jonass febvre

Es ist wieder soweit. Am Wochenende fällt in England der Startschuss für die MXGP/MX2 Motocross-WM 2020. Zum ersten Mal seit 2012 beginnt die Weltmeisterschaft auf europäischen Boden. Insgesamt sollen es 20 Rennen werden für Gajser, Herlings und Co.
 
In der Königsklasse MXGP versammeln sich in Matterley Basin sieben Weltmeister, 21 WM-Titel und genau so viele Grand Prix Sieger. Dazu ein halbes Dutzend Vizeweltmeister. Das Feld ist herausragend besetzt und verspricht eine herausragende Saison. In dem bärenstarken Line-up fehlen die GP-Sieger Max Anstie (jetzt USA), Tommy Searle und Max Nagl, die beide ihre WM-Karriere beendet haben.

Die Top-Favoriten sind Titelverteidiger Tim Gajser, dessen Vorgänger Jeffrey Herlings und, mit leichten Abstrichen, Neunfach-Weltmeister Tony Cairoli. Sollte MX2-Champ Jorge Prado nach seinem Oberschenkelbruch von Mitte Dezember für die ersten beiden Rennen in England und Holland grünes Licht von den Ärzten bekommen, zählt auch der junge Spanier zu den engsten Titelanwärtern. Bis hierher also drei KTM, eine Honda.

Kawasaki hat Ex-Weltmeister Romain Febvre als neuen Teamkollegen für Clement Desalle geholt. Beide kommen zusammen auf immerhin 33 Grand Prix Siege. Und beide kommen zurück von einer schweren Beinverletzung. Der Franzose und der Belgier haben bei den Vorbereitungsrennen mit jeweiligen Top-5-Ergebnissen gezeigt, dass sie bereit sind.

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Tim Gajser

Yamaha schickt wie KTM drei echte Werksfahrer ins Gefecht. Jeremy Seewer, Landsmann Arnaud Tonus und den Franzosen Gautier Paulin. Seewer geht als Vizeweltmeister in sein drittes Jahr in der MXGP. Der Schweizer wartet noch auf seinen ersten GP-Triumph in der Königsklasse. Paulin und Tonus sorgten letzte Saison für Podestplätze in der ersten Hälfte, danach flachten die Ergebnisse besonders bei Tonus ab. Paulin beendete 2019 als WM-Vierter hinter Gajser, Seewer und Glenn Coldenhoff.

Der Holländer Coldenhoff war im letzten Saisondrittel einer der stärksten Fahrer mit fünf Podestplatzierungen in Folge, davon zwei Siege. Der 29-Jährige hat den ehemaligen US Motocrosser Ryan Hughes als Trainer verpflichtet. "The Hoff" - nomen est omen -  erhofft sich nach dem besten Jahr seiner Karriere eine nochmalige Leistungssteigerung. Gespannt sind die Fans auf den Look von Coldenhoffs neuem Untersatz. Teamkollege bei Standing Construct GasGas Factory Racing ist der Italiener Ivo Monticelli.

Neben den Genannten zählen u.a. der MX2-Weltmeister von 2017, Pauls Jonass (Husqvarna), Honda-Neuzugang Mitch Evans, Markenkollege Jeremy van Horebeek sowie US Boy Thomas Covington zu den Kandidaten für Top-5-Resultate.

Die deutschen Farben werden vertreten von Rookie Henry Jacobi und Tom Koch. Jacobi fuhr als einer der wenigen Fahrer vier Vorsaisonrennen. Der Thüringer machte mit seiner 450er S.M. Action Yamaha eine gute Figur. Für den 23-Jährigen muss es darum gehen, dass er lernt, regelmäßig punktet und von Verletzungen verschont bleibt. Dann wird der Ex-Juniorenweltmeister auch in der MXGP eine gute Rolle spielen. Tom Koch geht unterdessen in seine zweite Saison in der Köngisklasse. Koch ist der alleinige WM-Fahrer für das Westerwälder Sarholz KTM Racing Team.

Starterliste Matterley Basin



Die Weltmeister
Tony Cairoli (9)
Jeffrey Herlings (4)
Tim Gajser (3)
Jorge Prado (2)
Pauls Jonass (1)
Romain Febvre (1)
Jordi Tixier (1)

Die GP-Sieger
Tony Cairoli (89)
Jeffrey Herlings (86)
Jorge Prado (31)
Tim Gajser (24)
Clement Desalle (23)
Gautier Paulin (12)
Pauls Jonass (11)
Romain Febvre (10)
Kevin Strijbos (6)
Jeremy Seewer (5)
Shaun Simpson (4)
Glenn Coldenhoff (4)
Thomas Covington (4)
Tanel Leok (3)
Valentin Guillod (3)
Jordi Tixier (2)
Jeremy van Horebeek (2)
Arnaud Tonus (1)
Evgenji Bobryshev (1)
Calvin Vlaanderen (1)
Benoit Paturel (1)

Foto: Pascal Haudiquert