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Nahezu jeder Enduro- oder Crossfahrer war schon einmal in der Situation, eine Schraube überdreht und dadurch das Gewinde zerstört zu haben. Gerade in den weichen Leichtmetall-Legierungen beispielsweise am Motor speziell bei den Nockenwellen-Haltern, am Leichtmetall-Heck oder bei den Befestigungsschrauben der Kunststoffteile kann so ein Fall schnell und unbeabsichtigt eintreten. Nur kurz das angegebene Anzug-Drehmoment versehentlich überschritten und schon lässt sich die Schraube nicht mehr korrekt anziehen, da bereits die ersten Gewindegänge ausgerissen sind.

Zylinderkopf - NW-Schraube2 kopie

Gerne wird dann zur Befestigung der Schraube kurzerhand zu einem hochfesten Schraubenkleber gegriffen, was aber keine dauerhafte Lösung darstellt. Gerade wenn diese Teile des öfteren für die Wartung demontiert werden müssen. Eine praxisgerechte und langlebige Alternative sind Helicoil-Gewindeeinsätze von Böllhoff. Sie schaffen nicht nur ein neues hochfestes Edelstahl-Gewinde, sondern sind zudem korrosions- und wärmebeständig, verschleißfrei und besitzen eine geringere Gewindereibung. Anhand eines defekten M5-Gewindes in einem Zylinderkopf wird nun eine entsprechende Reparatur dargestellt. Hierfür benötigt man ein Helicoil plus Reparaturset für ein M5-Gewinde mit einer 0,8er Steigung. Dazu gehören drei unterschiedlich lange Gewindeeinsätze, ein HSS-Bohrer mit 5,2 Millimeter Durchmesser, eine Einbauspindel und ein Zapfenbrecher. Zusätzlich werden Druckluft, ein verstellbares Windeisen und etwas Kriechöl benötigt. Jetzt kann die Instandsetzung des defekten Gewindes durchgeführt werden. Somit wir eine kostenintensive Neuanschaffung eine kompletten Zylinderkopfs vermieden.

Helic. - Kit
Von unten nach oben: HSS-Bohrer, Handgewindebohrer, Einbauspindel, Zapfen-
brecher, Gewindeeinsatz

Helic. - Gewindeeinsätze
Von links nach rechts: Helicoil-Plus-Gewindeeinsätze M5x5, M5x7,5 und M5x10

Helic. - Bohren1
1. Schritt: Aufbohren des defekten Gewindes mit dem HSS-Bohrer. Damit wird der
benötigte Durchmesser für den Handgewindebohrer erzeugt. Vor dem nächsten
Schritt mit Druckluft die Bohrung von Metallspänen säubern.

Helic. - Gewinde schneiden
2. Schritt: Mit dem Handgewindebohrer und dem passenden Windeisen wird das
neue Gewinde geschnitten. Achtung: Der Gewindebohrer muss im 90-Grad-Winkel
zur Fläche angesetzt werden, damit im Anschluss der Schraubenkopf korrekt auf
dem oberen Nockenwellenhalter sitzt.

Helic. - Gewindeeinsatz eindrehen1
3. Schritt: Der Helicoil-Gewindeeinsatz wird in der passenden Länge auf die Einbau-
spindel aufgesetzt und mit Hilfe des Windeisens und der Einbauspindel ins neu ge-
schnittene Gewinde eingedreht. Der erste und zweite Gewindegang geht auf Grund
der Vorspannung des Gewindeeinsatzes etwas schwerer. Zu beachten: Der
Gewindeeinsatz muss so tief eingedreht werden, dass dies mit der ursprünglichen
Gewindeausführung übereinstimmt, da oftmals noch Passhülsen für die Endmontage
eingesetzt werden müssen.

Helic. - Gewindeeinsatz eindrehen2
Im Detail: Der Helicoil-Gewindeeinsatz wird mit der Spindel eingedreht und dient
als neue hochfestes Verbindung.


Helic. - Neues GW m. Schraube
4. Schritt: Nach nochmaliger Überprüfung erfolgt im Anschluss das Zapfenbrechen
durch einen leichten Schlag mit dem Gummihammer auf den Zapfenbrecher, so
dass die Schraube komplett eingedreht werden kann. Es ist auf Anhieb die geringere
Gewindereibung spürbar, das Einschrauben ist einfacher und im direkten Vergleich
zum Original ist die Verbindung mit der Schraube hoch fest.


ACHTUNG: Hierbei handelt es sich um eine Reparatur-Empfehlung, die nicht zu 100% auf das eigene Bauteil übertragbar ist. Wer sich mit den einzelnen Arbeitsschritten nicht sicher ist, das notwendige Spezialwerkzeug fehlt und nicht über die notwendigen Fachkenntnisse verfügt, sollte einen Fachmann zu Rate ziehen.


Text: S. Christof
Bilder: S. Christof
Weitere Infos: www.boellhoff.com

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