Wer am ersten März-Wochenende in der Lausitz beim Winter Enduro Camp auf winterliche Verhältnisse gehofft hatte, der wurde vom Wettergott dieses Jahr herb enttäuscht. Bei herrlichem Sonnenwetter trafen sich Quad, ATV- und Buggy-Racer beim traditionellen Event, das seit vergangenem Jahr seine Heimat im brandenburgischen Jänschwalde gefunden hat. Samstags Spiel- und Einstelltag, am Sonntag dann der Auftakt der Endurance Masters Serie 2012.
„Wir haben knapp 180 Teilnehmer gezählt”, bereichtet Promoter Florian Meier. Zum Dreistunden-Rennen am Sonntagnachmittag sind über 100 Fahrer auf die sieben Kilometer lange Offroad-Strecke gegangen. „War wirklich heftig“, so der Kommentar von Kawasaki-Pilot Michael Grimm, der im vergangenen Jahr die Serie dominiert hat. Im weichen Sand hatten sich schnell tiefe Spuren eingraviert, die den Piloten neben guter Kondition auch ein waches Auge abverlangte.
Stefan Schneider zeigte sein Polaris Fahrzeug-Programm und betreute Kunden, die ihren ersten Meisterschaftslauf ausfuhren. Im Zweistunden-Rennen lieferten sich zehn Side-by-Side Teams einen harten Fight. Da die Strecke in weiten Bereichen zu wenig Platz für Überholmanöver bot, wurden die Buggys im Einzelstart mit einer halben Minute Abstand auf die Runde geschickt. Arndt Geyer aus Ilmenau demonstrierte mit Rekordrunden seine Überlegenheit, musste allerdings bald erfahren, dass 120 Minuten eine ganze Menge sind. Spektakuläre Sprünge und eine harte Hatz durch die tiefen Löcher setze den Halbwellen seines Untersatzes dermaßen zu, dass kurz nach Halbzeit ein Wellentausch anstand und so jede Chance auf den Sieg verspielt war.
Das gleiche Schicksal ereilte Organisator Florian Meier, der sich aus der letzten Startposition zwischenzeitlich mit seiner Polaris bis auf Rang eins vorgearbeitet hatte. 30 Minuten vor Ende des Rennens musste der Naumburger sein RZR vortriebslos abstellen. „Am Schluss wird zusammengezählt,” strahlte dann auch Andy Köpke, der zusammen mit seiner Frau ins Rennen gegangen war und das erste Saisonrennen für sich entscheiden konnte. Platz zwei ging an Torsten Wiedemann, Platz drei an Markus Paas.
Nachdem die Flurschäden, die die Buggys bei ihrem Rennen hinterlassen hatte, mit der Raupe wieder eingeebnet waren, konnte mit einer Stunde Verspätung das ATV- und Quad-Rennen gestartet werden. Über 100 Fahrer gaben sich den kräftezehrende Ritt durch den brandenburgischen Wald. Andreas Rosenlöcher war der Mann des Tages. Selbst eine Strafminute, die sich der Tagewerbener KTM-Pilot wegen Tankens ohne Tankmatte eingefangen hatte, konnte ihn nicht einbremsen. Rosenlöcher gewann mit einer Runde Vorsprung auf den nächsten Verfolger.
Beim Quad-X-Team aus Berlin setzt man in dieser Saison auf die Jugend. Michael Holland übernahm die Spezial-Kawasaki von Michael Grimm und brachte den grünen Renner auf Platz zwei. Marko Dörfer wurde mit seiner Suzuki Dritter.
Es scheint fast, dass ein Erfolg in einer der ATV-Klassen nur mit einer Can-Am Renegade geholt werden kann. Sowohl in der Solo wie auch in der Team-Klasse setzen sich die Fahrer auf den kanadischen Fahrzeugen durch. Sascha Dietz gewinnt bei den Solos, Andreas Dietrich und Enrico Blau waren mit den gelben Sport-Allradlern in der Team-Kategorie nicht zu schlagen.
Die Endurance-Masters 2012 pausieren bis April. Am 21. geht’s mit der Serie in Rottleben weiter. Auf dem bergigen MX-Areal werden neben den ATV- und Quad-Rennen auf wieder die Buggys an den Start gehen.