Hitze und Staub waren die größten Gegner beim fünften Lauf der GCC im bayerischen Goldbach.
Auch wenn Cornel "Cory" Nemeth bei seiner Zielankunft verlauten ließ, dass er die letzte halbe Stunde schon glaubte, aufgrund der Hitze und des Staubes "sterben" zu müssen - sein Sieg und damit die Übernahme der Führung in der GCC-Pro-Klasse war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Vor 14 Tagen beim Lauf in Mernes hatte der KTM-Fahrer noch unfreiwillig gefehlt, weil gleichzeitig die X Games in München gefahren wurden - und dort aufgrund des Wetters das Enduro von Samstag auf den Rennsonntag gelegt werden musste.

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Außer ganz zu Beginn, wo Roni Nikander zunächst einmal den Holeshot holte und dann auch zwei Runden lang die Führung inne hatte. Doch dann ging Nemeth (Bild oben) vorbei und blieb die restlichen 22 Runden bis ins Ziel, mit immer weiter wachsendem Vorsprung, vorne.
In den ersten Runden auch Christian Weiß auf der Husqvarna ganz vorne mit dabei: "Ich hatte endlich mal einen guten Start. Doch als ich dann dicke Arme bekam, bin ich vorzeitig zum Tanken gefahren. Danach lief es besser, doch irgendwann kamen dann wieder die Blutblasen und es wurde schmerzhaft. So musste ich dann noch den (Kevin) Zdon ziehen lassen." Am Ende also Rang fünf in der Tageswertung.
Zur Halbzeit ging Nikander kurz nach Nemeth zum Boxenstop, doch auch Michael Herrmann hielt an der TM-Box. Das Team von Mikes Bike Shop machte wieder einmal einen hervorragenden Job und schickte ihren Fahrer Herrmann noch vor dem Finnen wieder auf die Piste. Nach einer Runde war der KTM-Fahrer wieder vorne, doch wenig später war Herrmann erneut vor Nikander: "Direkt vor mir hat es ihn ausgehoben, das Hinterrad verschlagen und er hat dann mehrere Überschläge gemacht," schilderte Hermann den Sturz aus seiner Sicht. Wie durch ein Wunder war Nikander nicht verletzt, und setzte die Verfolgung fort. Zwei Runden vor Schluß, als der Motor an der TM von Herrmann langsam den Geist aufgab, konnte der Finne wieder vorbei auf den zweiten Tagesrang ziehen, während Herrmann sich noch auf Platz drei rettete.
Mit einer Runde Rückstand landete der Junior Erik Appelqvist unter Wert geschlagen auf dem sechsten Tagesrang - Der erst 16jährige Schwede hatte am Vortag auf seiner 125er Yamaha bereits zum fünften Mal auch die Youngster-Klasse gewonnen!

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In der Expert-Klasse konnte sich Christian Barfuß (Bild oben) schon in der ersten Runde die Führung erkämpfen und behielt diese bis ins Ziel. Gegen Ende der zwei Stunden konnte er allerdings nach den Kurven schon manchmal Marc Töppel kommen sehen, der im Ziel dann gerade einmal elf Sekunden Rückstand hatte.
Yamaha-Fahrer Barfuß schob sich damit in der Meisterschaft auf den zweiten Rang. Der Führende der Klasse, Daniel Weiß, hatte nicht nur einen schlechten Startplatz ganz Außen, sondern in der ersten Runde auch noch einen Sturz, weil ein anderer Fahrer vor ihm gestürzt war. So musste er sich fast durch das ganze Feld nach vorne kämpfen und kam noch auf den dritten Platz.
Auf Rang fünf der Husaberg-Pilot Jörg Albrecht: Am Samstag schon der Sieg bei den Supersenioren,setzte der Oldie so am Sonntag prompt noch Einen drauf!
Mari Franke startete mangels Damen-Konkurrenz bei den Experts und belegte einen siebenten Platz!
Philipp Storz, bei seinem ersten Antritt nach Knieoperation und langer Verletzungspause, musste auf dem zweiten Platz liegend vorzeitig die Segel streichen, da nach einem Sturz sich der Krümmer vom Motor löste.
 
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In der Advanced-Klasse ging der Sieg (wieder einmal) an Tim Apolle. Der hatte so viel Vorsprung, dass er noch im letzten Vierten einen Sicherheitsstopp einlegte und vorsichtshalber noch einen Zusatzschluck Spit mit nahm. Bislang profitiert der Husaberg-Fahrer davon, dass sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte klaut: Wenn der 16jährige am Start ist, dann gewinnt er auch. Bisher gab es eine Überschneidung mit der Enduro-Europameisterschaft und den kommenden Lauf in Schefflenz kann er nicht fahren, weil gleichzeitig ein Lauf der Deutschen Enduro-Meisterschaft stattfindet. Trotzdem hat er alle Chancen am Ende des Jahres erneut die Meisterschaft zu gewinnen!

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Die kompletten Ergebnisse und Meisterschaftsstände: Hier klicken! (Link)

Goldbach zeigte sich trotz des heißen und sonnigen Wetters verhältnismäßig staubfrei: zwischen allen Läufen waren die Feuerwehren der gesamten Umgebung im Einsatz - dadurch wurden die ersten Runden zwar teilweise rutschig, doch mittelfristig hielt sich die Staubentwicklung beim Finale in Grenzen - Es war zwar staubig, doch meistens ging es ohne langfristige Sichtbehinderung ab.
Besonderes Glück hatten die fast 6.000 Zuschauer: Vom Fahrerlager und der "Promenade" aus hatte man den Talkessel im Blick - ohne selbst im Staub zu stehen.

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