Mehr als 200 Starter aus fünf Nationen waren angetreten um beim internationalen Finallauf der XCC um den Titel des Cross Country Europameisters zu fighten. Die „Overcross Arena“ im italienischen Attimis bot den richtigen Rahmen für das Event. Auf einem ehemaligen Militärgelände steckte der hiesige Club eine extrem anspruchsvolle Runde die vielen Fahrern alles abverlangte.
Das Streckendesign im klassischen Endurostil kam vor allem den zahlreich angereisten Österreichern entgegen. In der ACC wird auf vergleichbaren Strecken gefahren, während die Italiener ihren „Heimvorteil“ nicht ausspielten. Sind sie es doch sonst gewohnt, Cross Country fast in reiner Motocross-Manier auszuüben. Auch die vielen deutschen Fahrer am Start waren von der anspruchsvollen Strecke überrascht. Aber zusammen mit dem Kaiserwetter, das über das gesamte Rennwochenende herrschte, sorgte der Parcours für gute Stimmung bei den Teilnehmern.
Am Samstag starteten dann erstmalig die Wild Childs bei einem Europafinale. 20 der wilden Jungen gingen an den Start und in beiden Klassen konnten die deutschen Fahrer den Sieg nach Hause holen. Bei der WCS 1, also den ganz Kleinen, gewann Ruben Schmid vom MSC Wieslauftal mit einer Runde Vorsprung auf Tizian Mey. In der WCS 2 lieferte sich Leon Dörzbacher einen heißen Fight mit dem Italiener Francesco Giusti. Leon konnte sich dann aber durch setzen und holte sich den Sieg mit gut 40 Sekunden Vorsprung.
Danach gingen dann die Quads an den Start. Leider war das Starterfeld hier sehr schwach besetzt, da genau an diesem Wochenende in Italien zwei weitere, sehr bekannte Quadrennen angesetzt waren. Bei der Quad Pro konnte sich Sandy Schulze eigentlich ausruhen, da er als einziger Fahrer genannt war. Er nahm das allerdings sportlich und versuchte alles, um sich in diesem Rennen gegen Marko Jager durch zu setzen. Marko startete als amtierender Deutscher Cross Country Meister in der Quad Sport B und als amtierender Slowenischer Cross Country Meister bei den ATVs. Die Strecke spielte Marko und seinem CanAm ATV die weitaus besseren Karten zu und so musste Sandy Schulze auf seinem Kawasaki Sportquad den Laufsieg an Marko abgeben. Der Sieg in der Quad Sport B ging nach Österreich an David Freidinger.
Am Sonntag dann waren volle Starterfelder angesagt. Der erste Durchgang am Sonntag barg zusätzlich zu der schon recht selektiven Streckenführung noch eine weitere Herausforderung für die Fahrer. Zwar war das gesamte Wochenende Kaiserwetter, bis 3 Tage vor der Veranstaltung gab es jedoch teilweise sintflutartigen Regen vor Ort. Entsprechend waren Teile der Strecke noch sehr schlammig und rutschig. Dadurch hatten vor allem die Beginners in den ersten Runden des Rennens hart zu kämpfen. Die Siege in den einzelnen Klassen gingen diesmal sehr gemischt an die teilnehmenden Nationen. Nachdem bei den Quads schon je eine Klasse nach Slowenien, nach Österreich und nach Deutschland ging, holten bei den Junioren die Italiener die Lorbeeren nach Hause. Mit Nicola Garlatti und Alessandro Minisini holte das italienische Fast Team hier die Plätze 1 und 2. Paola Riverditi sicherte bei den Damen einen weiteren Titel für die italienischen Gastgeber.
In der Klasse Sport C sicherte Franz Allerberger den Titel für Deutschland. Keine Chance ließ der Konkurrenz auch Konrad Schneider bei den Super Senioren. Nach einem mäßigem Start und einem Sturz in Runde 1, arbeitete er sich schnell durch das Feld nach vorne und holte nicht nur den Sieg bei den Super Senioren, sondern auch den Laufsieg in Durchgang 1.
Im zweiten Durchgang ging es dann richtig zur Sache. Die Top Klassen der Cross Country Meisterschaft waren am Start und die Strecke war nun zwar fast komplett abgetrocknet, aber durch die vorangegangenen Läufe auch restlos zerbombt.
Bei den Pre Senioren gab es einen Zweikampf zwischen Antonio Rigoni (I) und Frank Mey (D), den Antonio dann für sich entscheiden konnte. In der XC Sport A ließ dagegen Jens Schreiber von TM Racing Germany die Konkurrenz stehen und sicherte sich klar den Titel. Bei den Experts spielten die Österreicher ihre Erfahrung im schweren Gelände voll aus und Walter Feichtinger-Mühlbauer verwies Daniel Weiß und Phillip Storz auf die Plätze 2 und3.
In der Königsklasse, der XC Pro waren dann schon alle gespannt, wie sich die Fahrer gegen den Favoriten, Josef Kulhavy vom Team Zupin Motorsport durch setzen können. Für eine echte Überraschung sorgte dabei der Italiener Diego Nicoletti. Er konnte nicht nur lange am Hinterrad von Kulhavy bleiben, sondern nahm Josefs Teamkollegen, Christian Weiß sogar die zweite Position ab. Im Ziel hatte Diego dann gerade mal eine halbe Minute Rückstand auf Kulhavy und gut drei Minuten Vorsprung auf Christian Weiß. Erst auf den Plätzen 4 und 5 folgten dann mit Florian Saalbrechter und Mario Hirschmuggl zwei Österreicher. Diese hatten mit Patrick Neisser eigentlich auch ein ganz heißes Eisen im Feuer, allerdings hatte dieser schon zu Beginn des Rennens einen Sturz und musste das Rennen abbrechen.
Alles in Allem war Attimis ein krönender Abschluss für die europäische Cross Country Saison 2012. Während in Italien die Saison 2013 erst spät im Winter geplant wird, geht es in Österreich bereits schon auf die Zielgerade. Hier wird unter neuer Führung durch das Team Rameis, das bereits in Attimis vor Ort war, die Saison 2013 gerade auf die Beine gestellt. In Deutschland steht die Saison 2013 bereits und die Einschreibung ist geöffnet.
Damit steht schon jetzt fest, dass auch 2013 wieder europaweit viele Aktive dem Cross Country Sport frönen können.