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Nach drei aufeinanderfolgenden Tagen mit großem Fahrpensum sollten sich die Fahrer bei der folgenden Etappenlänge von 230 Kilometern eigentlich etwas Ruhe gönnen. Doch weit gefehlt: Zum Kurs gehörte eine „schwarze Piste“, bei der das Fahrkönnen der Teilnehmer gründlich auf die Probe gestellt wurde. Am Ende erwartete sie eine typisch kanadische, körperlich anstrengende Aufgabe: die „Holzfällerspiele“.

Mit 8 Uhr war die Abfahrtszeit am Christina Lake deutlich später als sonst und die Fahrer somit deutlich ausgeruhter. Nach einem traditionell-herzhaften kanadischen Frühstück, das ihnen die örtliche Community serviert hatte, war auch die Stimmung bestens. Die Interaktion zwischen den Menschen von Christina Lake und den GS Trophy Fahrern gehörte sicher zu den Highlights der bisherigen Tour.

Auf den Pisten jagte eine Action die nächste. Die erste Fahrt des Tages folgte 75 Kilometer lang dem Gleisbett der früheren Strecke des Columbia and Western Railway, der den Christina Lake mit Castlegar verband und zog sich in grandiosem Bogen durch die Bergtäler. Sie bot fantastische Ausblicke auf die türkisgrünen Seen und die hohen Berge und lockt deshalb jedes Jahr viele Offroad-Touristen an. Wegen dichter Staubwolken und vereinzelter, tiefer Schotterpassagen stürzten jedoch einige Fahrer. Zum Glück blieben alle unverletzt, auch ihre Motorräder wurden nur gering beschädigt.

Nach 30 Kilometern auf schönster Offroad-Piste trafen sie zur Sonderprüfung Nummer 10: Die Pionierbrücke. Hier mussten drei Teammitglieder und ihr Teamjournalist eines der BMW Motorräder in einem Wettlauf gegen die Uhr über einen schmalen, steinigen Weg bergauf und bergab schieben. Die schnellste Zeit erzielte Team Mittel- und Osteuropa.

Anschließend folgten die Teams weiteren 45 Kilometern der ehemaligen Eisenbahnstrecke, inklusive atemberaubenden Ausblicken und vielen Tunnels. Nun erreichten sie die „schwarze Piste“: Im Zickzack ging es durch schwieriges Gelände und dichtes Laubwerk steil bergauf. Alle Teilnehmer meisterten die Strecke und waren hellauf begeistert.

Dann ging es in rasanter Fahrt zu dem malerischen Städtchen Nelson, wo sie am Ufer des Lake Kootenay die Sonderprüfung „Holzfällerspiele“ erwartete. Wenn sie nun schon mal in Kanada sind, sollten sie sich auch Herausforderungen wie dem Axtweitwurf, der Arbeit mit der Querschnittsäge und dem Baumstammrollen stellen, um zu zeigen, was Männer von Jungs unterscheidet.

Und so überraschte es kaum, dass Team Kanada zu den besten zählte und um ein Haar den längst überfälligen Sieg für das Gastgeberland eingefahren hätte. Gesamtsieger wurde jedoch Team Mittel- und Osteuropa, das auch den Fotowettbewerb für sich entschied.




In Nelson wurde das Spektakel von zahlreichen Besuchern verfolgt, die in die Stadt gekommen waren, um die GS Trophy in Aktion zu erleben und die Teilnehmer anzuspornen. Unter den Fans in der Zuschauermenge waren auch drei Teilnehmer der Trophy 2012 in Südamerika. Chad Yoshitomi nahm die lange Anreise aus Alaska auf sich, um Team USA anzufeuern, Adrian Tobler, der vor zwei Jahren für das Team Kanada antrat, unterstützte das Gastgeberland.

Auch Marc-André Octeau, 2012 ebenfalls Mitglied von Team Kanada, wurde in Nelson willkommen gehießen. In der Frühphase der GS Trophy in Südamerika hatte er sich eine Verletzung zugezogen. Darum fiel er für den Rest der Trophy aus und fragte nun bei BMW Motorrad an, ob er vorbeikommen und einen Teil der diesjährigen Trophy mitfahren dürfte.

„Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen Fahrern, die an drei verschiedenen GS Trophys beteiligt waren“, meinte er. „2010 qualifizierte ich mich für das Team, doch dann wurde meine Frau schwanger. Und weil der Entbindungstermin mit der Trophy kollidierte, musste ich auf meinen Platz im Team verzichten. Dann qualifizierte ich mich 2012 erneut für Team Kanada, aber nach einem Crash bei der Motocross-Sonderprüfung waren alle meine Trophy-Träume ausgeträumt. Und jetzt bin ich wieder da - bei der Trophy des Jahres 2014. Die Organisatoren haben mich eingeladen, an den drei letzten Tagen an ihrer Seite mitzufahren. Darauf bin ich sehr stolz!“

Die Ergebnisse wurden beim Abendessen in der Kootenay Lakeview Lodge verkündet: Team Mittel- und Osteuropa konnte seine Führung in der Punktetabelle klar behaupten.


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Gesamtwertung nach Tag 4

1 CEEU 148
2 Südarfika 120
3 Frankreich 117
4 Russland 90
4 USA 90
6 Argentinien 89
7 Korea 73
7 Italien 73
9 Deutschland 71
10 Österreich/Schweiz 69
11 Großbritannien 67
12 Lateinamerika 60
12 Brasilien 60
14 Kanada 56
15 Mexiko 48
16 Japan 36



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