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600 Millionen Euro bis Freitag 24.00 Uhr. So in etwa lautete die simple Formel, um KTM vor dem Konkurs zu retten. Und auf den letzten Drücker scheint das auch zu klappen. Ein externer und in Mattighofen bestens bekannter Geldgeber macht´s möglich.

Mit einer Pflichtmitteilung der Pierer Mobility AG von heute Nacht kam die frohe Botschaft: Finanzierungspaket für die Sanierung der KTM gesichert. Die Sanierungspläne der KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH können fristgerecht erfüllt werden.

Die Pierer Mobility AG und die KTM AG haben soeben, vorbehaltlich des Abschlusses der erforderlichen Verträge, Finanzierungszusagen erhalten, die sicherstellen, dass die Quotenzahlungen zur Erfüllung der Sanierungspläne der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs- & Entwicklungs GmbH fristgerecht bis 23. Mai 2025 erfüllt werden können.

Der noch nicht offiziell benannte weiße Ritter ist wohl die indische Bajaj Auto Limited, die in der verschachtelten Pierer / KTM Konzernstruktur eine 49,9 Prozent Beteiligung an der Pierer Bajaj AG hält.

Bajaj hatte sich am Wochenende ein Darlehen in Höhe von 566 Millionen Euro für Investitionen gesichert. Damit waren die Weichen gestellt - zumal die Inder seit Ausbruch der Krise bereits erheblich Kapital bereitstellten, um den Betrieb am Laufen zu halten.

Bajaj Auto ist einer der weltgrößten Hersteller von Mopeds, Motorrädern und Rollern. Das Unternehmen ist Teil der mächtigen und weitverzweigten Bajaj Group, die nächstes Jahr ihr 100-Jähriges Bestehen feiert.

Die Aktie der Pierer Mobility AG steigt am Börsenplatz Wien zweistellig auf rund 22,50 EUR. Der Kurs bleibt weit weg von einstigen Höchstständen.

Vor dem endgültigen Aus scheinen auch die Fahrradmarken GasGas und Husqvarna zu stehen. Das Unterfangen in dem bommenden Markt der E-Bikes Fuß zu fassen, lief ins Leere - und sorgte vor allem für tiefrote Zahlen.

Wie es in Mattighofen, und damit auch im gesamten Innviertel weitergeht, in den nächsten Monaten und Jahren, lässt sich zu diesem Zeitpunkt kaum abschätzen. Zumindest ist sichergestellt, dass die Gläubiger tatsächlich 30 Prozent ihrer Forderungen ausgezahlt bekommen.

Einige der drängendsten Fragen lauten jetzt:
  • Wie sind die neuen Machtverhältnisse in Mattighofen?
  • Kann die Produktion der Motorräder im bisherigen Umfang in Österreich gehalten werden?
  • Wie stark ist die Marke und das Vertrauen der Kunden und der Community beschädigt?
  • Wird das umfangreiche Rennsportengagement leiden?
  • Bleibt es bei der bekannten Produktpalette?
Sicher ist: KTM wird in den österreichischen Medien und in der Fachwelt so schnell nicht aus den Schlagzeilen verschwinden.