Kulturschock. Gestern noch im kalten Deutschland - heute in Johannesburg. 25 Grad im Schatten, die GS Trophy 20100 wird - schaut man auf die Temperaturen, die in den kommenden Wochen auf uns in Südafrika, Swasiland und Mosambik warten - mit Sicherheit kein Elefantentreffen. Aber mit Sicherheit eine Logistikschlacht.

Michael Trammer von BMW sagt, dass er und seinen Kollegen in München vor Ort hier in Johannesburg seit acht Monaten arbeiten: Zeitpläne, Ausrüstung und mögliche Routen. Die Scouts und die fünf Marshalls, die zehn Teams über 2.000 Kilometer führen und an den 20 Sonderprüfungen die Punkte nehmen, haben noch letzte Woche die gesamte Strecke angefahren.

Heute, am Samstag, sind die Teilnehmer und der Rest des Begleittrosses eingetroffen. Treffpunkt Touratech Johannesburg: Hier stehen fünfzig F 800 GS und zehn R 1200 GS, bei Touratech im Schwarzwald speziell für die Teilnehmer und die Marshalls aufgebaut und mit Metzeler Karoo (T) bereift.

Der Hof ist voll - sechzig Zelte, sechzig Taschen mit Ausrüstung, babylonisches Stimmengewirr. Fahrer aus Kanada und USA, aus Spanien und Italien, vom Team Skandinavien, aus Japan, dazwischen unzählige Helfer mit einem Slang, der zwischen Zulu, Afrikaans und Englisch beliebig hin und her springt.

Heute ist noch Vorbereitungstag: Bikes individuell einstellen, Papiere für Swasiland und Mozambik ausfüllen, und vor allem aus dem erstem Notfall das Beste machen: Sechs Mann, die mit Lufthansa aus Frankfurt gekommen sind, warten noch auf ihre Ausrüstung. Angeblich sollen die Packtaschen morgen kommen.

Auch Team Deutschland ist darunter. Werner Modelmann aus Unterschleißheim nimmt es mit Gelassenheit: "Morgen früh ist ja erst mal eine Asphaltstrecke, die kann man auch mit Jeans und Turnschuhen abreiten." Für die erste von zwanzig Sonderprüfungen am späten Sonntag Nachmittag sollen die Taschen mit den Cross-Stiefeln dann geliefert werden.

Ansonsten ist die Stimmung bombig; und bei der offiziellen Teamvorstellung, dem ersten Briefing und in den Gesprächen mit den Teams wird sofort klar: Die GS Trophy ist kein Rennen. Sondern ein Abenteuer-Event, bei dem vor allem die Team-Fähigkeit zählt. Dirk Remmel und Thomas Donnecker bringen es auf den Punkt: "Klar wollen wir gewinnen. Aber nur gemeinsam."

Sonntag geht es wirklich los. Zapfenstreich halb sieben, Abfahrt kurz nach acht. Africa, here we come!

Das Tagebuch der GS Trophy 2010 gibt es auch auf

www.ridexperience.de

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