatzen Start mächtig aufholten.
Andreas Lettenbichler, der einzige Deutsche, musste am Ende dem anspruchsvollen Parcour Tribut zollen – er hatte einfach keine Kraft mehr und fiel weiter zurück.



Das dritte Finale sah erneut Cervantes (Bild oben) als Sieger, womit der Katalane die Führung in der Weltmeisterschaft übernahm. Mit seinem zweiten Platz konnte Mika Ahola immerhin den dritten WM-Rang sichern.
Blazusiak hätte sich noch mehr Punkte holen können, wenn er nicht noch mit dem vor ihm gestürzten Oldrati zusammengestoßen wäre. So kreuzte er nur eineinhalb Sekunden hinter Alessandro Botturi auf dem vierten Platz die Ziellinie. Trotzdem war der immer gut gelaute Pole äußerst zufrieden „Es ist schon toll mit zwei Weltmeistern hier an einem Tisch zu sitzen,“ meinte er bei der abschließenden Pressekonferenz – und verschwendete keinen Gedanken daran, dass er ohne seine beiden Fehler wohl auch die Gesamtwertung anführen könnte.



Nicht die Drei von der Tankstelle, sondern die Sieger: (von links nach rechts) Taddy Blaszusiak, Ivan Cervantes und Mika Ahola


Ergebnisse:

1. Finale:

1. Ivan Cervantes, E, KTM

2. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM

3. Xavi Galindo, E, KTM

4. Mika Ahola, FIN, Honda

5. Graham Jarvis, GB, Sherco

6. Alessandro Botturi, I, Honda

7. Greg Evans, GB, KTM

8. Andreas Lettenbichler, D, BMW

9. Thomas Oldrati, I, KTM

10. Marc Sola, E, Yamaha

2. Finale:

1. Thomas Oldrati, I, KTM

2. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM

3. Ivan Cervantes, E, KTM

4. Xavi Galindo, E, KTM

5. Bartosz Oblucki, PL, Husqvarna

6. Mika Ahola, FIN, Honda

7. Fabio Mossini, I, Honda

8. Greg Evans, GB, KTM

9. Antoine Meo, F, Husqvaran

10. Marc Sola, E, Yamaha

13. Andreas Lettenbichler, D, BMW

3. Finale:

1. Ivan Cervantes, E, KTM

2. Mika Ahola, FIN, Honda

3. Alessandro Botturi, I, Honda

4. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM

5. Graham Jarvis, GB, Sherco

6. Fabio Mossini, I, Honda

7. Xavi Galindo, E, KTM

8. Bartosz Oblucki, PL, Husqvarna

9. Thomas Oldrati, I, KTM

10. Lorenzo Santolino, I, KTM

14. Andreas Lettenbichler, D, BMW

WM-Stand (nach 1. Lauf):

1. Ivan Cervantes, E, KTM, 40 Punkte

2. Tadeusz Blazusiak, PL, KTM, 32 Punkte

3. Mika Ahola, FIN, Honda, 25 Punkte

4. Xavi Galindo, E, KTM, 22 Punkte

5. Thomas Oldrati, I, KTM, 19 Punkte

6. Alessandro Botturi, I, Honda, 15 Punkte

7. Graham Jarvis, GB, Sherco, 12 Punkte

8. Bartosz Oblucki, PL, Husqvarna, 9 Punkte

9. Fabio Mossini, I, Honda, 9 Punkte

10. Greg Evans, GB, KTM, 7 Punkte

11. Andreas Lettenbichler, D, BMW, 3 Punkte

Bilder vom Training ....
 

Der ehemalige Junioren-Weltmeister Christobal Guerrero am Boden


Auch der Franzose Nicolas Deparrois hat Probleme



Selbst Weltmeister Mika Ahola bleibt nicht von unfreiwilligen Bodenproben verschont ...


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