Mit ihrem ersten Zero Emission Motorrad entwickeln die Österreicher ein elektrisch betriebenes Sportmotorrad, das Fahrspaß und Umweltverträglichkeit verbindet. Grundstein für die Entwicklung ist das klare Bekenntnis zum Geländesport und die Absicht, die stärkste Unternehmenssäule weiter auszubauen – mit einem einmaligen Produkt, wie es in vergleichbarer Weise noch nicht existiert. Freeride steht nach KTM-Definition für "das Ende der Motorrad-Flucht" und "die akzeptierte Rückkehr sportlichen Motorrad-Einsatzes in urbane Gebiete".

Bereits im Oktober 2008 wurde der erste Prototypen eines „Zero-Emission“ Motorrads gezeigt, damals in Zusammenarbeit mit dem Wiener Entwicklungsinstitut „Arsenal Research“. Mehr als eineinhalb Jahre später steuern die Mattighofener auf die Serienfertigung zu.

Dem Offroad-Sport eine neue Chance

Aufgrund der heute bestehenden Restriktionen sehen sich unzählige Offroader weltweit mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Sogar auf in sich geschlossenen Strecken oder in eigens angelegten Parks herrschen nur sehr selten ideale Rahmenbedingungen. Behördliche Auflagen, Anliegen der Anrainer und generelle Einwände führen immer mehr dazu, dass Enduro-und Motocross-Strecken geschlossen werden. Entscheidendes Kriterium gegen den Einsatz von Wettbewerbsfahrzeugen in enger besiedelten Regionen ist in aller Regel ein zu hohes Geräuschniveau.

Um dem Sport wieder Raum und neue Möglichkeiten zu geben, gibt es keine bessere Lösung als E-Bikes in Ergänzung zum bestehenden Produktportfolio. Der Elektroantrieb ist extrem leicht, sportlich, kräftig, und sorgt für emissionslose und nahezu geräuschfreie Fortbewegung. Damit wird es denkbar, den Offroad-Sport näher an die Ballungsgebiete zu bringen, neue Parks und Fahrgelegenheiten zu etablieren. Und wenn die Anwendung des Sportgerätes damit näher an „zu Hause“ rückt, kann das nicht verkehrt sein.

Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender der KTM Sportmotorcycle AG: „Mit dem Elektroantrieb im Zero Emission Motorrad gelingt KTM ein entscheidender Schritt in die Zukunft der Motorradindustrie und des Zweirad-Sports. Emissionsfreie Fortbewegung mit dem Motorrad bringt kurzfristig vor allem für den Offroad-Sport neue Impulse und eröffnet völlig frische Perspektiven, deshalb sind wir hier in doppelter Hinsicht gefragt. Einerseits sind wir Ready to Race – und wollen das auch mit der neuesten Technologie sein, andererseits müssen wir uns als weltweite Nummer eins im Offroad-Sport besonders um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Einsatzgebiete kümmern!“

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Preisgestaltung

Gerade bei neuen Technologien sind es oft – nicht zuletzt aufgrund der Ausgaben für Forschung und Entwicklung – die hohen Preise, die einen Erfolg des Produktes verhindern. Bei Elektrofahrzeugen verhindern bekanntermaßen die enormen Kosten für die Akkus einen breiteren Einsatz der emissions- und geräuschlosen Fortbewegung. KTM nahm sich dieses Problems an und will von Beginn an mit einer konkurrenzfähigen Preisgestaltung aufwarten.

Hubert Trunkenpolz, Vertriebs-Vorstand der KTM-Sportmotorcycle AG: „Wir können bereits jetzt sagen, dass der Preis für unsere Freeride Motorräder unter 10.000,- Euro liegen wird. Damit haben wir von Beginn an ein mehr als konkurrenzfähiges Produkt auf dem Markt. Denn abgesehen davon, dass diese Positionierung auf ähnlicher Augenhöhe mit einer aktuellen, in der Weltmeisterschaft eingesetzten Enduro mit Verbrennungsmotor ist, setzt KTM obendrein in Sachen Technologie völlig neue Standards.“

Schläge, Steine, Schlamm, Stürze und Hochdruckreiniger. Die Entwickler stehen schon bei konventionell angetriebenen Bikes vor enormen Herausforderungen. Für die Entwickler eines Elektroantriebes bedeutet dies zunächst eine scheinbar unlösbare Aufgabe dar – weit sind diese Anforderungen von dem entfernt, was derzeit in Sachen E-Antriebs-Entwicklung vorhanden, möglich, machbar oder denkbar ist.

Das KTM-Entwicklungsteam stellte sich der Aufgabe trotzdem. Als „Verstärkung“ holte man sich damals das etablierte Forschungsunternehmen „Arsenal Research“ an Bord (heute: AIT, Austrian Institute of Technology“). Das in Wien beheimatete Institut bot sich, neben der vorhandenen Kompetenz im Bereich der Entwicklung elektronisch/elektrischer Antriebe und Komponenten, auch durch seine offene Begeisterung für den Motorradsport als idealer Grundlagen-Entwicklungspartner an.

Seit der Präsentation des ersten fahrfähigen Prototypen im Oktober 2008 hat eine Kerntruppe von KTM in Mattighofen die weitere Entwicklung in Richtung Serienreife selbst in der Hand. Darüber hinaus arbeitet man mit Entwicklungs- und Zuliefer-Spezialisten verschiedenster Firmen aus aller Welt zusammen.

Völlig neue, patentierte Technologie

Das KTM Zero-Emission Motorrad verkörpert die für KTM typische Unternehmensphilosophie „Ready to Race“. Wie alle KTM Sportmotorräder weist das E-Motorrad modernste Konstruktionsmerkmale auf und besitzt durchgängig hochwertige Fahrzeugkomponenten.

Die Leistungsfähigkeit der unter 100 Kilogramm leichten Maschine ist laut KTM 1:1 mit jener einer 125 ccm Zweitakt-Maschine mit herkömmlichen Verbrennungsmotor vergleichbar. Auch Verschleiß, Schmutz- und Wasser-Resistenz, Laufzeit, Handhabung und vor allem die Sicherheit sind mit einer von KTM weltweit zum Patent angemeldetem Akku-Antriebs-Einheit gelöst.

Gerald Kiska, Leiter der Entwicklung und KTM-Chefdesigner: „Stellt bereits die Entwicklung eines konventionellen, in Serie gefertigten Hochleistungs-Sportmotorrads eine große Aufgabe dar, die Entstehung eines nicht minder hochwertigen Fahrzeugs mit Elektroantrieb bedeutet für KTM in etlichen Bereichen eine gänzlich neue Ära. Der Einsatz des elektrischen Motors bedeutet ein komplett neues Fahrzeuglayout – was in gleichem Maße Vor- und Nachteile mit sich bringt. Unser Team muss in der Lage sein, ganz neue Ansätze und Lösungen zuzulassen und gleichzeitig das bereits bestehende Know How optimal einsetzen. „Freeride“ ist damit auch ein typisches KTM-Projekt, extrem innovativ, mutig und voll sportlichem Ehrgeiz“.

Fokus auf die Serienreife

Nach vielversprechenden Tests ist die Überleitung des Zero-Emission Prototyps vom Forschungs- auf ein Serien-Entwicklungsprojekt geschehen, im Moment wird in Mattighofen intensiv an der finalen Entwicklung in Richtung Serienmodell sowie an der Vorbereitung der Serienfertigung gearbeitet. Die beiden auf der Tokio Motorcycle Show gezeigten Prototypen sind seriennah und werden ineineinhalb Jahren in den Handel kommen.


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