Die GS Trophy ist kein Rennen. Sondern ein Experiment in Gruppendynamik. Zehn Mannschaften; jeweils drei Fahrer, drei Einzelkönner, die sich innerhalb kürzester Zeit zu einen gut funktionierenden Team zusammenraufen müssen - unter Bedingungen, die alles andere als einfach und durchweg exotisch sind.

Südafrika hat immerhin die letzte Fußball-WM ausgerüstet; hier kann man auf eine einigermaßen funktionierende Infrastruktur zurück greifen.

Swasiland dagegen - hat einen König, dessen Hauptinteresse zu sein scheint, seine vierzehn Ehefrauen mit Kreditkarten und Oberklasse-Limousinen auszustatten. Schade eigentlich; das Land ist fruchtbar und vor allem unglaublich schön.



 

Die Leute strahlen vor Freundlichkeit. Doch damit hält sich der Tross hier nur kurz auf auf; auf der GS Trophy jagt eine Sonderprüfung die andere.



 

 

An Morgen steht "Abschleppen" auf dem Programm: eine Flussdurchquerung, durch ein Schlammloch, danach rund einen Kilometer den Berg hoch. Die Fahrzeuge sind mit einem Abschleppseil verbunden; wenn das hintere gestartet wird, drohen Strafpunkte. Sieger: Team Nordic mit schnellen 4:29; Team Deutschland braucht 45 Sekunden schneller für einen respektablen vierten Platz. Damit liegen die drei Deutschen gemeinsam mit Nordic auf dem zwiten Platz; es führt zur Zeit Großbritannien.

 

In Mosambik ändert sich die Landschaft auf einen Schlag. Die Hügelland verschwindet und geht in einen weiten Küstenstrich mit staubigen Hauptstraßen über. Doch nicht lange.



 

Die letzten dreißig Kilometer bis zum Zielort Punto do Ouro sind der reine Kampf mit dem Sand. Die Mini-Busse, die das Inland mit dem Küstenstreifen verbinden, haben die einzige Piste in tiefe Spurrillen verwandelt. Ausflüge in das Gras nutzen nichts, der Sand ist sofort knöcheltief. Die Karoos versinken, obwohl alle den Druck auf ein Bar gesorgt haben. Vergeblich; viele der Teilnehmer - wie aus Kanada oder Japan - haben noch nie eine Sandpiste gesehen.



 

Dafür ist die Freude größer bei denen, die Tortur ohne Blessuren überstanden haben. Doch auch die mit wüsteren Verletzungen sind immer noch mit Begeisterung dabei ... wie lange noch, ist allerdings ziemlich unsicher.

Das Tagebuch der GS Trophy 2010 gibt es auch auf

www.ridexperience.de

www.moto1203.com