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Graham Jarvis gilt nicht nur als der bestes Extrem-Enduro Fahrer, sondern ist aktuell der erfolgreichste Extreme-Enduro-Spezialist, der aktuell auf unserem Planeten existiert und das mit mittlerweile 41(!) Jahren in den Knochen. Doch die jungen Wilden stehen in den Startlöchern, aber der Brite kennt noch immer keine Gnade und verdrängt seine Konkurrenz in eindrucksvoller Manier.

22338 Graham Jarvis Podium Erzbergrodeo 2016 480

Hier ein kurzer Ausschnitt seiner größten Erfolge (Nur die wichtigsten Siege sind gelistet):

  • 1.Platz Erzberg 2016
  • 1.Platz Getzen Rodeo 2016
  • 1.Platz Tough One 2016
  • 1.Platz Red-Bull Minas 2016
  • 1.Platz Red-Bull Romaniacs 2016
  • 1.Platz Sea to Sky 2015
  • 1.Platz Wildwood Rock 2014
  • 1.Platz Getzen Rodeo 2014
  • 1.Platz Sea to Sky 2014
  • 1.Platz Piatra Neamt 2014
  • 1.Platz Hellsgate 2014
  • 1.Platz King of Moto 2014
  • 1.Platz Wildwood Rock 2013
  • 1.Platz Roof of Africa  2013
  • 1.Platz Ukupacha 2013
  • 1.Platz XL Lagares 2013
  • 1.Platz Romaniacs 2013
  • 1.Platz Erzberg 2013
  • 1.Platz King of the Hill 2013
  • 1.Platz Hells Gate 2013
  • 1.Platz Tough One U.K. 2013
  • 1.Platz Sea to Sky 2012
  • 1.Platz XL Extreme Lagares 2012
  • 1.Platz Redbull Romaniacs 2012
  • 1.Platz Erzberg 2012
  • 1.Platz Redbull City Scramble Auckland 2012
  • 1.Platz Hells Gate 2012
  • 1.Platz Tough One 2012
  • 1.Platz Wildwood Australia 2011
  • 1.Platz Roof of Africa 2011
  • 1.Platz Ukapacha Ecuador 2011
  • 1.Platz Sea to Sky 2011
  • 1.Platzt Erzberg 2011
  • 1.Platz Romaniacs 2011
  • 1.Platz Hells Gate 2011
  • 1.Platz Tough One 2011
  • 1.Platz Lagares Portugal 2011
  • 1.Platz Erzberg 2010
  • 1.Platz Redbull Romaniacs 2008
  • 5x British Trials Champion
  • 4x Scottish Six Day Trial Gewinner
  • 4.Gesamtrang Trial-Weltmeisterschaft
  • 9x Scottish Trial Gewinner
  • usw. - die Liste ließe sich beliebig lange fortführen...
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Keine Seltenheit - im Gegenteil: Siegesfeiern gab es 2016 mehr als genügend...

Dass sein außergewöhnliches fahrerische Talent und Feingefühl für diesen Erfolg verantwortlich sind steht ohne jeglichen Zweifel außer Frage. Doch auch sein Untersatz ist ein ebenso wichtiger Faktor, der stets zuverlässig funktionieren und für die jeweiligen Bedingungen perfekt abgestimmt sein muss. Natürlich ist das ohne ein entsprechendes professionelles Team im Hintergrund nicht machbar, weshalb Graham auf Grund seiner Leistungen und dem Status als offizieller Husqvarna-Werksfahrer bestens unter dem österreichischen Zelt aufgehoben ist, was seine fahrerischen Erfolge auf höchstem Niveau über Jahre hinaus bestätigen.

23564 Graham Jarvis Husqvarna TE 300 Romaniacs 2016 480
Ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag für Graham bei den Romaniacs...

