Offensichtlich hat der Mann gerade einen Lauf: eine Woche zuvor gewinnt Tadeuz "Taddy" Blaszusiak die amerikanische Indoor-Serie - und beim Auftakt in Sheffield ist der Pole erneut nicht zu schlagen. In allen drei Finals holte sich der KTM-Fahrer den ersten Platz und Titelverteidiger Ivan Cervantes kämpfte vor gut 3.200 Zuschauern mehr mit dem Kurs als mit der Konkurrenz.
Nach dem Zeittraining hatte sich schon Mika Ahola zurückgezogen, der hatte schon im Vorfeld mit einer Grippe zu kämpfen und sah sich außerstande auch noch an den Qualifikationsläufen teil zu nehmen - dabei hatte er sich schon auf den Einsatz mit seiner neuen 450er gefreut.
So ging es dann mit drei Qualifikationsläufen weiter, wo sich Taddy mit Bestzeit gleich den besten Platz für die Finals sicherte, nämlich sich gleich den ersten Startplatz aussuchen zu dürfen.
Über den Hoffnungslauf kam dann sogar der mittlerweile 40(!)-jährige Paul Edmundson noch in der letzten Runde an die Spitze des Feldes, da seine Konkurrenz noch hängen bleib und damit mit in die drei Finalläufe.
Das mit dem Hängenbleiben sollte sich noch zu einem Problem entwickeln, denn auch wenn der Parcour durchaus auch schnell gesteckt war, in den Kurven die Möglichkeit zum richtigen Gasgeben bot, so waren auf dem 580 m langen Kurs doch einige Stellen dabei, die mehr als nur Supercross-Erfahrung benötigten.
Eine mit Supercross-Erfahrung war allerdings beim Start immer ganz vorne (siehe Bild unten): Der US-Amerikaner Mike Brown war vom Veranstalter eingeladen worden und vom KTM-Werksteam mit einer 25er-Viertakt (statt seiner sonst üblichen 450er) ausgerüstet worden. Deshalb soll Niemand sagen, dass er in der Halle unbedingt die 450er braucht, weil er beim Start sonst Nachteile hat. Die hatte eher Blazusiak, der im direkten Vergleich immer hinter dem Amerikaner in die erste Kurve ging.
Doch lange hielt Brown den Vorsprung meist nicht - ein kleiner Fehler, schon stand das Motorrad eingeklemmt zwischen Felsen oder Baumstämmen und Blazusiak ging vorbei.
Wie anspruchsvoll der Kurs war, merkten eigentlich fast alle Teilnehmer: Nach dem ersten Lauf gab David Knight sogar auf, weil er mit seiner Grippe einfach keine Kraft mehr hatte.
Andere blieben im Verkehr und damit in den Hindernissen stecken - da nutzte es auch Nichts, bei den Sixdays schnellster Fahrer aller Klassen gewesen zu sein: Christophe Nambotin (siehe unten) nahm es aber von der heiteren Seite.
Auch Titelverteidiger Ivan Cervantes musste zugeben, dass er einfach zu viele Fehler gemacht hatte und deshalb in der Endabrechnung über einen vierten Platz nicht hinausgekommen war.
Der dritte Gesamtrang ging an Graham Jarvis: Der Trialspezialist, der ja schon im vergangenen Jahr ein paar Läufe bestritten hatte, wuchs vor heimischen Publikum über sich hinaus. Sein Geheimrezept war, einfach kein Fehler zu machen.
Fast unter Wert geschlagen wurde Antoine Meo (Bild oben): Nach seinem zweiten Platz im ersten Finale, wo er auch erst an Knight und Brown vorbei musste, wurde er im zweiten Durchgang in einen Massensturz in der ersten Kurve verwickelt und musste eine schwierige Aufholjagd starten.
Im nächsten Durchgang dann aber eine ähnliche Aufgabe, weil er nach dem Durcheinander mit all den hängengebliebenen Fahrern in der ersten Runde als Allerletzter auf die Strecke ging - und trotzdem am Ende noch vor auf den siebenten (von 14) Rang fuhr.
Vor dem zweiten Wettbewerb in Genua am 5. Dezember liegt Blazusiak vor Brown, von dem nicht einmal sicher ist, ob er die anderen Läufe auch fahren wird.
Auf dem dritten Rang ist Jarvis, nur drei Punkte vor Cervantes, der wiederum nur zwei Punkte Vorsprung vor Meo hat.
Für Spannung ist also gesorgt.
Ergebnisse:
Quali-Lauf A: Hier klicken! (PDF)
Quali-Lauf B: Hier klicken! (PDF)
Quali-Lauf C: Hier klicken! (PDF)
Hoffnungslauf 1: Hier klicken! (PDF)
Hoffnungslauf 2: Hier klicken! (PDF)
1. Finale: Hier klicken! (PDF)2. Finale: Hier klicken! (PDF)
3. Finale: Hier klicken! (PDF)
WM-Stand nach drei von 12 Läufen: Hier klicken (PDF)