Hallo Leute,
und schon wieder melde ich mich bei euch kurz vor knapp mit meinem Blog.
Seit meinem letzten Update bin ich ja zwei Rennen gefahren, eins in Schefflenz bei der GCC, wo ich wieder aufs Podium fahren konnte und Platz drei belegte, und am vergangenen Wochenende war im fränkischen Dachsbach Auftakt zur zweiten Saisonhälfte in der Enduro-DM. Bei diesem Rennen bin ich Zweiter geworden, sowohl in der Klasse E2 und auch im Championat.
Zum Thema Schefflenz: Als wir am Samstag ankamen, gab's nur noch einen Platz im Fahrerlager - neben dem Festzelt! Das war uns zu laut, also sind wir wieder aus dem Fahrerlager raus und haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht, wo wir übernachtet haben.
Am Sonntag im Rennen lief es dann nicht nach Plan. Irgendwie habe ich da am Anfang nicht so in meinen Rhythmus gefunden und es war das erste GCC-Rennen, bei dem ich nicht den Start gewonnen habe! Das hat mich schon ein wenig gewurmt. Die TM-Fahrer sind gleich vorne weggefahren und ich fand mich im Staub auf Platz oder Platz fünf wieder… War echt blöd, da man kaum was gesehen hat und ich einfach nicht in meinen Rhythmus gefunden habe.
Ich baute zwar sofort Druck auf Dennis Schröter auf, aber es dauerte eine Weile, bis sich die Platzierungen immer wieder wechselten. Es gab Fights um die Plätze und nach ca. einer Stunde bin ich - auf Platz zwei liegend - zum Tanken. Ich wusste, ich kann vorne mitfahren. Leider überholte mich Chrissi Weiß bei meinem Tankstopp. Ich versuchte noch an ihn ranzufahren, aber keine Chance. Der Abstand war zu groß, ich konnte zwar gut aufschließen, aber die zwei Stunden waren eben dann vorbei und ich landete auf dem dritten Platz und somit auf dem Podium! Goncalves, der wie immer nicht tanken musste, gewann das Rennen. Für mich war aber positiv, dass ich kein Oberschenkelbrennen hatte! Irgendwie war´s weg. Hoffentlich bleibt´s auch weg!
Jetzt liege ich in der Meisterschaft mit 89 Zählern punktgleich mit Chrissi Weiß auf Platz zwei. Ich kann also noch nach vorne fahren! Hoffentlich regnet es mal wieder, denn ich glaube, das liegt dem Portugiesen Goncalves ganz und gar nicht. Dann könnte ich ihn schlagen und endlich mal einen GCC-Lauf gewinnen.
Zwischenzeitlich hat mir mein Sponsor MK-Offroad-Racing eine neue Husaberg 250 2-Takt Model 2012 hingestellt und perfekt vorbereitet! Auch Tommy Kneip von TKM hat mir wieder ein super Fahrwerk gezaubert. So konnte also das Enduro-Rennen in Dachsbach kommen. Ich war höchst motiviert und gut trainiert. Das Motorrad war top hergerichtet und ich wollte unbedingt wieder Meisterschaftsführender werden. Denn ich lag vor Dachsbach „nur“ auf Platz zwei in der Meisterschaft.
Aber in Dachsbach kam wieder alles anders! Dennis Schröter, mein härtester Konkurrent in der Enduro-DM, fuhr von Anfang an in den Sonderprüfungen echt super und nahm mir gleich ein paar Zehntel Sekunden ab! Auch in der Championatswertung lag er vorne. Markus Kehr und ich wir schauten ihm teilweise zu und rieben uns verdutzt die Augen. Echt, Dennis ist super gefahren und hat ein Ur-Vertrauen in den Boden, die Mini-Anlieger und das Motorrad gehabt, dass man neidvoll anerkennen muss, dass er den Sieg in Dachsbach verdient hat.
Ich habe zwar „gebissen“ ohne Ende und bin auch echt am Limit gefahren, aber ich konnte letztendlich in der letzten Runde meinen 17-sekündigen Rückstand nur auf sieben Sekunden verkürzen. Doch leider wurde die letzte Runde vom DMSB Offiziellen gestrichen. Warum, keine Ahnung. Aller Protest half nichts und letztendlich änderte es am Gesamtergebnis nichts!
Bei der Siegerehrung gab es dann auch noch einen kleinen Zwischenfall, denn der Sprecher rief nicht mich auf Platz zwei in der Championatswertung, sondern jemand anderen, ich lief aber trotzdem aufs Podest, weil ich es gar nicht registriert habe, dass ein anderer Name aufgerufen wurde. Also vor dem ganzen Publikum rauf aufs Podest, dann wieder runter vom Podest, bis die kapiert haben, dass ich wirklich auf Platz zwei in der Championatswertung gefahren bin.
Das ganze Publikum hat den Sprecher ausgepfiffen und ich stand endlich auf dem Podium. Mein Pokal habe ich gleich dort gelassen, denn irgendwie hat die Veranstaltung zum Schluss sich nur von ihrer schlechtesten Seite präsentiert. Schade!
Naja, mit ordentlichem Frust im Bauch ging es dann wieder nach Hause. Es wurmt mich schon, dass ich es nicht geschafft habe, den Kollegen Schröter zu schlagen! Aber am Ende wird zusammen gezählt und noch sind es vier Fahrtage!
Bereits in Schwabhausen treffen wir wieder aufeinander. Mal schauen, wie es da weitergeht.
Drückt mir die Daumen!
Euer Mike Hartmann
#183
