Die Brille wurde in einem typischen Brillenkarton, wie von anderen Herstellern bekannt, geliefert. Es befand sich darin die Crossbrille mit getöntem Glas, ein Ersatzglas (klar) und ein Brillenbeutel. Leider gab es keine Anleitung zum Austausch des Brillenglases dazu, da dies etwas anders befestigt ist als bei anderen Herstellern.

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Beim ersten Augenschein fällt einem sofort das Glas auf, welches von außen aufgesetzt ist und somit ein größeres Sichtfeld bietet. Bei diesem Modell ist der Nasenschutz schon im Rahmen eingearbeitet und muss nicht zusätzlich erworben bzw. montiert werden. Der Schaumgummi zum Gesicht hin ist sehr breit ausgeführt und dichtet gut ab. Das Brillenband ist auf der Innenseite sehr gut mit Silikon beschichtet, sodass kein Verrutschen am Helm möglich ist.

Als Erstes habe ich die Brille bei sehr warmem Wetter und staubigen Bedingungen zum Training getestet. Hier erweist sich der breite, gut anliegende Schaumstoff als sehr vorteilhaft, da kein Schweiß hinter die Brille läuft. Ich verwende einen Helm von Suomi. In diesen passt die Brille perfekt hinein. Ich denke, bei anderen Helmherstellern wird sie wahrscheinlich auch gut passen, das muss jedoch jeder individuell für sich ausprobieren.

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Beim GCC in Schefflenz, bei dem ich über 2 Stunden gefahren bin, habe ich die Brille erneut getestet. Hier war es bewölkt, und in der letzten Runde hat es auch noch geregnet. Da Abreißfolien leider verboten sind (es besteht die Möglichkeit zur Montage an diesem Brillenmodell), musste es ohne gehen. Man kann auch ein Roll Off separat erwerben, dies war jedoch nicht im Lieferumfang enthalten. Hier zeigten sich die Vorteile des aufgesetzten, rahmenlosen Glases. Man kann den Schlamm einfach zur Seite wegwischen, ohne dass irgendein Rand stört, an dem man hängen bleiben könnte und der das Sichtfeld behindert. Bei einsetzendem Regen hat sich die Brille auch gut bewährt. Selbst bei langsamerer Fahrt blieb sie gut durchlüftet und ist nicht angelaufen.

Die Brille ist eine gute Alternative zu anderen Markenherstellern.

 

Ich, Jahrgang 1968, habe voller Freude die Brille schon mal aus dem beiliegenden Säckchen geholt und geschaut, ja da sind zwei Scheiben – oder nennt man es eher sogar Gläser. Eines ist leicht dunkel getönt und das andere klar.

Kurzum, die RAVEN Brille in noch strahlendem Weiß lag vor mir, und zugegeben, das erste Mal hielt ich eine nagelneue Brille in den Händen, auch wenn ich schon vor ca. 10 Jahren mit dem Endurofahren angefangen habe. Dennoch hatte ich all die Jahre eher immer die ausrangierten Brillen vom Junior übernommen, sei es EKS, 100 % oder zuletzt SCOTT Brillen. Dabei hatte ich als täglicher Brillenträger auch immer die Sorge, entweder war die Brille zu klein oder es lief die Tagesbrille an oder die Crossbrille. Aber kurz der Reihe nach, was war der erste Test und hier die Frage des schnellen Aufsetzens, des Sitzes und des Blickwinkels. Ich gebe zu, dass die neueren Brillen nicht ohne Grund einen abklappbaren Nasenschutz haben – das wurde mir hier bewusst, denn mit diesem muss man die Brille eher in meinen FOX Helm quasi reinkippend aufsetzen. Ich sagte mir sofort, das ist am Ende eine Frage der Gewohnheit, aber es ist auch nützlich, wenn es einem mit der Zeit zu sehr nervt, das Ganze auch abzumachen. Ich selbst tippe darauf, dass es mir im Ausland im Gebüsch am ehesten nützen wird, denn gerade dieses Jahr hatte ich mir tatsächlich einen Ast genau zwischen Brille und Helm fast hineingezogen beim Fahren. Die Nase war tagelang gekennzeichnet.

Zum Thema Sichtfeld: Dass dieses größer ist als bei meinen alten Brillen, ist klar und kann man erwarten bzw. bieten – das können nunmehr alle Hersteller solcher Brillen. Daher habe ich mir die neueste Brille des Wettbewerbs vom Junior geschnappt und sie im Wechsel aufgesetzt. Ja, okay, der Wettbewerb hat etwas mehr Sichtfeld, aber es war auch eine Einscheibenbrille und letztlich saß die RAVEN gefühlt mir näher auf der Nase und damit näher an den Augen, was das Sichtfeld nicht so merklich veränderte, wie es mir zugegeben der Junior erklären wollte.

Nun aber zum praktischen Test, und das hieß ab auf unsere schöne, kleine, aber auch teils heftige (hangig) Endurostrecke nach Wechselburg (MSC Wechselburg). Es hatte zuvor tagelang gut geschüttet, sodass einige Hänge nur mit ordentlichem Drücken fahrbar waren. Diese Bedingungen mit Schlamm, Auffahrten, wo man auch wenden muss und dabei das Motorrad halten – all das führt gewöhnlich zum Beschlagen nach nur wenigen Minuten. Ganz ehrlich, ich habe nichts davon bei dieser Brille bemerkt, auch nicht bei meiner Tagesbrille darunter. Der Brillenschaum war voller Schweiß, und doch saß sie immer noch perfekt. Der Gummi um den Helm verrutschte nicht. Ich konnte mich voll auf meine fahrerischen Probleme konzentrieren, und ja, das war also dieses Mal nicht die schlechte Sicht, wenn ich nicht hochkam.

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Zur Halbzeit meines Trainings habe ich dann noch das eher dunklere Glas gegen das helle ausgetauscht, auch weil mir anfangs die Zeit fehlte. Das Verschnaufen dabei wurde aber länger, denn ich konnte das nur nach etwas Herumfummeln hinbekommen. Das ist sicherlich ein Nachteil, den vermutlich aber auch andere Brillen so haben, was ich jedoch so nicht testen konnte. Dann war es tatsächlich etwas heller, aber nicht so, dass ich mich hätte ärgern müssen. Diese abgetönte Scheibe kann man also auch bei bewölktem Himmel fahren. Was sie bei Sonne an Vorteilen bringt, konnte ich leider nicht testen, denn es gab in den letzten Tagen keine!

Noch ein Satz zum Säubern zu Hause: Ja, okay, Weiß hat so seine Nachteile, das ist klar, aber nach der ersten Tour ging alles problemlos ab, ohne großes Schrubben auf dem Gummiband. Beide Gläser habe ich nur kurz gespült, und auch da passte es – Zustand wie neu!

Kurzum, mir hat es sichtlich Spaß gemacht, die Brille zu testen, und ja, ich kann nur sagen, sie ist echt eine Überlegung wert!

 

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