Die Strecke und die Sonderprüfungen wurden nicht nur in umgekehrter Richtung gefahren, sondern waren außerdem bereits sehr zerfurcht und ausgefahren. Das musste auch der Vortagessieger Nicolas Pellegrinelli erfahren. „Außerdem stand in einem Test plötzlich ein Fahrer vor mir, der sich festgefahren hatte. Da kam ich nicht so einfach vorbei und verlor ebenfalls Zeit. Doch am meisten fehlt das Training mit dem neuen Motorrad auf so ausgefahrenen Strecken.“
So übernahm der zweite Junior von Anfang an das Zepter: Brad Freeman gewann gleich die allererste Sonderprüfung und konnte von dem Punkt an seinen Vorsprung verwalten. Pellegrineli holte am Ende zwar noch auf, blieb aber trotzdem über 45 Sekunden dahinter.
Der amtierende Overall-Meister Tom Sagar verbessert sich nicht nur in der Gesamtwertung mit Rang drei, sondern gewinnt auch seine Klasse: Dabei kommt ihm zu Gute, dass der Vortagessieger Romain Dumontier sich den Finger brach und nicht mit voller Leistung fuhr.
Auf Rang vier der Gesamtwertung dann mit Maurizio Micheluz ein ehemaliger Gesamtsieger, der seine 250er für diese Saison in die doppelt so große Viertakt-Husqvarna umgetauscht hat. Während in der E3-Klasse alle anderen Fahrer mit leichten Zweitaktern am Start sind, gewinnt Micheluz erneut seine Klasse.
Erneut schnellster Deutscher aller Klassen:
Marco Neubert auf dem fünften Tagesrang in der Overall-Wertung!
Die E1-Klasse gewann erneut der Italiener Guido Conforti vor dem Deutschen Andi Beier und dem Schweizer Jonathan Rosse.
Beier hatte erneut mit vielen langsameren Fahrern vor ihm zu kämpfen und hatte tatsächlich erst in der allerletzten Runde endlich sein Fahrwerk optimiert. "In dem Endurotest konnte ich das aber nicht ausnutzen, da hatte ich Schlamm auf der Brille und konnte nur wenig sehen. Doch vor der letzten Prüfung, dem Extremtest, da lag ich noch knapp hinter Jonathan (Rosse). Dann bin ich Klassenbestzeit gefahren und habe ihm über fünf Sekunden abgenommen!"
Andi Beier erfolgreich in der E1-Klasse
In der E2-Klasse siegte der amtierenden Meister Tom Sagar und dem Deutschen Marco Neubert und dem Briten Jamie Lewis.
Marco hatte zwischenzeitlich auf dem fünften Platz zurück gelegen, doch er konnte noch gut zusetzen und sich nach vorne kämpfen.
Davide von Zitzewitz kassierte in der allerersten Sonderprüfung gleich ein Schlammpackung, beendete seinen ersten EM-Lauf aber noch auf dem neunten Platz.
Der Italiener Maurizio Micheluz holte erneut sich den Sieg in seiner neuen Klasse E3 vor seinem Landsmann Nicolo Mori und dem Esten Rannar Uusna.
Bei Mark Risse lief es wesentlich runder und er kam bereits auf Platz vier. Christian Weiß belegte den zehnten Platz und Nico Rambow, der am ersten Tag aufgrund seiner Zeitstrafpunkte an den Punkterängen vorbei geschlittert war, kam mit Rang zwölf zu den ersten EM-Zählern in diesem Jahr.
Kenny Lötsch (der im vergangen Jahr gar keinen Wettbewerb gefahren war) und Gerrit Helbig kamen mit Rang 17 und 18 nicht mehr in die Punkte.
Christoph Lessing gab bei seinem ersten Motorradausflug in diesem Jahr mit schmerzendem Rücken vorzeitig auf: "So ganz ohne Training geht das doch nicht," reifte in ihm die Erkenntnis.
Zum ersten Mal, seit er überhaupt in der Veteranenklasse fährt, wurde Werner Müller in der Tageswertung geschlagen: Der Pole Sebastian Krywult ist allerdings auch über acht Jahr jünger als Müller, der nächsten Monat bereits 49 Jahre alt wird.
Dafür hatten aber zwei Deutsche "Senioren" ihr persönliches Erfolgserlebnis: ohne Zeitstrafpunkte fuhren Mario Grimm auf den zwölften Platz und Mike von Ahlen auf den 14. Platz und somit beide in die Punktewertung!
Bei den Damen gewann erneut die Britin Jane Daniels: Die Husqvarna-Fahrerin hatte erneut mehrere Minuten Vorsprung vor der versammelten Konkurrenz, wie der Finnin Marita Nyqvist und der Holländerin Nina Klink. Dabei war die Fahrzeit an diesem anspruchsvollen Tag für die Damen etwas kürzer – die brauchten diesmal nur zwei statt drei Runden zu absolvieren.
Allerdings fährt Daniels auch erfolgreich auf das Podium in der Weltmeisterschaft. Während sonst die Fahrer aus der WM (die besser als Platz 6 sind) nicht für die EM gewertet werden, bekommt Daniels volle Punkte - weil es ohnehin so wenige Damen sind, dass man froh ist noch weitere Teilnehmerinnen an den Start zu bekommen.
Sicherlich wäre Titelverteidigerin Sanna Kärkkäinen nicht sonderlich glücklich darüber - doch die Finnin kuriert ohnehin ihre Beinverletzung aus.
Bei den Junioren vollbrachte Jan Taube das Kunststück auch am zweiten Tag bei seinem allerersten internationalen Wettbewerb mit Rang 15 in die Punkteränge in der E1-Klasse zu fahren. Maik Schubert und Mike Kunzelmann fuhren auf Rang 18 und 19, während Kai Bräutigam mit seiner verletzten linken Hand nicht mehr den Lenker halten konnte und aufgeben musste.
In der Junioren-Klasse unter 20 Jahren holte sich Yanik Spachmüller mit dem 12. Platz erneut EM-Punkte und wird in der Meisterschaft ebenfalls auf dem 12. Platz gezählt.
Jan Allers fuhr den Tag zwar zu Ende, verpasste die Punkteränge mit Platz 16 aber denkbar knapp. Doch für den Jüngsten der deutschen Fahrer war das ein lehrreicher Saisonauftakt.
Maximilian Müller landete auf dem 19. Platz.
In der großen Junioren-Klasse der E2/E2-Maschinen kämpft Paul Roßbach mit den Schnellsten des Fahrerfeldes, den Junioren Brad Freeman und Nicolas Pellegrinelli. Da ist sein zwölfter Tagesrang schon eine Auszeichnung.
Overall-Siegerehrung nach zwei Tagen:
v.l.n.r. Pellegrinelli, Freeman, Micheluz
Ergebnisse
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Teamwertung: Hier klicken (PDF)
Meisterschaftsstand
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Junioren E2/E3: Hier klicken! (PDF)
Klasse E1: Hier klicken! (PDF)
Klasse E2: Hier klicken! (PDF)
Klasse E3: Hier klicken! (PDF)
Veteranen: : Hier klicken! (PDF)
Damen: Hier klicken! (PDF)
Teamwertung: Hier klicken! (PDF)