D er spanisch-französische Hersteller Sherco macht nicht nur durch seinen Modellzuwachs auf sich aufmerksam. Aktuell konnte man mit Jérémy Tarroux(F) nicht nur das KTM-Superfinale in der EWC im französischen Saint Flour gegen die haushohen Favoriten Antoine Meo(F) auf KTM und Juha Salminen(FIN) auf Husqvarna gewinnen, sondern holte sich zudem in eindrucksvoller Manier den Gesamtsieg in der E1-Klasse. Auf nationaler Ebene geht die Erfolgsgeschichte weiter: Kai-Arne Petruck konnte auf seiner SE 300iR einen beachtlichen sechsten Platz in Tuchheim in der Klasse E2 gegen die mit 450ern ausgestattete stärkere Konkurrenz einfahren.
Modellzuwachs: Der Wandel der Zeit greift auch bei Sherco. Was tut man also? Man folgt dem allgemeinen Trend und präsentiert eine neue Zweitakt-Linie mit ausgewachsenen Sportenduros. Gleichzeitig werden die veralteten Konzepte einer 4.5i und 5.1i über Bord geworfen und kündigt bereits für 2014, also Modelljahr 2015, einen nagelneue 450er an. Sie soll sowohl für den klassischen Enduro-Wettbewerb, aber auch für den Einsatz bei der Rally-Dakar prädestiniert sein. Die Vorstellung des Vorserien-Bikes soll bereits auf der Eicma erfolgen.
Spanische französische Kulisse....ein situationsbedingter Blickfang!
Zu den Viertaktern: Die kleine 250er erhält einen neues Bohrung-Hub-Verhältnis mit 76 mal 54,8 Millimetern. Dadurch erreicht man eine langhubige Motorcharakteristik, die unter anderem die Traktion am Hinterrad mit verbessert . Die Kurbelwelle wurde erleichtert, Zylinder- und Kolbendurchmesser wuchsen auf 76 Millimeter an. 
Der Zylinderkopf wurde nachhaltig überarbeitet, so dass gerade im unteren Drehzahlbereich die Motorleistung verbessert werden konnte. Dennoch bleibt die Höchstdrehzahl von 13.500/min weiterhin erhalten. Die 300er vertraut jetzt auf eine Synerjet-Einspritzung, die Höchstdrehzahl des Aggregats liegt bei knapp 13.000/min, der Zylinderkopf wurde im Detail optimiert und die Einlass-Ventile bestehen aus Stahl. Das Zündsystem wurde erneuert und hinsichtlich Reduzierung oszillierender Massen modifiziert. Sowohl die 250er als auch die 300er erhielten neue Wasserpumpen-Flügelräder, das Getriebe wurde hinsichtlich der Anzahl der Bauteile reduziert und sowohl die Kurbelwelle als auch die Lagerung wurden verstärkt. In Sachen Peripherie gibt es einen neuen Trail-Tech-Tacho und ein überarbeitetes Federbein-Setup.
Die neuen Zweitakter: Natürlich sind diese stark an die Optik der Viertakter angelehnt. Speziell der Rahmen weißt darauf hin, auch wenn für den Laien nicht unbedingt auf den erster Blick der Unterschied in den Abmaßen erkennbar ist. Bei der Entwicklung wurde speziell darauf geachtet, dass die neuen 250er und 300er Zweitakter für nahezu jede Körpergröße leicht fahrbar bleibt, zugleich aber maximale Performance für den Sporteinsatz bietet. Hierfür wurde wie bei Sherco üblich auf einen Kickstarter verzichtet. Der Elektrostarter befinden sich in Sachen Massenzentralisierung perfekt unter dem Motor platziert. Für ausreichend Schutz ist durch den serienmäßigen Motorschutz gesorgt. Als Besonderheit des neuen Zweitakt-Motors ist sicherlich die elektronisch gestützte Auslasssteuerung zu sehen. Beeindruckend ist auch die Verwendung hochwertiger Zulieferer-Teile: WP fürs Fahrwerk bei den Racing-Modellen, Kokusan-Zündung, Keihin-Vergaser, V-Force-Membran, TwinAir-Filter und der bereits erwähnte Motorschutz vervollständigen die Liste. Alles in allem machen die neuen Zweitakter eine ausgereifte Figur. Bleibt nur noch abzuwarten, wie sie sich im Alltag schlagen werden. Der zweiten Platz beim ersten Testlauf in der Enduro-Weltmeisterschaft in Rumänien zeigt schon jetzt, dass die neu geschaffene Modellpalette mit ausreichend Performance versorgt ist. Auch in der DEM wurde vor kurzem der neue Zweitakter erstmals eingesetzt. Wir berichteten! 
Aber auch die MX-Fraktion darf gespannt sein auf die neue 250er, denn damit wird aktuell auch das Cross-Segment bedient. Zusammenfassend darf behauptet werden, dass derzeit bei Sherco der Hebel auf Vollgas steht und die Modellpalette massiv aufgerüstet wird. Die bereits gemachten Erfahrungen mit den 2012er und 2013er Modellen lassen einiges für die aktuelle 2014er Modellreihe erwarten.
Verfügbarkeit: Ab sofort sind alle Modelle über das deutsche Händlernetz verfügbar. Die SE 300T wird erst ab Mitte September ausgeliefert.
Preise 2014**:
Viertakter:
SEF 250i 8.526 Euro
SEF 300i 8.747 Euro
SEF 250iR* 8.835 Euro
SEF 300iR* 8.980 Euro
MX 250 8.190 Euro
Zweitakter
SE 250T 7.945 Euro
SE 300T 7.995 Euro
SE 250T Racing 8.175 Euro
SE 300T Racing 8.225 Euro
* Racing-Modelle **zzgl. Nebenkosten
Ein CAD-Abbild des neuen Zweitaktmotors
Kupplung, Getriebe, Kurbelwelle, E-Starter und Auslasssteuerung
Das Viertakt-Getriebe samt Kurbeltrieb und Venitle
270 Millimeter große Bremsscheibe in der Serie
Praxisgerechte Kettenführung aus Kunststoff
In voller Pracht: Der neue Zweitakt-Motor mit vielversprechender Performance
Optisch: Es bleibt alles gleich, das Erscheinungsbild ist unverkennbar
2014er Modellreihe....
Fotos: Sherco
Text: S. Christof
Weitere Infos und technische Daten: www.sherco.com oder www.sherco-motorrad.de
