Rallye

Prolog und zwei Rallytage im legendären Sandkasten rund um Zagan (Polen) brachten fast 100 Teams aus ganz Europa sowie Norwegen und sogar Südafrika in verschiedensten Fahrzeugarten an den Start. Zagan ist ein legendärer Name wenn es um die Breslau-Rally geht. Im Westpolen in der Nähe der Grenze zu Deutschland gelegen, ist das Gelände bekannt für seinen Anspruch im tiefen Sand und der abwechslungsreichen Topografie in den Kiefernwälder. Nicht umsonst bezeichnet man das Gelände als die europäische Sahara.



Diese Ausgabe erhält den Titel "The Great Escape". Warum? Im März 1944 im Stalag Luft III Kriegsgefangenenlager organisierten eine Gruppe Alliierter Luftwaffenangehöriger einen kühnen Fluchtplan. Über Monate hinweg gruben sie einen 110 Meter (!) langen Tunnel namens "Harry" direkt unter den Nasen der Wachemänner. Am 24. März war es dann soweit und 76 Männer begaben sich in den Tunnel mit der Hoffnung endlich die Freiheit zu erlangen. Leider wurden die meisten wieder gefangen genommen und nur drei Männer schafften es in die Freiheit. Diese kühne Flucht wurde im legendären Film "Gesprengte Ketten" mit Steven McQueen, James Garner und weiteren nachempfunden - absolut sehenswert.



Nun aber zu unseren deutschen Teilnehmer auf zwei Rädern, die sich dem 300 km feiner Tiefsand samt anspruchsvoller Navigation stellen mussten. Mit dabei unser Dakar Rookie Justin Gerlach aus Berlin (KTM 450 Rally Replica) sowie Otto Fischer (Husky FE 450), Moritz Türk (KTM 450 Rally Replica), Matthias Haidt (KTM 525 EXC) und sieben weitere Deutsche in eine Feld von knapp 30 Bikes, gefolgt von elf ATVs, 30 Autos/SxS und sechs LKWs. Allesamt nutzten diese Veranstaltung als Aufwärmrunde für die legendäre Rally Breslau 2025 oder nur um einmal Rally-Luft in kleinen Rahmen zu schnuppern.



Beim ersten Antesten im Prolog holte sich sogleich Justin Gerlach den Sieg mit nur 9:22.46, gefolgt vom Polen Marian Augustyn mit einem Rückstand von nur 12 Sekunden. Dritter wurde Dyon van Wieringen aus den Niederlanden. Richtig zur Sache ging es dann am Samstag mit 125 km Sonderprüfung und 18 km Verbindungsetappe. Am frühen Morgen hieß es hoch konzentriert an die Arbeit, denn der Organisator RBI Sport ist bekannt für seine anspruchsvolle Navigation. Zudem warteten sehr schnelle Sandpassagen aber auch enge technisch anspruchsvolle Sektionen bei wechselnden Bedingungen auf die Teilnehmer. Der Pole Bartlomiej Tabin (KTM 500 EXC-F) fuhr die schnellste Zeit mit 02:21:52,97. Justin Gerlach war dahinter auf Platz zwei gefolgt vom nächsten Polen Marian Augustyn auf Rang drei.



Jetzt hieß es alles oder nichts, denn Fehler konnten kaum mehr gut gemacht werden, da nur noch die 2. Etappe anstand. 117 Kilometer und 22 Kilometer Verbindungsetappe. Einige gaben einfach alles um noch Zeit auf den Vordermann gut machen zu können, andere wiederum wollten ihren Platz sicher nach Hause fahren. Doch die 2. Etappe war nicht nur schnell sondern musste auch taktisch gut gefahren werden. Doch für Justin Gerlach hieß es all in und er gewann die 2. Etappe mit 02.14:13.13 gefolgt von Bartolemiej Tabin mit einem Rückstand von 15 Sekunden. Michal Janaszek aus Polen belegte Platz 3. Reichte es für den jungen Deutschen zum Gesamtsieg? Hier das Endergebnis der diesjährigen Baja Europe in der Kategorie "Bike“:



Top-5

1. Batlomiej Tabin (POL/KTM 500 EXC-F) 04:36:21.27
2. Justin Gerlach (DEU/KTM 450 Rally Replica) 4:54:51.82
3. Michal Janaszek (POL/Husky FE 450) 5:23:15.23
4. Otto Fischer (DEU/Husky FE 450) 5:26:14.13
5. Marcin Lugowski (POL/KTM) 5:35:44.65



Weitere Deutsche

6. Moritz Türk
7. Matthias Haidt
12. Thomas Opitz
13. Joachim Streeck
14. Tobias Haidt
15. Elmar Ott
16. Steve Hofmann
18. Timo Heinen
24. Stefan Kipp