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Ein entscheidender Schritt im Verfahren rund um die insolvente KTM AG ist gemacht. Die am heutigen Dienstag mit Spannung erwartete Gläubigerversammlung gibt grünes Licht für den vorgelegten Sanierungsplan. Die Gläubiger sollen binnen drei Monaten 30 Prozent ihrer offenen Forderungen ausgezahlt bekommem. Dabei geht es um rund 548 Millionen Euro.

Ein Neuanfang scheint jetzt möglich, die Zerschlagung des Unternehmens abgewendet. Aber es braucht frisches Geld, und davon eine Menge. Das kann und muss von Investoren kommen. Nur wer das sein wird, bleibt vorerst ein Rätsel. Sieben Kandidaten, so berichten österreichische Medien, seien noch im Rennen. Wer den Scheck schreibt, und damit die Zukunft von KTM mitbestimmt, wird sich nächsten Monat zeigen. Noch gestern hatten Gerüchte die Runde gemacht, BMW Motorrad wolle als strategischer Investor einsteigen und die Produktion in Mattighofen stilllegen.

Für den Moment ist jedenfalls geplant, die Fertigung am 17. März wieder hochzufahren. Dazu braucht es noch mehr frisches Kapital. Die hierfür im ersten Schritt benötigten 50 Millionen seien aber bereits zugesagt.

"Aus Gläubigersicht sind ein Investoreneinstieg und die Fortführung des Unternehmens wirtschaftlich sinnvoll. Bei einer insolvenzgerichtlichen Schließung und Zerschlagung des Unternehmens würden die Gläubiger eine Verteilungsquote von knapp unter 15 Prozent erhalten“, wird Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband 1870 zitiert. "Bei einer Schließung würden bedeutend mehr Arbeitsplätze verloren gehen, was in weiterer Folge für die gesamte Region massive negative Auswirkungen hätte."

Die Aktie der Konzernmutter Pierer Mobility AG hat an der Wiener Börse ein sattes Tagesplus von 14,1 Prozent auf 23.40 Euro vollzogen (Stand 15.00 Uhr). Bis zu den einstigen Höchstständen von 90 Euro ist es noch ein langer Weg. Das gilt auch für die KTM AG auf dem Pfad zurück zu alter Stärke und Profitabilität.


Foto: Visus Studios