Lange haben wir auf die ersten Bilder der neuen Yamaha "Super Ténéré" gewartet - Herausgekommen sind jetzt die ersten offiziellen Infos - und die kommen ohne Stollenreifen daher. Vielleicht aber auch kein Wunder, wenn man die 1200 ccm und 110 PS (80,9 kW) bedenkt.
Ob dieses Motorrad nun ein würdiger Nachfolger der klassischen Reiseenduro ist, wird sich zeigen - technisch hat Yamaha alles dazu getan.

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Die Super Ténéré ist nach Aussage von Yamaha ein ein großvolumiges Abenteuer-Reisemotorrad mit den Genen eines Rallye-Motorrads, das seinen Fahrer überall hin bringt – robust und zuverlässig auf jedem Terrain, nicht zuletzt dank Speichenrädern, großer Bodenfreiheit und stabilem Motorschutz. Das gesamte Design wurde darauf ausgelegt, den Massenschwerpunkt des Motorrads niedrig und zentral anzuordnen. Das sorgt für eine perfekte Balance und für ein leichtes, agiles Handling in allen Geschwindigkeitsbereichen. Bei der Bremsanlage handelt es sich um eine intelligente Kombi-Bremse mit ABS-Unterstützung.

Der völlig neue 1199 ccm 2 Zylinder-Reihenmotor liefert hohe Motorleistung und entwickelt mühelos ein kräftiges Drehmoment. Dabei ist das Aggregat äußerst schlank und kompakt. Dank einem 3-fach Modus für die Traktionskontrolle kann der Fahrer je nach den Gegebenheiten bzw. seinen persönlichen Vorlieben die Traktion bestimmen. Das Traktionskontrollsystem wurde langen und intensiven Tests unterzogen, um die Funktion unter allen Bedingungen und Einsatzzwecken sicherzustellen.

1199 ccm 2 Zylinder-Reihenmotor mit 270 Grad Kurbelwelle

Der Motor definiert das Fahrerlebnis eines jeden Motorrads. Die Super Ténéré hat ein extrem breites Einsatzspektrum, das auch transkontinentale Reisen mit einschließt. Ein solches Motorrad braucht einen vielseitigen, leistungsstarken Motor, der alles kann.

Das Herz der Super Ténéré ist ein flüssigkeitsgekühlter 2-Zylinder-4-Takt-DOHC-Reihenmotor mit elektronischer Benzineinspritzung und Doppelzündung. Sein Hubraum beträgt 1199 ccm und seine kraftvollen 81 kW (110PS), die er bei 7.250/min entwickelt, sorgen für schnelle Beschleunigung und hohen Topspeed. Sein kräftiges Drehmoment spielt nicht nur beim Cruisen und mühelosen Überholvorgängen seine Stärken aus. Durch sein Bohrungs-/Hubverhältnis von 98 mm zu 79,5 mm ergibt sich eine optimale Kombination aus Drehfreudigkeit, niedrigen rotierenden Massen und kompakten Motorabmessungen.

Der Motor arbeitet mit einer 270° Kurbelwelle, die Zündung erfolgt bei 270° und bei 450°. Der 90°-Versatz zwischen den beiden Kurbelwangen neutralisiert den Effekt der Massenträgheit der beiden Schmiedekolben. In der Sprache der Ingenieure würde es heißen, „das Konzept vermittelt das Gefühl, dass das gesamte Drehmoment dem Drehmoment aus dem Verbrennungstakt entspricht.“ In der Sprache des Fahrers heißt das, „die Verbindung von Gasgriff und Hinterrad fühlt sich sehr direkt und linear an.“ Im Fahrerlebnis bedeutet das eine hohe Präzision im Ansprechverhalten und ein gutes Gefühl der Sicherheit.

2-achsige Ausgleichswellen reduzieren die Vibrationen auf ein Minimum, die vordere treibt gleichzeitig die Wasser- und die Ölpumpe an. Die Motorschmierung erfolgt nach dem Trockensumpf-Prinzip - der Öltank befindet sich im Kurbelgehäuse. Dadurch konnte der Motor auch vertikal sehr kompakt gehalten werden, was wiederum ermöglichte, ihn weit unten im Rahmen zu platzieren – ein wichtiger Beitrag für einen niedrigen Massenschwerpunkt des Motorrades. Außerdem werden die Lenkeigenschaften und das Handling dadurch positiv beeinflusst. Die Bodenfreiheit beträgt beachtliche 205 mm.

Das Auspuffsystem arbeitet nach dem 2-in-1-Prinzip mit 2-stufigem Expansionssystem und einem kurzen Schalldämpfer, der einen vertikal elliptischen Querschnitt hat. Der Katalysator befindet sich dort, wo sich die beiden Krümmer treffen. Zwei Lambda-Sonden steuern die Abgasreinigung.

