Eigentlich war der amtierende deutsche Enduro-Champion Dennis Schröter nur zum Training bei Finale der Enduro-Europameisterschaft im polnischen Kielce angetreten. Doch wer den Husqvarna-Fahrer kennt, der weiß, dass er es immer ernst nimmt. So auch diesmal, wo er von der ersten Prüfung an seine Klasse, über 250 ccm Zweitakt, dominierte und am Ende einen sicheren Tagessieg einfuhr.
"Es lief eigentlich alles nach Plan, doch durch die lange Sommerpause und einige ausgefallene Wettbewerbe hatte ich bisher wenig Training. Das habe ich gemerkt, weil ich nicht ganz so selbstverständlich ans Limit gehen konnte." Doch Tagessieg in der Klasse und in der Gesamtwertung aller Fahrer der sensationelle 7. Platz. Und damit auch gleichzeitig bester Deutscher von den insgesamt 16 angetretenen Landsmännern.
Allerdings hat die Sache einen kleinen bitteren Beigeschmack, denn mit Kupplungsproblemen rettete er sich zwar ins Ziel, wird am morgigen Samstag nach dem Start aber erst einmal selbst die Kupplung wechseln müssen.
Am Samstag, dem 15. September steht noch einmal ein klassisches Enduro auf dem Programm, am Sonntag gibt es ein Abschluss-Motocross auf dass sich der ehemalige Cross-Spezialist Schröter schon freut.
Das hat nur wenig Bedeutung für die Enduro-Europameisterschaft, wo sich der Kawasaki-Fahrer Alessandro Battig aus Italien schon vorzeitig den Titel in seiner Klasse holen konnte! Mit einem weiteren Tagessieg in der Hubraumklasse der Viertaktmaschinen über 250 ccm, konnte er seinen Vorsprung uneinholbar ausbauen.
In den verbleibenden beiden Wettbewerbs-Tagen wird er sich darauf konzentrieren, zusätzlich noch den Titel in der Gesamtwertung zu holen. Auch dort liegt der Italiener in Führung der Europameisterschaft und hat mit seinem zweiten Platz in der Gesamtwertung am heutigen Freitag auch diesem Ziel etwas näher gekommen. Zwar musste er sich an diesem Tag seinem Landsmann, dem Junior Lorenzo Macoritto geschlagen geben, aber seine direkten Konkurrenten in der Meisterschaft konnte er hinter sich lassen, denn der Franzose Hugo Blanjoue wurde nur Dritter.
Alessandro Battig
Auch Battigs Landsleute Maurizio Micheluz und Tommaso Montanari können am nächsten Fahrtag, am Samstag, schon vorzeitig Meister in ihrer Hubraumklasse werden: Micheluz hatte sich in der Klasse der Zweitakter bis 250 ccm den Tagessieg geholt und seinen Vorsprung auf respektable 29 Punkte ausgebaut. Mit einem fünften Platz hätte er den Titel sicher.
Ähnlich ist es bei Montanari in der Viertakt-Klasse bis 250 ccm: Mit seinem Tagessieg baute er den Vorsprung auf 23 Punkte aus und kann mit einem zweiten Platz am Samstag auch schon den vorzeitigen Titelgewinn feiern.
Besonderes Pech hatte hingegen der Führende in der U21-Meisterschaft, der Italiener Claudio Spanu: Dessen Motor gab in der dritten Runde auf und Spanu fiel hinter Roni Kytönen auf den zweiten Platz zurück: Nur den zweiten Platz, weil eine Runde zuvor der Franzose Nathan Bererd, der auf dem dritten Platz gelegen hatte, nach einem Sturz verletzungsbeding aufgeben musste.
Damit hätte es eigentlich für den Deutschen Jan Allers in der Klasse gut laufen müssen, doch in der letzten Runde stürzte er und kam unter seinem Motorrad zu liegen – dabei hatte sich der Stiefel an dem Schalthebel verfangen, dass er den nicht einfach rausziehen konnte und prompt eine Minute verlor, was ihn auf den zehnten Platz in der Klasse zurückwarf.
In der zahlenmäßig nicht so stark besetzen Klasse der 250er Zweitakter ist der verletzte Holländer Jan-Willem Arendsen nicht am Start, wodurch der Deutsche Alexander Gehlert sogar die Chance hat sich auf den dritten Platz in der Meisterschaft vorzuarbeiten. Für die fehlenden 10 Meisterschaftspunkte benötigt er nur noch einen sechsten Platz.
Die anderen Klassen sind aber nicht nur zahlenmäßig besser besetzt und so bringt der elfte Platz von Davide von Zitzewitz zwar Punkte in der Overall-Meisterschaft, in der Klasse der Viertakter über 250 ccm muss er sich aber eben mit Alessandro Battig oder dem Tschechen Jaromir Romancik rumschlagen, dass es da für den fünften Platz reicht. Stark zieht sich auch Björn Feldt in dieser Klasse mit dem achten Platz vor Eddi Hübner auf dem zehnten Rang aus der Affäre.
Davide von Zitzewitz
Ergebnisse
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4-Takt - bis 250ccm: Hier klicken! (PDF)
4-Takt - über 250ccm: Hier klicken! (PDF)
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Das Live-Timing für das Wochenende ist unter http://live.motoresults.pl/ zu finden.
Direkt zum Veranstalter geht es auf http://ktmnovi.pl/europa/
Mehr Informationen, Pläne, Ergebnisse, Meisterschaftsstände und weiterführende Links gibt es immer aktuell und direkt auf der offiziellen Homepage: http://enduro-europa.com
Björn Feldt ist mit einem 27. Platz im Gesamtklassement auch gleich der drittbeste Deutsche Fahrer