Sein Arbeitsgerät ist eine Husqvarna TE 300 mit diversen Modifikationen und einem überraschenden Fahrverhalten. Der knapp 1,80 Meter große und 76 Kilogramm schwere Engländer setzt seine Trial-Skills wie kein anderer am Berg um. Nach dem Motto „je schwieriger, umso besser" überzeugt Graham mit seinen fahrerischen Fähigkeiten in Geländeabschnitten, die für unsereins als nahezu unfahrbar gelten. Dass im Extrem-Enduro die motorische Spitzenleistung zur Nebensache wird, dürfte jedem klar sein. Hier zählen Traktion, Dosierbarkeit der Motorleistung und geringes Fahrzeuggewicht. Diese drei Faktoren machen wie bereits bekannt die 300er Husky zur ersten Wahl für dieses Einsatz-Spektrum, weshalb man auch ausschließlich diesen Hubraum bei den Spitzenfahrern zu sehen bekommt.

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Überraschende Fahrzeug-Abstimmung, die nicht für jedermann die erste Wahl wäre...

Die 300er Husky von Graham fühlt sich beim ersten Kontakt ganz gewöhnlich an. Sie sinkt zwar deutlich tiefer in die Federelemente ein als ein Serien-Bike, doch das ist für den Extrem-Einsatz logisch und nachvollziehbar, denn hier gilt erst mal so wenig Dämpfung wie möglich bedeutet so viel Traktion wie möglich. Sogleich betrachten wir die Fahrwerks-Komponenten: Hier setzt Graham nicht auf die 52er WP-Factory-Gabel, wie andere Werksfahrer, sondern auf eine 48er Aftermarket-Version, so wie sie für jedermann käuflich ist. Zum Einsatz kommen wie in der Serie 4.2er Federn einschließlich individuellem Setup. Beim Federbein setzt er auf eine 45er Feder, obwohl an der Serien-300er eine 42er montiert ist. Der Negativ-Federweg beträgt 38 Millimeter. Diese Daten geben einen Hinweis darauf, dass Jarvis vorn eine relativ weiche Abstimmung wählt und hinten mehr Durchschlagreserven wünscht. Zieht man beispielsweise die fahrerischen Situationen von Graham in Betracht, so ist diese außergewöhnliche Fahrwerks-Abstimmung nachvollziehbar. Beim Balanceakt dient das weiche Fahrwerk dazu, aus dem Stand über Hindernisse fahren zu können. Mit der ständigen Ein- und Ausfederbewegung aus der im Trialsport bekannten Fahrtechnik wird die in die Federelemente gebrachte Energie genutzt, um Schwung und Sprungkraft beim Anfahren aus dem Stand oder über Hindernisse zu steigern. Für den Sprung beispielsweise von einem zwei oder drei Meter hohen Absatz bietet die 45er Feder samt Dämpfer-Abstimmung gute Reserven.

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Eine gewöhnliche 48er WP-Aftermarket Gabel reicht Graham völlig aus...

Wie fühlt sich dieses Setup im Fahrzustand an? Einfach gesagt, äußerst schwammig. Natürlich ist hier auch die Goldentyre-Werks-Bereifung mit Mousse dafür verantwortlich, die extrem viel Traktion durch eine außergewöhnlich breite Reifen-Aufstandsfläche erzeugt. Das führt dazu, dass der Reifen in Schräglage oder Kurvenfahrt auffällig stark walkt und dadurch das gewohnte Fahrverhalten einer 300er vermissen lässt. Nutzt man das angrenzende Bachbett mit faust- bis fußballgroßen Felsbrocken, dann zeigt sich diese Abstimmung als äußerst komfortabel und kräfteschonend. Legt man an Geschwindigkeit zu, wird die 300er relativ unruhig und man muss ordentlich am Lenker ziehen, damit Grahams Bike nicht seitlich mit dem Heck Ausbrechversuche unternimmt. Natürlich spielen die zehn Kilogramm Mehrgewicht meinerseits dieser Abstimmung nicht in die Karten. Dafür begeistert das Setup in technisch anspruchsvollem Gelände bei niedrigeren Geschwindigkeiten umso mehr. 

