Der Spanier Josep Garcia gewann das prestigeträchtige französische Enduro Trefle Lozerien vor dem Italiener Andrea Verona. Der KTM-Werksfahrer war schon 2019 der erste nicht-französischer Fahrer der das Trèfle Lozérien gewann. Damals zählte der klassische Enduro-Wettbewerb noch zur WESS.
Das "Trefle" zählt mit rund 650 Teilnehmern zu einem der populärsten Wettbewerbe, der drei Tage lang auf drei Runden (im Kleeblatt) rund um Mende im Zentrallmassiv führt.

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Sieger Garcia vor der Kathedrale von Mende

Der erste Fahrtag überraschte gleich mit einer bis dahin geheimen Prüfung, die den Fahrern und Teams nicht vorher bekannt war. Der Franzose Till De Clercq, der spätere Gesamt-Dritte, konnte sich am schnellsten und besten darauf einstellen und gewann zumindest diese Prüfung, obwohl der Tagessieg an Garcia vor Verona ging. Der amtierende E2-Weltmeister ging in der unbekannten Prüfung kein Risiko ein, wurde in den folgenden vier Tests aber nur einmal von Verona geschlagen. Aber am Ende des 200 km langen Tages waren die Top 5 Fahrer innerhalb von nur 20 Sekunden.

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Am zweiten Tag ließ Verona (Bild oben) nicht locker, aber bei einer Gesamt-Prüfungszeit von erneut gerade einmal 16 Minuten bei den fünf Tests war es schwer wirkliche Zeitdifferenzen herauszufahren, wenn Niemand einen groben Fahrfehler machte. Und so ging auch dieser Tag erneut an Garcia vor Verona. Dabei hatte der Spanier gleich die erste Sonderprüfung auf dem jungfräulichen Grasterrain an Verona abgegeben und sich dort auch noch hinter den Franzosen Emmanuel Albepart und Julien Gauthier einreihen müssen. Aber es waren nur zweieinhalb Sekunden Rückstand zu dem Italiener, die er mit Siegen in den folgenden vier Prüfungen leicht einholte.

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Das Trefle Lozerien führt durch die schönsten Gegenden

Am dritten Tag startete das Feld in umgekehrter Reihenfolge, so dass die Top-Fahrer auf ziemlich ausgefahrene Strecken kamen. Ein Terrain, das Garcia offensichtlich noch besser lag als Verona. Der Italiener konnte zwar eine der Prüfungen gewinnen, doch in den anderen Tests war der Vorsprung des Spaniers deutlich.

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Josep Garcia: "Wir haben diese Trèfle Lozérien super glücklich mit dem Sieg beendet, meinem Zweiten in diesem Rennen mit so viel Geschichte, Bedeutung und exzellentem Medienecho. Es gab 13 Sonderprüfungen, und es ist schwer, sich alle zu merken, da sie so unterschiedlich sind. Trotzdem sind wir mit einem sehr guten Gefühl in den ersten Tag gestartet und haben nach 15 Minuten einen kleinen Vorsprung von 9 Sekunden auf Andrea [Verona] herausgefahren.
Die Wahrheit ist, dass ich mich auf den gezeiteten Grasetappen sehr gut mit meinem Motorrad gefühlt habe. Am zweiten Tag war unser Ziel also dasselbe. Am Anfang war ich ein wenig 'eingeschlafen', weil wir von einer sehr langen Rallye kamen, aber ich kam schnell in Schwung und holte mir nach einem tollen Kampf mit Andrea den Tagessieg mit 1,7 Sekunden Vorsprung.
Am letzten Tag starteten wir in umgekehrter Reihenfolge, so dass ich mit über siebenhundert Fahrern losfuhr... Wir waren spät dran, und die Etappen waren schon ziemlich zerfahren, was mir immer gefallen hat. So konnte ich vom frühen Morgen an ein gutes Tempo vorlegen, einen guten Vorsprung herausfahren und etwas entspannter fahren. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Das Publikum hier in Frankreich war fantastisch!".

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