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Auch die Dakar trifft auf den digitalen Fortschritt und kündigt für 2021 ein digitales Roadbook an, das erst kurz vor der Sonderprüfung die Daten frei gibt beziehungsweise sichtbar werden lässt. Dies hat zur Folge, dass laut Veranstalter die Chancengleichheit für alle Teilnehmer gleich bleibt und somit der Wettbewerb wieder fairer wird, egal ob Factory-Team-Fahrer oder Privatier.

Die erste Premiere des Systems erfolgt bei der Rallye du Maroc im Oktober 2020 unter der Führung von David Castera. Damit wird laut Veranstalter das Endes des Papier-Roadbooks eingeleitet und die aufwendige individuelle Markierungs-Arbeit vor den Etappen durch den Fahrer bleibt aus.

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Das Roadbook muss nicht erworben werden, sondern wird von der Organisation der Marokko-Rallye gestellt. Jedoch muss jeder Fahrer/Teilnehmer für die passende Halterung samt Fernbedienung an seinem Untersatz sorgen.

Bei der vergangenen Rallye Dakar, die bereits mit der Herausgabe des Papier-Roadbooks kurz vor der Spezialen mancherorts für Unmut bei Fahrer und Teams gesorgt hatte, stellte sich im Nachhinein doch heraus, dass damit auch Privatiers wieder die Chance auf vordere Plätze hatten. Denn damit mussten auch die Spitzenfahrer der Top Teams ihren für gewöhnlich hohen Speed den nicht mehr in gewohnten Umfang individualisierten Informationen im Roadbook anpassen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass für die kommende Rallye du Maroc und die Dakar keinerlei Markierungen mehr möglich sind. Das hat zum einen den Vorteil, dass die aufwendigen individuellen Markierungsarbeiten wegfallen und zum anderen jeder Teilnehmer mit identischer Wegpunkt-Darstellung im Roadbook zurechtkommen muss.

In der Folge würde das wohl heißen "Speed reduzieren", um genau navigieren zu können und unnötige Strafzeiten zu vermeiden, bis man sich an die neue Darstellungsform gewöhnt hat. Schon bei der Hubraumlimitierung auf 450cm³ Hubraum zur Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit hatte man erwartet, dass dies ein gelungener Ansatz sei, um das Verletzungsrisiko der Fahrer zu minimieren. Doch schon jetzt ist man erneut bei einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und mehr angekommen. Folglich ist diese Neuerung wirklich ein Ansatz in die richtige Richtung? Wir werden sehen und sicherlich hören was die Rallye-Szene nach dem ersten Einsatz wiedergeben wird. Auf alle Fälle dürfte die Chancengleichheit dadurch etwas zunehmen.

Bilder: Rallye du Maroc