Die Titel sind weg: Krambehr und Richter sind ATV- und Quad-Meister

Beim Start hatte Andy Green die Nase vorn, am Ende wurde der Ammi Vierter

Lauf sechs in der laufenden Saison brachte am vergangenen Sonntag bereits die Entscheidungen in den Klassen der ATV und der Quads, die, man muss schon fast sagen, wie gewohnt, wieder richtig stark besetzt war.
Mit dabei wieder einmal der brutal schnelle Stefan Schreiber vom KTM-Alskom Team und dessen Teamkollege Robin Bütt, der sich nach langer Verletzungspause zurück meldete. Allerdings war dessen Comeback von wenig Erfolg gekrönt. Zwar war Bütt schnell unterwegs, doch nachdem zweimal die Räder wegen eines Plattfusses gewechselt werden mussten, war für ihn in der Tageswertung mehr als ein doch eher enttäuschender zwölfter Platz nicht drin.

Endlich wieder mit dabei, diesmal aber nur als Zwölfter im Ziel: Robin Bütt

Entschieden ist seit dem Wochenende die Klasse der ATV. Auch dort meldete sich ein ehemals Verletzter zurück. Nico Wiesel vom Twood Team feierte sein Comeback. Zwar hat Wiesel mit dem Ausgang der Meisterschaft nichts mehr zu tun, aber mit einer starken Leistung fuhr er auf Platz zwei und meldete sich damit eindrucksvoll zurück.
Nico Wiesel meldete sich nach Verletzung mit einem starken zweiten Platz zurück

Dritter in der ATV-Klasse wurde Stefan Herbst, der allerdings gewissermaßen mit stumpfen Waffen kämpfte. Herbst war mit Erkältung und Fieber angereist, wollte aber trotzdem starten.
"Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass heute mehr als Platz drei nicht machbar sein würde und habe Nico schon beim zweiten Angriff einfach passieren lassen."
Jörg Thielicke, der vor dem Rennen in Schweinfurt noch ganz dicht am Gesamtrang drei dran war, begrugb seine Hoffnungen auf diese Meisterschaftsplatzierung. Ihn hatte ein etwas übermotivierter Sport-Quad-Pilot während dem Rennen deftig  eine mitgegeben.Thielicke wurde nur Tagesachter. "Damit dürften die Chancen auf den dritten Platz endgültig dahein sein", meinte Thielicke doch recht zerknirscht nach dem Rennen.
Michael Krambehr sicherte sich mit dem fünften Sieg im sechsten Rennen vorzeitig die Meisterschaft

Alles andere als zerknirscht war nach dem Rennen Twood-Team-Chef Michael Krambehr. Der war schon am frühen Sonntagmorgen als Sieger beim Bierzeltgarnitur-Fahren aus dem Festzelt gekommen. Noch bis kurz vor dem Start sah man ihn die Strapazen der Nacht noch sehr stark an!
Auf der Strecke machte er mit dem fünften Sieg im sechsten Rennen die Meisterschaft in der ATV-Klasse vorzeitig klar, und das obwohl sein Quad einmal allein unterwegs war, was Krambehr parallel dazu eine ordentliche Prellung der Sitzmuskulatur einbrachte.

Mit der Fourtec CanAm den Meisterttitel schon in der ersten Saison vorzeitig klar gemacht: Nico Richter

Bei den Quads war CanAm Fourtec-Pilot Nico Richter als Führender angereist und auch für ihn bestand, die Chance, die Meisterschaft schon vorzeitig klar zu machen. Mit immerhin schon 21 Punkten Vorsprung auf die Verfolger angereist brauchte es, selbst wenn er beim Finale in Schefflenz ausfallen würde, nur noch neun Punkte, um alles klar zu machen. Und genau das machte Richter auch. Und dabei ließ er sich nicht lumpen.
Das ein Stefan Schreiber, der auch wieder mit am Start war, in seiner dertzeitigen Form verdammt schwer zu schlagen ist, war dem Meisterschaftsführendem ohnehin klar.

Den Start konnte der Amerikaner Andy Green gewinnen, der am Anfang wieder mal verdammt schnell unterwegs war, aber diesem Speed, wie schon in den vergangenen Rennen, nicht lange gehen konnte. Schnell hatte sich Stefan Schreiber, gefolgt von Suzuki-Pilot Mirco Rether an die Spitze gesetzt. Dahinter fuhr Nico Richter ein ehr kontrolliertes Rennen, stets darauf bedacht, die direkte Konkurrenz hinter sich zu wissen, ohne zuviel zu setzen. Und an dieser Konstellation sollte sich bis zum Ablauf der Stunde auch nichts mehr ändern. Schreiber siegte vor Rether und Richter, Green fuhr am Ende wieder schneller, was ihm aber nichts mehr nützte und so musste sich der Honda Pilot vom Team Mohr mit Platz vier zufrieden geben.
Stefan Schreiber war in Schweinfurt überragender Sieger seiner Klasse

Richtig spannend war dafür der Kampf um Platz fünf. Um den stritten sich Yamaha-Parthen-Pilot Ralf Pabst und Kawasaki-Rider Michael Grimm - und die beiden fighteten fast über die komplette Renndistanz auf Augenhöhe. Und trotz der wenigen Überholmöglichkleiten, die es auf der für die Quads doch recht engen Strecke kam, attackierten beide immer wieder und wechselten die Position. Am Ende hatte Ralf Pabst mit drei Sekunden Vorsprung die Nase vorn.
Am Gesamtklassement ändert sich damit zumindest, was den Meistertitel angeht, nichts mehr. Allerdings hatte Richter das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht realisiert. Auf Grund eines Rechenfehlers im Team war man davon ausgegangen, man müsse neun Punkte auf Pabst gut machen. Allerdings hätten neun Punkte in den verbleibenden beiden Rennen gereicht. Mit 25 war das Soll übererfüllt und damit ist auch der erste German Cross Country Meistertitel der Quad-Klasse vergeben.

Wahnsinns-Fight um Platz fünf: Ralf Pabst (vorn) und Michael Grimm schenkten sich bis zur letzten Runde nichts