Ab sofort keine Kupplung betätigen? Das gibt es doch schon, oder? Der Quickshifter macht's möglich oder gibt es einen neuen Aspekt. Ja, denn es geht hier auch darum das Bike ohne Kupplung anzufahren, also quasi wie bei einem Roller. Ist das die Zukunft? Von neuer Technologie wagen ich hier nicht zu sprechen, schon eher von einem Trend, den Honda bei seiner African Twin mit seinem DCT, zu Deutsch Doppelkupplungsgetriebe, eingeläutet hat. Immerhin ist dieses DCT bereits seit 10 Jahren zuverlässig im Einsatz. Auch BMW hat den ersten Prototypen mit Automatikgetriebe ASA auf Basis der neuen GS 1300 der Fachpresse dieses Jahr schon vorgeführt und folgt diesem Trend ebenso wie jetzt auch KTM.
AMT - Funktionsweise
Das Automatikgetriebe von KTM lässt dem Fahrer die Wahl zwischen manuellem Schalten ohne Kupplung im sogenannten M-Modus und einem voll automatisierten Schaltvorgang im A-Modus, bei dem der Fahrer keinen Einfluss mehr auf die Gangzahl nehmen muss. Der erste Gang wird dann wie auch beim PKW in Stellung D eingelegt, was hier dem 1. Gang entspricht, so dass eine Fliehkraftkupplung greift, die dann bei entsprechender Drehzahl das Motorrad in Bewegung setzt.
Die Vorzüge liegen klar auf der Hand: Anfahren am Berg, Anhalten und Manövrieren oder auch das harte Beschleunigen bei leistungsstarken Motorrädern wird vereinfacht, so der Hersteller. Ein Ausploppen des Motors ist quasi nicht möglich. Und wer keine elektronische Feststellbremse hat, der kann bei den Orangen die Position P wählen, so dass das Getriebe mittels einer Klinke blockiert wird.
Die Wahl der einzelnen Gangstufen erfolgt über Schaltwippen, unabhängig vom Motorbetrieb. Jedoch müssen zum Einlegen des ersten Gangs die Vorder- oder Hinterradbremse aus Sicherheitsgründen betätigt werden. Ist das aber stets praktikabel?
Der Schaltvorgang selbst wird mittels Motor- und Getriebe-Steuergerät innerhalb von 50 Millisekunden geregelt, was sich nicht von einem herkömmlichen Quickshifter-System unterscheiden soll.
Der bereits erwähnte M-Modus ermöglicht es via Schaltwippen oder Schalthebel die einzelnen Gänge zu wechseln. Darüber hinaus wird es natürlich unzählige Kombinationen aus Schaltmodi und Fahrmodi (Comfort, Steet, Sport) geben, die aufeinander abgestimmt sind, so dass auch individuelle Einstellungen möglich sind. Aber auch im automatischen Modus A ist es dennoch möglich manuell zu schalten (Wippe oder Schalthebel) oder sogar den automatischen Schaltvorgang zu übergehen. Setzt man auf diese Möglichkeit, so wird der vollautomatische Schaltvorgang für vier Sekunden unterdrückt und kehrt anschließend wieder in diesen Modus zurück. Außerdem schaltet bei voller Leistungsabfrage das System in eine Art Kickdown, ähnlich wie im PKW-Segment.
Fliehkraftkupplung made by KTM
Das AMT selbst soll die ursprüngliche Bauform der Standardmotoren nicht verändern und hinsichtlich des Gewichts nur minimal zulegen.
Schaltwippe rechts
Ist das eine zukunftsweisende Technologie, die man tatsächlich benötigt oder verliert dadurch die Freiheit auf zwei Rädern ihren ursprünglichen Spirit? Die Hersteller meinen dass es der Markt definitiv benötigt. Doch letztendlich entscheidet der Kunde dort draußen, ob es eine gerechtfertigte Entwicklung ist oder ein überflüssiges Gimmick.
Prototyp beim Erzbergrodeo in den Händen von Jonny Aubert (Multi-Enduroweltmeister)
Bilder: KTM
Schaltwippe rechts
Ist das eine zukunftsweisende Technologie, die man tatsächlich benötigt oder verliert dadurch die Freiheit auf zwei Rädern ihren ursprünglichen Spirit? Die Hersteller meinen dass es der Markt definitiv benötigt. Doch letztendlich entscheidet der Kunde dort draußen, ob es eine gerechtfertigte Entwicklung ist oder ein überflüssiges Gimmick.
Prototyp beim Erzbergrodeo in den Händen von Jonny Aubert (Multi-Enduroweltmeister)
Bilder: KTM