Mit seiner bisher besten Saisonleistung holt Max Nagl in Holland Platz zwei hinter Weltmeister Romain Febvre. Heimfavorit Jeffrey Herlings dominiert die MX2. Sieg Nummer 50 bedeutet eine umjubelte und historische Rekordmarke für das niederländische Ausnahmetalent.
Nagl zeigte auf der tiefen, nach Schauern durchnässten Strecke zwei starke Fahrten. Bereits sonntags hatte der 28-Jährige das Qualirennen für sich entschieden (von einem Sturz des führenden Kevin Strijbos profitierend). Im ersten MXGP-Lauf musste sich der Husky-Pilot nur Blitzstarter Tim Gajser geschlagen geben. Nagl und Febvre kämpften um Rang zwei, der Franzose fand aber keinen Rhythmus und fiel in der zweiten Rennhälfte zurück. Kurzzeitig sah es so aus, als könne Nagl eine Attacke auf Gajser starten, schließlich wurde es Rang zwei für den Bayer.
Den zweiten Lauf auf abtrocknender Piste bestimmte Tony Cairoli. Der Achtfach-Weltmeister hatte sich zuvor im Kampf um Platz sechs auf den letzten Metern von Strijbos abfangen lassen. Jetzt wollte es "TC222" besser machen. Das gelang dem Italiener auch - aber nur bis zur letzten Runde. Febvre zeigte gegen Rennende eine bärenstarke Energieleistung. In der vorletzten Runde verdrängte er seinen Teamkollegen Jeremy van Horebeek auf Rang drei, in der letzen Runde schnappte sich Febvre Cairoli. Mit seinem zweiten Grand Prix Sieg nach Thailand vergrößert der Titelverteidiger seinen Punktevorsprung auf Gajser, der Achter wurde, vier Plätze hinter Nagl.
Max Nagl: "Hätte um den Sieg kämpfen können"
"Wir hatten ein wirklich positives Wochenende und sind auf das nächste Level gekommen", so das Fazit des Deutschen. "Mein Fahren war gut an beiden Tagen, auf einer rutschigen und schweren Strecke. Im zweiten Lauf hatte ich einen schlechten Start als Fünfzehnter. Keine Ahnung, was passiert ist. Ich wollte aufs Podest, für mich und das Team, also habe ich bis zum Schluss gepusht. Ich bin froh, dass es gereicht hat. Mit einem besseren Start hätte ich um den Sieg kämpfen können. Wir nehmen das Positive mit und machen weiter. Ich fühle mich gut auf dem Bike, die kommende Strecke in Argentinien zählt zu meinen Favoriten."
Bei den ersten drei Saisonrennen konnten nur Febvre und Gajser (jeweils drei) Laufsiege holten. Die Saison hat gerade erst begonnen, aber vieles deutet hin auf ein Duell Honda vs Yamaha. Nagl fährt als Sechster nach Patagonien, wo die WM am zweiten Aprilwochenende ihre Fortsetzung findet.
Trotz Sturmwarnung kamen über 20.000 Fans an den Eurocircuit. Die Holländer wollten sehen, wie ihr Idol Jeffrey Herlings seinen 50. Grand Prix Sieg unter Dach und Fach bringt. Das gelang "The Bullet" auch eindrucksvoll. Zu keinem Zeitpunkt ließ der 21-Jährige einen Zweifel aufkommen, dass er seine makellose Saison- und Heimbilanz ausbauen würde. Herlings führte 30 von 31 Runden. Seit 2010 hat er bei sieben Starts sieben Mal in Valkenswaard gewonnen!
Herlings´ Teamkollege Pauls Jonass sicherte sich souverän Gesamtrang zwei. Dahinter Jeremy Seewer (4-3). Der Lette und der Schweizer liegen punktgleich auf WM-Rang zwei.
Jeffrey Herlings
Für die deutschen Starter gab es außer für Nagl wenig zu ernten am Osterwochenende. In der MXGP holte Angus Heidecke einen Zähler. Dennis Ullrich ging leer aus. Henry Jacobi stand in der MX2 ebenfalls mit leeren Händen da. In der EMX250 konnte sich allein Mike Stender qualifizieren. Punkte gab es auch für ihn keine. So mussten Stephanie Laier (5.) und Larissa Papenmeier (6.) in der Frauen-WM die Gesamtbilanz aus DMSB-Sicht retten.
Ergebnis MXGP
Ergebnis MX2
Punktestand MXGP
Punktestand MX2
Ergebnis EMX250
Ergebnis Frauen-WM
Fotos: Husqvarna, Ray Archer
