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Die SX1 ist die Top-Klasse beim ADAC Supercross Stuttgart. Demzufolge gilt in dieser in erster Linie: viel Feind, viel Ehr. Denn bei dem Traditionsevent am 10. und 11. November in der Schleyerhalle warten alle gespannt auf die neuen Kräfteverhältnisse. Hier sind die aktuellen Favoriten in der Königsklasse.

Klar ist stets, dass der Vorjahressieger erneut ein Wörtchen bei der Vergabe der vorderen Ränge mitreden dürfte. Dies ist der Franzose Cédric Soubeyras, der einen Tapetenwechsel vornahm. Statt auf einer Suzuki wird der inzwischen 34-Jährige auf einer Kawasaki des Pfeil-Teams sitzen. Mit all seiner Erfahrung dürfte ihn das allerdings vor keine größeren Probleme stellen,

Etwas mehr vielleicht die Tatsache, dass er in diesem Jahr lange verletzungsbedingt pausieren musste, doch nach seinem Comeback auf dem Bike zeigte er in seinem Heimatland mit unter anderem einem Finalsieg bei der französischen SX Tour schnell wieder, dass er der Alte ist. Er fühlt sich auch für Stuttgart stark genug, um wieder gewinnen zu können. Außer im Vorjahr wurde Soubeyras bereits 2017 "König von Stuttgart". 

Ex-Weltmeister mit Ambitionen

Ebenfalls auf dem Zettel sollte man Soubeyras´ Landsmann Jordi Tixier haben. Der ehemalige MX2 Motocross-Weltmeister und zweifache ADAC MX Masters-Sieger der Jahre 2020 und 2021 hat in der jüngeren Vergangenheit seine Liebe zum Supercross neu entdeckt und fuhr zum Beispiel im letzten Herbst in der Supercross-WM mit. Nachdem er im Vorjahr in Stuttgart an beiden Abenden jeweils mit Platz fünf vorliebnehmen musste, schnappte er sich ein paar Wochen später den Titel "König von Dortmund".
 
Der Krösus der letzten Jahre

Der erfolgreichste Supercrosser der letzten Jahre in Deutschland kommt ebenfalls aus Frankreich und heißt Gregory Aranda (Foto). Schon in der Saison 2013/2014 gewann er den ADAC SX Cup, obwohl er damals bei der Auftaktveranstaltung in Stuttgart gar nicht am Start war. Im darauffolgenden Jahr holte er den Gesamtsieg in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle nach und gewann hier ein weiteres Jahr später (2015) sogar an beiden Abenden.

Nach ein paar Verletzungsproblemen und dem Corona-Break fand er im letztjährigen Winter zu alter Stärke zurück und gewann den in Stuttgart und Dortmund stattfindenden ADAC SX Cup erneut, diesmal allerdings sogar ohne Königstitel. Und eines ist bei Greg Aranda Fakt: Wenn der gnadenlose Überholer fährt, ist Spannung garantiert – vor allem wenn er nach dem Start nicht vorn ist. 

Für zwei heiße Abende einmal über den großen Teich

Vor Corona war der US-Amerikaner Ryan Breece der letzte Gesamtsieger in Stuttgart und hatte damit den Grundstein zu seinem Cup-Sieg 19/20 gelegt. Im vorigen Jahr war er einer von nur zwei US-Amerikanern im Feld, verletzt sich aber schon beim Training am Freitagnachmittag am Knie, so dass er zwar noch in den ersten Abend startete, aber direkt nach dem Qualirennen aufgeben musste. Er hat also mit Deutschland noch eine Rechnung offen.

Ein weiterer starker Franzose ist Lucas Imbert, der neu in der SX1-Kategorie an den Start geht. Vor Jahresfrist wurde er als Gesamtsieger der SX2 "Prinz von Stuttgart" und anschließend ebenso von Dortmund. Trotzdem landete er in der Endabrechnung des Cups hinter seinem Landsmann Julien Lebeau nur auf dem zweiten Platz. In Dortmund wird an drei Tagen gefahren und am zweiten, dem letzten zum ADAC SX Cup zählenden, ließ er zu viele Punkte liegen, ergo musste er sich mit Platz zwei begnügen.

Mit einem Dutzend Franzosen in der vorläufigen Starterliste der SX1 stellen unsere Nachbarn rund die Hälfte der Teilnehmer. Bekannte Namen der US Supercross Meisterschaft fehlen komplet. Deutscher Einzelkämpfer in der großen Klasse ist der Erfurter Paul Haberland. 2019 zeigte er in der SX2 in Stuttgart eine sehr starke Leistung und krönte sich mit seinem Sieg zum "Prinz von Stuttgart". Auf seinen Start dürfen die Fans gespannt sein.

Vorläufige Starterliste SX1
(Stand: 30.10.2023)

6 Thomas Ramette (FRA)
15 Ryan Breece (USA)
20 Greg Aranda (FRA)
72 Lucas Imbert (FRA)
85 Cedric Soubeyras (FRA)
101 Vaclav Kovar (CZE)
124 Matthias Tang (DNK)
137 Adrien Escoffier (FRA)
225 Charles LeFrancois (FRA)
260 Dylan Norman Woodcock (GBR)
335 Enzo Polias (FRA)
384 Lorenzo Camporese (ITA)
412 Frederik Goul Jenssen (DNK)
460 Michael Hicks (USA)
491 Paul Haberland (GER)
667 Anton Nordström Graaf (SWE)
727 Boris Maillard (FRA)
747 Hugo Basaula (PRT)
817 Jason Clermont (FRA)
911 Jordi Tixier (FRA)
945 Anthony Bourdon (FRA)
952 Ludovic Macler (FRA)