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In seinem Element am Erzberg - sein geschultes Auge sorgt für die perfekte Linienwahl...

Auf Wunsch von Graham wurde die Motorleistung der 300er drastisch gekappt, eine detaillierte Aussage wollte man uns dazu allerdings nicht liefern. Aber kurz beschrieben fühlt sich der 300er Motor an, als sei die Auslasssteuerung über den gesamten Drehzahlbereich inaktiv. Somit sind keinerlei ungewollte Leistungsschübe zu erwarten, sondern lediglich eine äußerst gleichmäßige Leistungsabgabe über das gesamt Drehzahlband mit gefühlten 35 PS. Von einem gierigen Motor kann hier nicht die Rede sein. Eher von einer einem Trialgerät ähnlichen Leistungsabgabe. Laut Teamchef Andreas wird hier je nach Anforderungsprofil sehr intensiv mit der Einstellung der Auslasssteuerung und verschiedenen Krümmern und Schalldämpfern gearbeitet.

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Extrem einfach zu fahren, sobald es kniffliger wird...

Die FMF-Auspuffanlage gehört ebenso zur Standard-Ausstattung wie der Blackbird-Grip-Sitzbankbezug, die Factory-Titan-Fußrasten und die serienmäßige Brembo-Bremsanlage vorn und hinten. Außerdem besteht laut Graham die Möglichkeit, über unterschiedliche Auslass-Durchmesser des FMF-Schalldämpfers auf die Leistungsentfaltung des 300er Motors zusätzlich einzuwirken. Neken steht als Teamsponsor mit Lenker und Gabelbrücken-Set parat. Der Rest entspricht größtenteils der Serie. Allerdings vertraut Jarvis bei diesem Bike nach wie vor auf eine Brembo-Kupplungsarmatur, die bei seinem neuen 2017er Werksrenner durch ein Magura-Modell ersetzt werden soll.

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Die seit Jahren perfekte Symbiose für den Erfolg: TE 300 und Graham Jarvis...

Insgesamt darf man wohl behaupten, dass die Symbiose aus Graham Jarvis und der Husqvarna TE 300 zu den erfolgreichsten in der Extrem-Enduro-Geschichte gehören. Auch wenn die Fahrzeug-Abstimmung für unsereins, als durchweg ungewöhnlich erscheint, aber technisch nachvollziehbar ist und für Graham perfekt passt. Hätte man eine ähnlich fahrerische Trial-Vorgeschichte wären die Vorzüge seiner TE 300 sicherlich noch besser nutzbar. Für mich wäre jedoch ein deutlich straffere Fahrwerks-Abstimmung sowie etwas mehr Spitzenleistung in höheren Drehzahlregionen für Verbindungsetappen wünschenswert. Betrachtet man die teilweise sechs bis acht Stunden dauernden Wettbewerbe, dann lässt sich die Entscheidung aus Grahams Sicht für einen sehr gleichmäßig agierenden Motor mit perfekter Leistungsdosierung und kaum vorhandener Leistungsspitzen nachvollziehen. Denn keine serienmäßige 300er schafft es den Fahrer derart konditionsschonend um den Kurs zu bringen!

Weitere Infos unter www.husqvarna-motorcycles.com oder http://www.gforcejarvis.net

Weitere Impressionen...

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Ein Muss: Ohne Leichtmetall-Finne überstünde die Bremsscheibe keine Stunde...

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Spezieller Fahrer benötig spezielle Abstimmung...

22346 Graham Jarvis Husqvarna TE 300 Erzbergrodeo 2016 480
Im schwierigsten Gelände begeister Graham mit seinem fahrerischen Flow...

23574 Graham Jarvis Husqvarna TE 300 Romaniacs 2016 480
Bergauf eine Macht bei den Romaniacs...

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Dosierbarkeit auf den Punkt genau immer vorhanden...


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