YCC-T mit Traktionskontrolle

Wie einige andere Modelle aus dem High Tech Segment von Yamaha hat auch die Super Ténéré die elektronische Drosselklappensteuerung YCC-T (Yamaha Chip Controlled Throttle System). Dabei wird die Drosselklappenstellung elektronisch überwacht, und das jede Tausendstel Sekunde. Das YCC-T System führt eine ganze Reihe von Berechungen durch, die dann den jeweiligen Öffnungsgrad der Drosselklappen und die Menge der Einlassluft bestimmen. Das Ansprechverhalten ist dadurch sehr präzise und direkt und sorgt für hohe Effizienz und wirtschaftlichen Umgang mit dem Kraftstoff.

Zur Bestimmung der Super Ténéré zählt auch der Einsatz im Gelände, und hier findet man die unterschiedlichsten Bodenverhältnisse vor. In Anlehnung an Technologien, die für unser MotoGP-Rennmotorrad YZF-M1 entwickelt wurden, hat die Super Ténéré auch eine Traktionskontrolle. Hierbei ermitteln Kontrollmodule die Drehgeschwindigkeit von Vorder- und Hinterrad und errechnen daraus, ob das Hinterrad Traktion verliert. In diesem Fall verändert das System den Zündzeitpunkt, die Benzineinspritzung und das YCC-T und optimieren dadurch den Vortrieb des Hinterrades.

Die Traktionskontrolle ist 3-stufig: "TCS1" ist der Standard-Modus, in dem das System interveniert, wann immer das Hinterrad beginnt, durchzudrehen. Im "TCS2" Modus greift das System zwar ein, aber in verminderter Form und lässt einen ambitionierteren Fahrstil mit leichten Slides zu. Im dritten Modus wird das System komplett deaktiviert.

Zusätzlich zur Traktionskontrolle hat die Super Ténéré den sogenannten Yamaha D-MODE, ein System, das die Auswahl von zwei unterschiedlichen Motorkennfeldern bietet – den S (Sport)-Modus mit einem sehr direkten Ansprechverhalten des Motors, der sich für extrem sportliches Fahren anbietet und den T (Touring)-Modus, der eine etwas gemäßigtere, weichere Leistungsentfaltung bietet. Eine der beiden Leistungscharakteristiken passt garantiert in allen Lebenslagen und Fahrsituationen.

Kombibremssystem mit ABS

Das fortschrittliche elektronische Kombibremssystem mit ABS zählt zur reichhaltigen Serienausstattung der Super Ténéré. Es zählt zu den intelligentesten Bremssystemen, die Yamaha jemals gebaut hat.

Das originäre Ziel des ABS ist das Blockieren der Räder zu verhindern. Das geschieht, indem Sensoren die Rotation des Vorder- und Hinterrades überwachen und das System dann gegebenenfalls interveniert. Aber bei der Super Ténéré wurde das ABS nochmals verfeinert: Es ermittelt zusätzlich auch die Motordrehzahl, die Intensität des Bremsens und den Schlupf, um zu ermitteln, welches der beiden Räder oder ob sogar beide Räder an der Blockiergrenze sind und das Rutschen droht.

Wenn der ABS Computer eine Blockiertendenz ermittelt, sendet er augenblicklich Signale an die Hydraulikeinheit, die den Bremsdruck am entsprechenden Rad verändert und dadurch das Blockieren verhindert. Dadurch, dass das System eingreift, bevor sich eine Tendenz zum Rutschen anzeigt, ergibt sich ein sanfteres, kontrollierteres Verzögern. Das schafft Vertrauen.

Die Kombibremse aktiviert Vorder- und Hinterradbremse, bestimmt aber in intelligenter Art und Weise die Relation zwischen der Bremskraft der vorderen und der hinteren Bremszange, wenn nur der Handbremshebel betätigt wird. Das System berücksichtigt dabei Fahrsituationen, bei denen der Fahrer in den Rasten stehend das Fußbremspedal nicht oder nur schlecht betätigen kann.

Der Computer der Bremsanlage berücksichtigt die Fahrgeschwindigkeit, den Bremsdruck am Handbremshebel und den Beladungszustand des Fahrzeugs für die Bremskraft, die auf das Hinterrad wirken soll.

Zusätzlich bietet die Kombibremse aber noch ein weiteres Merkmal, das in bestimmten Fahrsituationen sehr sinnvoll ist: Will man beispielsweise eine enge 180 Grad Kehre fahren, kann man durch das Betätigen des Fußbremshebels vor dem Handbremshebel die Kombibremsfunktion für diesen Bremsvorgang außer Kraft setzen.

