Sascha war beim 2013er Husky-Showdown in Malpensa/Gallerate dabei und nimmt die roten Enduro-Renner für BABOONS ganz genau unter die Lupe.

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Auf den italienischen MX-Track in Malpensa etwa fünf Minuten vom italienischen Flughafen Mailand entfernt fand das erste „Stell Dich ein“ mit der neuen 2013er Husqvarna-Modellreihe statt.

Zur Verfügung stand die komplette Enduro-Modellpalette, wobei in erster Linie die neue TE 250 R und 310 R das Highlight darstellten. Denn beide Modelle erhielten für 2013 die massivsten Veränderungen. Gehen wir gleich ins Detail: Die vom Erfolg verwöhnte 250er und 310er mit jeweils einem Weltmeistertitel aus dem Jahr 2011 und dem zugehörigen Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Tasche erhalten nun das Kürzel „R“. Damit soll unmissverständlich auf die Drehmoment- und Leistungssteigerung hingewiesen werden. Denn hier wurde nicht ein Stein auf dem anderen belassen, sondern kräftig entwickelt. Anstatt der Mikuni-Einspritzanlage kommt jetzt eine Version von Keihin zum Einsatz, die vom gleichen Hersteller schon seit 2011 in der TE 449 Verwendung findet.
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Zudem wurde der Zylinderkopf nicht nur überarbeitet, sondern in seiner Gesamtheit neu konstruiert – und ist bereits seit 2012 in ähnlicher Form mit Titan-Ventilen im Crosser zu finden. Gut zu erkennen an dem jetzt wieder in Rot, anstatt bisher schwarz beschichteten Ventildeckel. Man kann sagen, dass ab dem Kurbelgehäuse bis  zum Zündkerzenstecker alles neu entworfen wurde: Neben den zwei neuen Nockenwellen, die jetzt von einem gemeinsamen Lagerbock gehalten werden, sind ab sofort Schlepphebel anstatt der bisher verwendeten Tassenstössel im Einsatz. Die Ventile sind aus Stahl und wurden vergrößert, um somit auch den Gasaustausch und dem Füllungsgrad im Zylinder zu intensivieren. Zusammen mit dem neuen Kolben wurde das Verdichtungsverhältnis von 12,5 auf 13,5 angehoben. Auch die Kurbelwelle wurde optimiert und zudem dreifach gelagert, um eventuell auftretende Biegekräfte bei den mittlerweile im 250er- und 300er-Segment erreichten hohen Drehzahlen zu reduzieren – die Husqvarna GP-Bikes der MX2-Klasse erreichen ohne weiteres 14.000/min. Das zusätzliche Lager ist auf der Zündungsseite montiert.
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Natürlich musste auch die Frischluftzuführung über die Airbox entsprechend angepasst werden. Mit einem neuen roten Ansaugtrichter auf der Ansaugseite des Vergaser (siehe nebenstehendes Bild) wird die Ansaugung der Frischluft verbessert und somit das zündfähige Gemisch im Drosselklappenkörper optimiert. Auch ein neuer Zündkerzenstecker mit integrierter Zündspule findet Verwendung.

Praxisgerechter gestaltet sich die neue magnetische Ölablassschraube, die nun bedienerfreundlich zentral von unten erreichbar ist.  Neben den neuen schwarzen Gummigriffen sucht man den Heißstarthebel vergebens – er entfällt komplett. Das kapazitive elektronische Einspritzsystem verfügt über einen zusätzlichen Kondensator, der den Betrieb auch bei defekter Batterie weiterhin garantiert. Darüber hinaus ist auch das Kühlsystem angepasst worden.
 Außerdem sind neue wasserdichte widerstandsfähige und kompaktere Schaltereinheiten am Lenker montiert, dazu ein Lenkerpolster. Eine neue Kettenführung und ein komplettes InMold-Dekor vervollständigen das Programm.


Fahrwerkstechnisch wird weiterhin auf die bekannt hochwertigen Kayaba-Produkte gesetzt: Vorn eine 48er Upsidedown-Gabel und hinten ein Stoßdämpfer selbigen Herstellers – beide voll einstellbar und in ihrer Abstimmung endurogerecht.

Zur TE 449: Sie erhielt für 2013 nur ein paar kleinere Anpassungen wie zum Beispiel einen neuen Kettenschleifer, ein serienmäßiges Lenkerpolster, das obligatorische Dekor-Update und die bereits erwähnten schwarzen Lenkergriffe. Letztes Jahr nicht in Deutschland verfügbar ist die TE 511 ab sofort wieder offiziell zu haben. Beide werden mit einem homologierten, also straßenzugelassenen Schalldämpfer, und einem Akrapovic-Schalldämpfer – notwendig für den Sporteinsatz – ausgeliefert. Die Besonderheit der fast offenen eingetragenen Motorleistung mit knapp über 40 PS bleibt nach wie vor erhalten.
 Wie für die Viertakter gelten die Neuerungen hinsichtlich Dekor,  Kettenschleifer, Lenkerpolster und Griffe auch uneingeschränkt für die Zweitakt-Kategorie WR 125, 250 und 300. Von der technische Seite aus betrachtet blieben die Zweitakt-Modelle jedoch unangetastet, da bereits mit Hochdruck an den neuen 2014er Modellen mit elektronischer Einspritzung gearbeitet wird.
 Die für uns in erster Linie interessantesten Modelle TE 250 R und 310 R konnten bereits auf den ersten Metern überzeugen. Die bekannte Anfahrtschwäche und etwas gehemmte Drehfreudigkeit sind nicht mehr vorhanden. Beide Motoren drehen nur deutlich schneller hoch und produzieren einen beachtlichen Punch aus dem Drehzahlkeller. Nach oben hin setzt nur der Drehzahlbegrenzer dem Vortrieb ein Ende. Schon jetzt lässt sich sagen, dass Husqvarna die richtige Richtung eingeschlagen hat, ohne dabei den wichtigsten Faktor „Fahrbarkeit“ außer Acht zu lassen – Husky ist bereit für den Kampf in der E1- und E2-Klasse. Aktuell konnte sowohl der Finne Seistola, als auch sein Teamkollege Salminen beim italienischen Lauf zur Enduro-Weltmeisterschaft drei zweite und einen ersten Platz einfahren. Der kanadisch Kollege Graffunder holte sich indessen auf seiner TXC 310 einen dritten Platz bei den X-Games.
 Die 250er und 310er werden voraussichtlich Ende September beim Händler stehen. Auf Anfrage kann auch auf die für Sportfahrer begehrte TXC 310 in stark beschränkter Stückzahl zurückgegriffen werden. Ideal für diejenigen, die eine Enduro mit Cross-Fahrwerk ohne Lichteinheit und Zulassung wünschen – ein Ergebnis der amerikanischen Cross-Country-Szene, das auch für die heimische German-Cross-Country-Rennserie mehr als nur interessant sein dürfte.


Weiter Impressionen:

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Fotos: Husqvarna, Christof

2013er Husqvarna TC 250 im Profitest


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