Enduro in der Türkei ist auch nach der Premiere im vergangenem Jahr für den Veranstalter ein schweres Geschäft: Aber auch für die Fahrer, denen die Hitze genauso zusetzt wie die knüppelharten und rutschigen Prüfungen. Staub und Steine wechselten sich mit verwinkelten Wäldern ab.

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Mit Juha Salminen (im Bild oben) ergab sich in der E1-Klasse fast schon das gewohnte Bild: Ungewohnt allerdings seine Gegner, denn eigentlich hatte er sich rundenlang mit Rodrig Thain duelliert. Doch der HM-Honda-Fahrer gab anschießend zu, müde geworden, und dadurch auf den dritten Platz zurückgefallen zu sein.
So brillierte einmal mehr Salminens Husqvarna-Teamkollege Matti Seistola auf dem zweiten Platz.
Nur auf dem vierten Rang und deshalb nicht auf dem Treppchen der dritte Fine, nämich KTM-Fahrer Eero Remes, der sich vor allen Dingen auf der Cross-Strecke in Szene zu setzen wusste. Doch ein Sturz im Extemtest kostete ihn nicht nur über zehn Sekunden, sondern auch seinen Rhythmus.

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Überraschungssieger in der E2-Klasse wurde Cristobal Guerrero (Im Bild oben): Der Spanier fuhr mit seiner 350er KTM am konstantesten, während der Führende in der Meisterschaft, Antoine Meo schon zu Beginn strauchelte und im so kurzen Extremtest sogar über 12 Sekunden verlor. Der Husqvarna-Fahrer startete zwar eine Aufholjagd - doch die endete dann auf dem dritten Platz hinter Ivan Cervantes. "Ich bin einfach gut gestartet und habe dann auch ein wenig Druck machen können." Im langen Endurotest (über 9 Minuten) war Guerrero aber schneller und holte sich dort seinen Vorsprung.
In der Cross-Prüfung, auf dem Gelände, wo auch schon der Motocross-WM-Lauf gewesen ist. konnte sich Aigar Leok gut in Szene setzen - doch am Ende reichte es für den Letten doch nur für den siebenten Platz.
Johnny Aubert kämpfte mehr gegen seine persönlichen Beschwerden, als gegen die Konkurrenz: Beim WM-Lauf in Italien hatte er sich das Fersenbein gebrochen und so war er die meiste Zeit des Tages im Sitzen unterwegs. "Das geht aber noch, schlimmer sind die Magenprobleme, die ich durch die Schmerzmittel habe," klagte der Franzose, der mit Platz vier hinter Meo den Sprung auf das Treppchen nicht geschafft hatte.

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Überlegener Sieger in der E3-Klasse wurde Mika Ahola (im Bild oben). Der Finne war anschließend ganz entspannt: "Nachdem Christophe (Nambotin) gesürzt war, hatte ich eigentlich keine  Gegner mehr gehabt," meinte der HM-Honda-Fahrer.
Zwar hatte MX-Weltmeister Alex Salvini die Bestzeit auf dem Crosstest vorgelegt - doch danach kämpfte der Italiener wieder mit den Enduro-Besonderheiten.
Nambotin war erst nicht recht in Schwung gekommen, und scheiterte dann als er ab der zweiten Runde pushen wollte - und stürzte zweimal. "Danach war ich auf den siebenten Platz zurückgefallen - aber ich habe mich wenigstens noch auf den dritten Platz nach vorne gearbeitet." Auch wenn Ahola meinte, dass auf dem harten und rutschigen Untergrund sein großer Viertakter nicht von Vorteil gewesen sei, so meinte auch Joakim Ljunggren, der Tages-Zweite, dass ein Zweitakter auch nicht die beste Wahl gewesen wäre. Im engen Extremtest tat es es sich aber sicher leichter als die Fahrer mit dem Viertakter - nicht umsonst gingen drei der vier Extremtests an Zweitaktfahrr in dieser Klasse.
Bester Fahrer aller Klassen in diesem Extremtest wurde übrigens Ivan Cervantes: Mit dem GasGas-Zweitakter!



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Besonderes Pech hatte der einzige Deutsche in der Türkei,  Marcus Kehr (im Bild oben): Nachdem er sich fast zwei Runden lang mit seiner verletzten Hand gequält hatte, zog die KTM am Ende des Endurotestes Wasser und Kehr konnt das Motorrad nicht mehr zum Leben erwecken - nun bleibt ihm nur noch der zweite Tag.

Vom Zeitplan her war diesmal Alles ein wenig Anders: Weil am Sonntag Präsidentschaftswahlen in der Türkei sind, wurde keine Erlaubnis erteilt am Sonntag zu Fahren: kurzerhand wurde der Wettbewerb einen Tag vorverlegt.
So hätte am Donnerstag Abend bereits der Prolog mitten in der Stadt, direkt am Padock stattfinden sollen. Doch weil der Aufbau zwar von fleißigen Helfern erfolgte, doch von Niemandem der Ahnung vom Motorradfahren hatte - war die Strecke schlicht unbefahrbar, die Hindernisse mit einer Enduro auf Zeit nicht zu bewältigen.
Trotzdem kamen am Abend über 1.000 Zuschauer, die vom Radio FM, einer Freestyleshow und Vielem mehr bestens unterhalten wurden.

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Freestyle-Show mitten im Ort, mitten im Fahrerlager, direkt neben dem Parc ferme (vorne)

Alle Ergebnisse des ersten Fahrtages:

Klasse E1: Hier Klicken! (PDF)

Klasse E2: Hier Klicken! (PDF)

Klasse E3: Hier Klicken! (PDF)

Klasse Junioren: Hier Klicken! (PDF) alt

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Fröhliche Siegerehrung in der E1-Klasse mit Sektdusche für Konkurrenten und Grid-Girls.



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