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Fahrwerk

Die neue Super Ténéré hat ein außerordentlich scharfes Handling – und das ist kein Zufall. Es wurden nämlich große Anstrengungen unternommen, um den Radstand so kurz wie möglich zu halten, um ein Maximum an Agilität zu erzielen. Der Massenschwerpunkt liegt niedrig und ist zentral angeordnet. Dadurch verhält sich das Motorrad in allen Fahrsituationen leicht und handlich.

Aber es wurde auch robust gestaltet. Der Rahmen besteht aus zugfestem Stahl, eine Maßnahme, die dem Einsatz dieses Abenteuer-Reisemotorrads im Gelände Rechnung trägt.

Das Vorderrad wird durch eine 43 mm starke Upside-down Gabel geführt, die in Federvorspannung sowie Zug- und Druckstufe einstellbar ist.

Das Zentralfederbein des Hinterrrades ist ebenfalls in Zug- und Druckstufe variabel. Beides lässt sich per Hand ohne Werkzeug einstellen. So ist das Motorrad im Handumdrehen auf den jeweiligen Einsatzzweck und Beladungszustand abgestimmt. Die Schwinge ist extra lang, besteht aus Aluminium und ist im Niederdruckgußverfahren gefertigt.

Die Länge der Schwinge bedeutet nicht, dass beim Handling Kompromisse gemacht wurden, denn der Motor ist kompakt und der Kühler wurde seitlich links montiert. Das schafft vorn Platz. Komponenten der Elektrik und das Batteriefach befinden sich auf der rechten Fahrzeugseite. Der kühlende Luftstrom des Fahrtwinds verteilt sich über beide Seiten der Verkleidung und leitet gleichzeitig die Motorwärme ab ohne den Fahrer zu beeinträchtigen.

 

Die Super Ténéré hat einen Kardanantrieb. Dadurch wird der Wartungsaufwand drastisch reduziert – gerade auf Langstrecken ein Riesenvorteil. Kein morgendliches Kette säubern, spannen und schmieren. Der Kardanantrieb hat außerdem eine Hypoid-Verzahnung. Dadurch werden die Abmessungen des Tellerrades reduziert, was dazu beiträgt, das Gewicht der ungefederten Massen zu reduzieren. Gleichzeitig ist der Antriebsstrang aber außerordentlich stabil. Auch dies ist eine Maßnahme, die gezielt auf hervorragendes Handling ausgelegt ist, auf der Straße und im Gelände.

Off-Road Besonderheiten

Die Super Ténéré verkörpert eindeutig auch die Paris-Dakar Legende. Das unterstreichen auch eine Vielzahl von Off-Road-Details, die man ihr mit auf den Weg gegeben hat.

An erster und wichtigster Stelle zu nennen sind hier die Aluminium-Speichenräder mit Schlauchlosreifen, vorn in der Dimension 110/80/19, hinten in 150/70/17. Die Vorderrad-Felge hat zwei Doppel-T-Falzen, die die L-förmigen Speichen aufnehmen. Dieses Doppelfalz-System erlaubt die Verwendung von gewinkelten Speichen, die eine maximale Widerstandsfähigkeit beim Off-Road-Einsatz bieten und für den Straßeneinsatz die notwendige Stabilität. Die breitere Hinterrad-Felge hat nur eine Einzelfalz.

Die Position des Lenkers wurde so gewählt, dass der Fahrer beim Fahren im Gelände sowohl stehend als auch sitzend eine optimale und komfortable Haltung einnehmen kann. Die Handprotektoren am Lenker gehören zur Serienausstattung. Die Fußrasten haben hohle Gummieinsätze. Beim Fahren im Sitzen sorgen diese für eine komfortable Auflage des Fußes auf den Rasten. Wenn man stehend fährt, werden die Einsätze durch das Gewicht zusammengedrückt und der Stiefel bekommt den vollen Kontakt zur Fußraste und damit die im Gelände so wichtige zusätzliche Kontrolle.

Die Super Ténéré ist außerdem serienmäßig mit einem Motorschutz ausgestattet und der hintere Rahmen wurde im Hinblick auf die zusätzliche Belastung mit Beifahrer sowie Packtaschen und Gepäck verstärkt.

