Dakar st9_2-2012

Als Sieger der neunten Etappe der Dakar 2012 mit 3:54 Minuten Vorsprung auf seinen großen Rivalen Marc Coma, erobert sich der Franzose Cyril Despres am Ende der Etappe von Antofagasta nach Iquique die Führung in der Gesamtwertung zurück. Er führt mit jetzt mit 2:28 vor dem Katalanen.

Cyril Despres brauchte genau einen Tag, um sein schlammiges Abenteuer der achten Etappe vergessen zu machen. Er startete als Siebter in die Wertungsprüfung, die aufgrund von Änderungen der Streckenführung infolge der Wettervorhersage auf eine stattliche Länge von 606 km kam. Der Franzose ging von Anfang an ein rasantes Tempo. Despres, der bei allen Zwischenzeiten in Führung lag, raste zum dritten Etappensieg der Dakar 2012, dem 29. seiner Karriere.

So nimmt der in Andorra lebende Pilot seinem Rivalen Coma, der im Ziel Zweiter wird, fast vier Minuten ab. Der Katalane, der als Erster auf die Strecke musste, geht den ganzen Tag auf beiden Abschnitten aufs Ganze, zunächst aber nur um Schadensbegrenzung in der Gesamtwertung zu betreiben. Am Ende der extrem langen Wertungsprüfung muss sich der Spanier geschlagen geben. Das Duell ist aber längst noch nicht vorbei, vor allem da beide Piloten am Montag ihre Motoren gewechselt hatten und sich so strategisch in nichts nachstehen.

Der Spanier Juan Barreda lieferte die drittbeste Zeit mit 8:28 Rückstand. Er ist über drei Minuten schneller als die Dakar-Stammgäste Helder Rodrigues und Paulo Goncalves. Die beiden Portugiesen wollen um einen Platz auf dem Siegerpodest streiten. Die Nase vorn hat Rodrigues. Im Gegensatz zu Yamaha hat Speedbrain Husqvarna inzwischen planmäßig die Motoren getauscht. Das macht 15 Minuten extra für Goncalves und Barreda. 

Im Kampf um den dritten Platz wird der Franzose David Casteu keine Rolle mehr spielen. Bei Km 550 der Prüfung erleidet er einen Motorschaden - mit seiner Yamaha.

Cyril Despres: "Es fühlt sich gut an. Nach einem schwierigen Tag wie gestern kommen die Zweifel. Man muss wieder in den Tritt kommen. Im Kopf war das nicht einfach, aber ich bin mit meinem Tag sehr zufrieden. Wir sind hier mit dem Ziel angetreten, um Sekunden, um Minuten zu kämpfen. Es gibt Konkurrenz. Es ist wie bei jedem Leistungssportler: Wenn du die Auseinandersetzung nicht magst, wenn du nicht die letzten Kraftreserven tief in deinem Inneren mobilisieren möchtest, bist du nicht bereit für den Kampf. Aber was das angeht, ist bei mir alles in Ordnung."

Marc Coma: "Wir wussten, dass das ein schwieriges Rennen würde. Es war lang, und ich musste mich um die Navigation kümmern. Wir nähern uns dem entscheidenden Teil der Rallye. Cyril ist ein großer Rivale und wir bekämpfen uns vom ersten bis zum letzten Kilometer. Aber ich glaube, dass das interessant ist. Das ist der Sport. Gestern haben die Techniker von KTM beschlossen, dass es Zeit ist, unsere Motoren auszutauschen, weil wir die Halbzeit erreicht haben. Das ist gut so."

Joan Barreda: "Ich freue mich, dass alles gut gelaufen ist und dass vor allem die freie Offroad-Navigation fehlerfrei geklappt hat. In der Gesamtwertung konnte ich mich noch weiter nach vorne schieben. Das Motorrad und der Teamspirit sind wirklich klasse."

Stefan Svitko liegt sehr gut klassiert auf Rang sechs. Johnny Aubert ist 16., Daniel Schröder 27. und Extrem-Spezialist Chris Birch 38. 

Dakar st9-2012

Stand nach Etappe 9
Copiapo - Antofagasta

1. Cyril Despres (FRA) KTM 28:45:17 Std
2. Marc Coma (SPA) KTM 2:28 min zurück
3. Helder Rodrigues (POR) Yamaha 44:19
4. Jordi Viladoms (SPA) KTM 1:13:43
5. Gerard Farres Guell (SPA) KTM 1:18:05 

Fotos:  M. Maragni, MAINDRU / www.dakar.com