tylerbowers ikerlarranaga chemnitz 2017

Nachdem sich der US Amerikaner Tyler Bowers und der Spanier Ilker Larranaga mit ihren Siegen am Freitag sehr gute Ausgangspositionen verschafft hatten, setzten sie am Samstagabend ihre Siegesserie fort und wurden so erneut „König“ bzw. „Prinz von Chemnitz“. Während der Lokalmatador in der großen Klasse, der Schneeberger Dominique Thury, Platz fünf erreichte, fuhr in der kleinen Klasse der Erfurter Paul Haberland als Zweiter aufs Podest.

Auch am zweiten Tag des sächsischen Supercross-Festivals hatte Tyler Bowers seine Gegner im Griff. Wie am Vortag war er bereits im Zeittraining das Maß der Dinge und kam diesmal auch problemlos durch seinen Qualifikationslauf. Im Finale lag er zunächst auf dem dritten Platz, doch nach nur eineinhalb von 20 langen Rennrunden übernahm er die Führung, setzte sich sogleich leicht ab und kontrollierte danach die Konkurrenz nach Belieben. Am Ende begnügte er sich mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf den zweitplatzierten Finnen Harri Kullas, dem wiederum der Franzose Boris Maillard mit einer weiteren reichlichen Sekunde Rückstand auf Rang drei folgte.

Bowers wiederholt Sieg von 2012

„Ich habe mich heute wieder den ganzen Tag über sehr gut gefühlt, aber da die Strecke hier in Chemnitz natürlich auch heute sehr, sehr schwer war, musste ich in jedem Training und jedem Rennen jede einzelne Runde voll konzentriert fahren“, so der „König von Chemnitz“ des Jahres 2017, der damit wie schon 2012 den größten Pokal in Empfang nehmen konnte. Und weiter: „Im Finale wollte ich schnell vorn wegfahren, um nicht in irgendein Getümmel verwickelt zu werden. Das hat geklappt, aber trotzdem war es schwerer, als es vielleicht aussah. Das Niveau bei den deutschen Supercross ist schon verdammt hoch, und mit diesen tollen Fans hat das Wochenende einfach nur Spaß gemacht.“

Das fand auch Harri Kullas. Nachdem er am Freitag in den Trainings und Vorläufen nicht sonderlich überzeugte, aber dennoch im Finale Sechster wurde, schob er sich diesmal fast schon heimlich, still und leise auf die zweite Position nach vorn. „Ich bin eher Outdoor-Fahrer und habe in diesem Winter bisher nur zwei Supercross bestritten. Ich war sicherlich nicht der schnellste Fahrer,aber wahrscheinlich einer der konstantesten an diesem Wochenende. In Deutschland wird fairer gefahren als zum Beispiel beim britischen Arenacross. Ich denke aber, dass ich mich auch weiterhin auf Motocross konzentriere“, gab der WM-Pilot bei der anschließenden Pressekonferenz zu Protokoll.

Dominique Thury wiederholte mit Platz fünf sein Ergebnis vom Vortag, womit er einerseits zwar an beiden Tagen sein selbstgestecktes Ziel erreicht hatte, aber wieder nicht restlos zufrieden war.„Wenn ich bedenke, dass ich im Zeittraining meine Gruppe wieder gewonnen hatte und mein Qualirennen auf Platz zwei beendete, muss ich wieder sagen, dass mehr drin gewesen wäre. Im Finale lag ich anfangs auf Platz drei, doch als ich einen harten aber fairen Blockpass bekam, habe ich meinen Rhythmus etwas verloren. Obwohl ich danach wieder etwas schneller war, als die Fahrer auf den Plätzen zwei, drei und vier, kam ich nicht mehr vorbei. Ansonsten hat mir mein Heimrennen richtig gut gefallen. Ich finde, es war die beste Stimmung, die wir bisher hier hatten“, so der 24-Jährige.

sx chemnitz 2017

Wie in der großen Klasse hieß auch in der SX2 der große Triumphator am Samstag Ilker Larranaga. Der Spanier ließ im Finale nichts anbrennen, so dass auch er seinem 2014 gewonnenen Titel „Prinz von Chemnitz“ einen weiteren hinzufügte. „Im Qualirennen und im Finale habe ich mich anfangs etwas zurückgehalten, denn in der SX2 wird speziell zu Rennbeginn oft etwas übermotiviert gefahren. Obwohl ich eigentlich jetzt wieder das Motocross-Training aufnehmen werde, muss ich ja wohl nun zum Finale des ADAC SX Cups nach Dortmund kommen“, meinte der MX2-WM-Pilot verschmitzt, der in der deutschen Hallenserie nun die Tabellenführung übernommen hat. Unter dem frenetischen Jubel der Fans brachte Paul Haberland seinen frühzeitig erkämpften zweiten Platz vor dem Franzosen Lucas Imbert ins Ziel.

Auch in der Klasse SX3 der Zwölf- bis 16-Jährigen waren der Freitag- und der Samstagsieger ein und derselbe - Carl Ostermann. Der erst 13-Jährige aus Bonn setzte sich diesmal gegen den Biberacher Paul Bloy und Constantin Piller aus Eichendorf durch.

Bei den Bambinis der SX5 mit ihren 50er-Bikes gewann Anton Viol aus Gierstädt beide Rennen vor dem Allersberger Max Meyer und Moritz Firl aus Ruhland.

Zufrieden mit der 15. Ausgabe des Chemnitzer Supercross war auch Dr. Ralf Schulze, der Geschäftsführer der C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH: „Wir haben unseren Supercross-Fans wieder ein tolles Event mit erstklassigem Motorsport auf einer spektakulären neuen Strecke geboten. Nachdem wir am Freitag deutlich mehr Fans in der Messehalle 1 begrüßen konnten als jemals zuvor, war sie am Samstag, wie in der Vergangenheit fast immer, wieder bis auf den letzten Platz gefüllt, so dass insgesamt über 10.000 Motorsportbegeisterte das nun schon 15. sächsische SX-Fest der Extraklasse feierten. Ich danke unserem langjährigen Partner, dem MSC Lugau, als sportlichem Ausrichter für die aufopferungsvolle Mitarbeit und natürlich auch unserem Titelsponsor, dem ADAC Sachsen. Mit solch starken Partnern an der Seite freue ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.“

Die 16. Ausgabe des Chemnitzer Hallenspektakels geht am 30. November und 1. Dezember 2018 über die Bühne.

Gesamtwertung SX1 nach 2 Tagen

Gesamtwertung SX2 nach 2 Tagen




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Fotos: Thorsten Horn