Touring Überlegungen

Die Super Ténéré ist ein fantastisches Off Road Motorrad, gleichzeitig aber auch ein herausragender Wo-immer-man-hinwill-Langstrecken-Tourer. Sein 23-Liter fassender Kraftstofftank sorgt für große Reichweiten. Die Höhe der Sitzposition lässt sich einstellen (845-870 mm) und somit auf die Statur des Fahrers anpassen. Das Gleiche gilt für die Position der Verkleidungsscheibe. Auch ein 12 Volt-Anschluss zählt zur Serienausstattung und ist sehr hilfreich für den Anschluss eines Navigationsgerätes oder Handys. Ein wichtiges Merkmal für Tourenfahrer ist außerdem der serienmäßig vorhandene Hauptständer.

Die Scheinwerfer haben kraftvolle doppelte Projektionsbirnen. Anders als konventionelle Birnen mit separaten Glühdrähten für Abblendlicht und Fernlicht haben die Projektionsscheinwerfer ein durch Magnetschaltung betätigtes Element, das sich beim Betätigen des Lichtschalters auf- oder abwärts bewegt und somit das Licht steuert.

First Edition Super Ténéré

Die Super Ténéré wird in Europa im Mai 2010 vorgestellt und zwar im ersten Jahr als spezielles First Edition Modell, ausgestattet mit einer Reihe sinnvoller Extras für den großen Abenteuer Reiseeinsatz:

  • Aluminium Koffer-Set einschließlich der Halterungen
  • Scheinwerfer-Protektoren (nur für den Off Road-Einsatz)
  • Aluminium Motorschutz
  • First Edition Sticker.

Diese Komponenten zählen bei der First Edition zur Serienausstattung. Ab 2011 werden diese Teile als aufpreispflichtige Extras angeboten.

Aufpreispflichtige Extras

Zusätzlich zum Aluminium Koffer-Set, den Scheinwerfer-Protektoren und dem Aluminium Motorschutz, die zum serienmäßigen Lieferumfang der First Edition zählen, gibt es noch eine Reihe weiterer Funktionsteile für das Motorrad:

  • Hohe Scheibe
  • Nebellampen-Kit (kann unterhalb von den Scheinwerfern oder oberhalb vom Motorschutz montiert werden)
  • Motorschutz-Bügel
  • Griffheizungs-Kit
  • Windabweiser
  • Super Ténéré Tankpad
  • Niedrigere Sitzbank (35 mm niedriger als Standard-Version)
  • Super Téneré Tankrucksack
  • 30 Liter Aluminium Top Case passend zum Koffer-System
  • Ténéré Innentaschen für Koffer und Top Case
  • Stylische LED Blinker

Alle diese Infos stammen aus der Yamaha-Pressemitteilung, denn das Motorrad selbst gab es für Außenstehende bislang noch nicht zu sehen. Offiziell wird es erst auf der Messe "Motorrräder" vom 5.-7. März in Dortmund vorgestellt. Ab dann kann man sich selbst ein Bild von dem neuen Motorrad machen.

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Hier gibt's ein Video zum neuen Bike

TECHNISCHE DATEN


MOTOR

Bauart

Flüssigkeitsgekühlter 2-Zylinder-4-Takt-DOHC-Motor, 270° Kurbelwelle, geregelter 3-Wege-Katalysator, 8 Ventile

Hubraum

1199 ccm

Bohrung x Hub

98 x 79,5 mm

Verdichtung

11 : 1

Nennleistung

80,9 kW (110 PS) bei 7.250/min

Drehmoment max.

114,1 Nm bei 6.000/min

Gemischaufbereitung

elektronische Benzineinspritzung

Schmierung

Trockensumpf

Zündung

Doppelzündung

Starter

Elektro

Getriebe

6-Gang

Sekundärantrieb

Kardan

Drosselklappensteuerung

Yamaha Chip-Controlled Throttle (YCC-T)

Yamaha D-MODE

2-fach, Sport (S) und Touring (T)

Traktionskontrolle

3-fach, TCS1, TCS2 und Aus

Auspuff

2-in-1

FAHRWERK

Rahmenbauart

Stahlrohr-Brückenrahmen

Federung vorn

Upside-down-Gabel 43 mm Ø

Federung hinten

Federbein

Federweg vorn / hinten

190 mm / 190 mm

Radstand

1540 mm

Bremse vorn / hinten

2 Wave-Scheiben 310 mm Ø /

1 Wave-Scheibe 282 mm Ø

Kombibremse mit ABS

Reifen vorn / hinten

110/80-R19 M/C 59 V

150/70-R17 M/C 69 V

ABMESSUNGEN UND GEWICHTE

Länge / Breite / Höhe

2255 mm / 980 mm / 1440 mm

Sitzhöhe

845 - 870 mm

Bodenfreiheit

205 mm

Gewicht fahrbereit

261 kg

Zulässiges Gesamtgewicht

470 kg

Tankinhalt

22,6 Liter

Höchstgeschwindigkeit

über 200 km/h


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