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Am letzten Tag im alten Jahr beginnt die 45. Rallye Dakar mit einem Prolog an der Westküste Saudi-Arabiens. Die Dakar 2023 verspricht einen spannenden Rennverlauf und mit jetzt 14 Etappen den härtesten aller Härtetests,

Sam Sunderland will als erster Fahrer seit Marc Coma 2015 den Titel erfolgreich verteidigen. Der Brite ist zusammen mit Toby Price der einzige Fahrer im Feld, der die Rallye schon zweimal gewinnen konnte. Die Konkurrenz kommt aus dem eigenen Haus mit seinem GasGas-Teamkollegen Daniel Sanders sowie den Vertretern der Schwestermarken KTM und Husqvarna.

Auf der anderen Seite steht das Honda-Quartett angeführt von Ex-Champ Ricky Brabec. Für Tagessiege kommen auch die Piloten von Sherco und Hero in Frage, aber der Gesamtsieg wird wohl zwischen den sieben Mann der KTM-Gruppe und den vier Honda-Assen ausgefochten.

Erfolgreichster Dakar-Teilnehmer nach Etappensiegen ist der Spanier Joan Barreda. "Bang Bang" ist nicht mehr Teil der Honda-Werksmannschaft, der 39-Jährige fährt jetzt eine private Honda mit Unterstützung von Monster Energy. Der Amerikaner Mason Klein als Weltmeister der Rally2-Kategorie steigt unterdessen auf zu den Elitefahrern der RallyGP. Klein ist als Privatfahrer für das niederländische Bas KTM Team ähnlich hoch einzuschätzen wie Barreda, der noch immer auf den ganz großen Erfolg bei einer Dakar wartet.

Yamaha fehlt

Nicht mehr dabei ist Yamaha als jahrzehntelanger Fixpunkt im Rennen. Die Japaner haben sich werksseitig zurückgezogen. Der Franzose Cyril Neveu gewann die erste Dakar 1979 mit einer Yamaha XT500 und wiederholte den Triumph ein Jahr später. In den 90er Jahren ließ Stephane Peterhansel sechs Siege folgen. Peterhansel prägte eine Ära und ist bis heute Rekordhalter.

Für den ehemaligen Enduro-Weltmeister Alex Salvini beginnt am Samstag ein neues Kapitel. Salvini hat im Herbst mit Fantic erste Rallye-Erfahrung gesammelt, jetzt wartet auf den Rookie die größtmögliche Herausforderung als Racer. Immer zu beachten ist der Slowake Stefan Svitko. Der Altmeister geht in seine 14. Dakar. Svitko beendete das Event schon fünf Mal in den Top 10.

kove450

Neu dabei als Motorradmarke ist Kove Moto aus China. Die Asiaten debütiern mit ihrer 450ccm Rally Factory Edition und drei Chinesen am Lenker. Sich als neues Team mit einer Eigenkonstruktion und drei international unerfahrenen Neulingen in ein Abenteuer wie die Dakar zu stürzen, darf man getrost als ambitioniert bezeichnen.

Es wird auf jeden Fall ein besonderer Wettbewerb durch die Regeländerung, nach der ein Fahrer für Führungskilometer belohnt wird mit einer Zeitgutschrift. Für jeden Kilometer in Front gibt es 1,5 Sekunden Bonus. Das soll die Taktiererei beenden und denjenigen motivieren, der die Initiative ergreift, und nicht den Spuren der Konkurrenz hinterher fährt.

Die deutschen Hoffnungen in der Top-Kategorie RallyGP ruhen auf Hero-Werkspilot Sebastian Bühler. Einer von zwei Dutzend Wagemutigen in der Malle Moto Klasse ist Mike Wiedemann. Der Südbadener geht in seine zweite Dakar und startet diesmal als Einzelkämpfer ohne Servicecrew.

Nach 8.500 Kilometer Gesamtdistanz, davon 4.700 km als Wertungsprüfung, endet die Dakar 2023 am 15 Januar in Dammam.