Beate Meißner sitzt für die CDU im thüringischen Landtag und ist dort im Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit sowie im Ausschuss für Migration, Justiz und Verbraucherschutz. In der Offroad-Szene hatte die studierte Juristin schon vor drei Jahren große Bekanntheit erzielt, als sie doch noch die Durchführung der Federal Mogul East Enduro-Challenge ermöglichte. Deutschlands größter Enduro-Wettbewerb mit über 600 Teilnehmern wäre fast abgesagt worden. Nun, nach einem Jahr Pause, erlebt die East Enduro-Challenge am 3. September 2016 eine Wiedergeburt – und erneut ist Frau Meißner nicht ganz unschuldig. Oder wie war das genau? - Wir haben einmal nachgefragt.

2016 07 eec meissner2
Fotos: camera900.de

Frage: Mitglied im Landtag ist ja ein Vollzeit-Beruf. Da ja nicht täglich Sitzungen abgehalten werden, fragt man sich, was macht man denn tatsächlich so?
Zum Einem gibt es natürlich die Plenar-, Ausschuss- und Fraktionssitzungen, die regelmäßig im Thüringer Landtag in Erfurt stattfinden. Zum Anderen gibt es zahlreiche Termine in meinem Wahlkreis, dem südlichen Landkreis Sonneberg, z.B. im Rahmen meines Bürgersprechtages jeden Montag im Wahlkreisbüro. Neben Einladungen von Vereinen und Institutionen besuche ich auch viele Einrichtungen und Unternehmen in der Region. Nicht zu vergessen die Stadtrats- und Kreistagssitzungen in Sonneberg. Es wird mir also nicht langweilig.

Frage: Aufgewachsen sind Sie ja in Marienberg, unweit von der Enduro-Hochburg Zschopau. Hatten Sie in Ihrem persönlichen Umfeld denn schon Kontakt zum Motorsport?
2016 07 eec meissnerIm Erzgebirge bin ich nur bis zu meinem 6. Lebensjahr aufgewachsen. Ehrlicherweise habe ich mich damals auch noch nicht für den Enduro-Sport interessiert. Es freut mich aber immer wieder bei der Enduro-Challenge so oft den mir wohlbekannten Dialekt zu hören. Leider gab es auch in meiner Jugend wenig Berührungspunkte zum Motorsport. Dennoch habe ich einen Nerv für Schnelligkeit, Motorgeräusche und Benzingeruch.

Frage: Wie entstand der Kontakt zum MC Isolator? Und wie kam es dazu, schon 2007 die Schirmherrschaft der Challenge zu übernehmen?
Da ich erst 2006 in die Region kam, war mir die Challenge und der MC Isolator nicht bekannt. Den ersten Kontakt hat dann Karlheinz Körner(Kelly) hergestellt. Ich war von Anfang an vom Engagement der Vereinsmitglieder, der Atmosphäre des Rennens und der hohen Akzeptanz in der Bevölkerung begeistert.

Frage: Was sprach und spricht aus Ihrer Sicht für den Verein und die Veranstaltung.
Das in Worte zu fassen ist schwierig und muss man einfach selber erlebt haben. Das Geheimnis der Beliebtheit dieser Veranstaltung ist eine Mischung aus Ehrenamt, Professionalität, Gemeinsamkeit und Freude am Sport.

Frage: Auch als Landtagsabgeordnete kann man ja nicht wie ein Großfürst einfach bestimmen, was zu geschehen hat. In Thüringen ist Motorsport im Wald ja sogar per Gesetz verboten. Was mussten Sie damals tatsächlich machen, um dem Verein den Weg zurück ins Sportgeschehen zu bahnen?
Tatsächlich trifft man beim Thema "Motorsport im Wald" nicht bei jedem Beamten auf offene Ohren. Fakt ist aber, dass das Thüringer Waldgesetz Ausnahmen zulässt. Glücklicherweise kennen und nutzen unsere örtlichen Genehmigungsbehörden diesen Ermessensspielraum. Sie suchen mit dem MC Isolator nach Lösungen, mit denen beide Seiten leben können. Problematisch war damals eher die rechtskonforme Anwendung von EU-Förderrichtlinien. Da war es wichtig, Menschen an den richtigen Stellen zu kennen, die man für eine gute Sache gewinnen kann. Und da bin ich mir auch nicht zu schade, zu nerven. Nachdem ich gemeinsam mit dem Leiter des Landwirtschaftsamtes Hildburghausen eine Möglichkeit gesucht und gefunden, den damaligen Landwirtschaftsminister für die Enduro-Challenge überzeugt und auch Ministerpräsidentin Lieberknecht ihr Kommen zugesagt hatte, war alles in trockenen Tüchern.

Frage: 2015 hatte der Verein den Wettbewerb wegen der 1. Enduro-Klassikveranstaltung zur 750-. Jahr-Feier in Neuhaus-Schierschnitz ausgesetzt. Wurden Sie zur Planung für die Veranstaltung 2016 mit einbezogen und wenn ja, konnten Sie bei der Findung und Genehmigung der neuen Teilstücke weiter helfen?
Um nicht wieder so ein Wechselbad der Gefühle zu erleben und sicher zu gehen, dass die Tradition der EEC nicht abbricht, stehe ich in regelmäßigem Kontakt mit Thomas Sünkel, dem Cheforganisator. In Abstimmung mit ihm habe ich bei einigen Ansprechpartnern für eine gemeinsame Lösung bei der neuen Streckenführung geworben. Mehr musste ich dieses Jahr gar nicht machen.

Frage: Sind Sie nun auch einmal auf dem Trainingsgelände „Biene“ selbst am Lenker einer Offroad-Maschine gewesen?
Bisher nur fürs Foto - mir fehlt der notwendige Motorradführerschein...

Wir bedanken uns bei Frau Meißner für diesen ausführlichen Einblick in ihre Arbeit.
Mehr über Beate Meißner findet man auch natürlich auf ihrer Internet-Seite www.beate-meissner.de

2016 07 eec meissner1


Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.