Bombastische Show und Motorsport zum Anfassen!

Drei Tage lang bot die Messehalle 1 in Leipzig beim „Kings of Xtreme“ Motorsport zum Anfassen. Nach zehn Jahren der Abstinenz hielten auch die Supercrosser wieder Einzug in die geheiligten Messehallen der Stadt.

Freestyle
Freestyle = Geballte Flugeinlagen und spektakuläre Tricks

Zusätzlich erweitert wurde das Programm durch eine Riege professioneller Freestyler und nicht zuletzt dem Endurocross am Sonntag, für das sich nicht weniger als 42 ambitionierte Endurospezialisten eingetragen hatten. Am Ende fehlten zwar einige der bekannten Namen, wie zum Beispiel Mike Hartmann und Tim Apolle, aber der Spannung tat dies letzten Endes keinen Abbruch. Während die beiden Abendveranstaltungen am Freitag nahezu und am Samstag komplett ausverkauft waren, blieben am Sonntag einige Tribünenplätze mehr leer, obwohl alle Freitag- und Samstagbesucher die Möglichkeit hatten, zum verbilligten Eintrittspreis auch am Sonntag dem Endurocross bei zu wohnen. Wer dem gefolgt war, hatte sozusagen Spitzensport zum Schnäppchenpreis per se.
Dazu wurde in der Nacht zuvor der SX-Kurs in einen mit etlichen Hindernissen gespickten Endurocross-Kurs umgebaut. Meterdicke Baumstämme, auf den Kopf gestellte Baucontainer, Reifenfelder und Holzstammsektionen sollten es den Akteuren alles andere als leicht machen. Aber auch die Supercross-Fans kamen am Freitag und Samstag voll auf ihre Kosten. Selbst die Freestyler zeigten zwischen den einzelnen Läufen ein Programm der Superlative, so dass die Halle regelrecht tobte.

Larissa Papenmeier-Picoto
Larissa Papenmeier-Picoto

Im erstmals in Deutschland ausgetragenen Maciag Offroad Ladies Rennen gingen alle Wertungsläufe zu Gunsten von Larissa Papenmeier-Picoto (Twenty Suspension Suzuki, SUZ) aus, während Maria Franke (Monster Energy Kawasaki Pfeil, KAW) den zweiten Platz vor Kim Irmgartz (Castrol Power 1 Moto-Web, SUZ) unter Dach und Fach brachte.

Maria Franke
Maria Franke

In der Klasse SX 2 bestimmte der Däne Stefan Kjer Olsen (Monster Energy Kawasaki Pfeil, KAW) das Geschehen an der Front. Der Franzose Gaetan Le Hir (Rockstar-Meyer-Honda Racing, HON) tat das Gleiche auf Position zwei, während der Niederländer Dave Versluis (Castrol Power 1 Moto-Web, KAW) mit einem dritten und vierten Platz am Ende noch Dritter wurde. Bester Deutscher war am Ende Bernhard Ekerold (MJ Sport / Dennert by AFAM, KTM) mit einem vierten Gesamtrang, nachdem er im ersten Lauf Fünfter und im zweiten Lauf Dritter gewesen war. In der großen Klasse SX 1 entschieden die beiden Halbfinale der Franzose Boris Maillard (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil, KAW) und der US-Boy Justin Starling (Rockstar-Meyer-Honda Racing, HON) für sich.

Filip Neugebauer
Filipp Neugebauer

Im Finale hatte aber mit Thomas Ramette (team marXparts by Hells.de, SUZ) erneut ein Franzose die Nase vor dem Tschechen Filip Neugebauer (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) und Boris Maillard. Im Super-Race, einer Mischung aus den jeweils sechs besten Piloten der Klassen SX 1 und SX 2 ging erneut Filip Neugebauer als Sieger vor Boris Maillard und Thomas Ramette hervor. Am Samstag stand in der Klasse SX 2 erneut alles erneut im Zeichen von Stefan Kjer Olsen. Auch mit Gaetan Le Hir und Dave Versluis war der zweite und dritte Platz unverändert geblieben. Bester Deutscher am Samstag war Nick Sauermann (Twenty Suspension Suzuki, SUZ) auf dem vierten Platz, Bernhard Ekerold wurde am Ende noch der sechste Platz zuteil. Nach Siegen von Florent Richier (Team Suzuki Waldmann, SUZ, FRA) und Boris Maillard in den Halbfinales ging der Sieg im Finale allerdings an einen anderen Franzosen, mämlich Charles Lefrancois vom Team Twenty Suspension Suzuki auf Suzuki.

Dominique Thury
Dominique Thury

Zweiter wurde Romain Berthome (Rockstar-Meyer-Honda Racing, HON) vor Mickael Musquin auf der Ihle Racing Kawasaki. Einziger Deutscher im Feld war Dominque Thury vom Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil auf der KFX-450 und einem achten Platz in der Endabrechnung. Ebenfalls zu Gunsten von Charles Lefrancois ging das abschließende Super-Race aus, während Boris Maillard und Romain Berthome die Plätze zwei und drei belegten. Beim Endurocross wurden zunächst drei Qualifikationsläufe gefahren, die zum einen Philipp Scholz (KTM), Derrik Görner (Wills Racing, HUS) und Multitalent Kornel Nemeth, ausnahmsweise auf einer 250er Zweitakt-KTM des HTS KTM Racing Teams unterwegs, gewannen.

Kornel Nemeth kopie
Kornel Nemeth

In den beiden folgenden Hoffnungsläufen hießen die Sieger Robert Scharl (Mxtreme Racing, BET) und Mahias Holzbrecher (Bikes&Bikes / KTM-Leipzig, KTM). Die folgenden Halbfinales waren eine Angelegenheit von Daniel Hänel (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil, Kawasaki) und Kornel Nemeth, der sich schon vom ersten Meter an, als Favorit dieses Events heraus kristallisierte. Über den letzten Hoffnungslauf qualifizierten sich noch Roland Diepold (Kawasaki) und Philipp Scholz (KTM) für das Finale. Beim letzten Showdown machte es Kornel Nemeth noch einmal recht interessant, nachdem er nur als Fünfter aus dem Startgatter kam, das Feld dann aber sukzessive von hinten aufrollte.

Kornel Nemeth 02
Endurocross-Sieger Kornel Nemeth

Zum Schluss gewann er mit mehr als zehn Sekunden überragend vor Christian Weiß (Husqvarna) und Enduro-As Andreas Lettenbichler (KTM Factory, KTM). Enduro-Jungtalent Lukas Reichstein hatte leider gleich beim ersten Training einen heftigen Sturz und musste aufgrund der vermuteten Verletzungen in die nächstgelegene Klinik verbracht werden. Baboons wünscht Lukas Reichstein an dieser Stelle gute und vor allem schnelle Genesung. Tim Apolle konnte erst gar nicht antreten, da er sich wenige Tage zuvor beim Fußball eine Bänderdehnung im Knöchel zugezogen hatte.

Text und Fotos: Rudolf Schuler