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Noch knapp vier Wochen bis zum mit Spannung erwarteten Motocross der Nationen in der Kathedrale des Motorsports. Im Infield des TT Circuit in Assen steigt das größte Rennen des Jahres. Weil MX2-Pilot Henry Jacobi verletzt ausfällt, wurde Nachwuchshoffnung Simon Längenfelder für das Team Germany nachnominiert.

Auf der temporär angelegten Sandstrecke sind die Gastgeber die klaren Favoriten. Aber zunächst ein Wort über alle, die fehlen. Allen voran die frischgebackenen AMA Motocross Meister Eli Tomac und Adam Cianciarulo. Kawasaki hat eine Teilnahme der beiden ausgeschlossen. Mit SX-Champ Cooper Webb bleibt ein Superstar fern, der die USA schon zweimal beim Nationencross repräsentierte. Auch Ken Roczen fehlt, der deutsche Fanliebling kämpft seit einem halben Jahr mit gesundheitlichen Problemen, will aber eine Woche nach dem MXON beim Red Bull Straight Rhythm auf einem Zweitakter starten.

Marvin Musquin, im US Motocross die Nummer drei hinter Tomac und Roczen, fehlt ebenso. Der Franzose hat seit Jahren ein angespanntes Verhältnis zu seinem Verband und sich obendrein beim US Saisonfinale das Knie angeschlagen. 

Auch die beiden 250ccm US Supercross-Champs Dylan Ferrandis und Chase Sexton bleiben zu Hause. Sexton, Fünfter in der Viertellter-Outdoor-Meisterschaft, stand nie zur Debatte. Ferrandis, der den Titel 2014 und 2018 in sein Land holte, setzt nach einer langen Saison andere Prioritäten. Und die MXGP-Stars Tony Cairoli, Clement Desalle, Julien Lieber und Romain Febvre sind allesamt verletzt. Genau wie Max Nagl und Jacobi.

Zurück zu unseren favorisierten Nachbarn. Die Holländer waren seit 2016 immer Zweiter. Letztes Jahr konnten sie den Ausfall von Calvin Vlaanderen am Renntag fast kompensieren. Jeffrey Herlings und Glenn Coldenhoff zählen zu den besten Sandpiloten der Welt, dazu kommt Vlaanderen auf der 250ccm Werks-Honda.

Hält die Serie von Titelverteidiger Frankreich?

Die Franzosen siegten beim "MX of Nations" zuletzt fünf Mal in Folge - und das immer in einer anderen Besetzung. Weil MX2-Rookie Tom Vialle erstmals startet, ist es auch 2019 ein neu formiertes Trio. Gautier Paulin war immer dabei und immer Erfolgsgarant. Aber sind Vialle und Jordi Tixier stark genug, um die Holländer zu gefährden?

Als Podestkandidaten gelten die relativ ausgeglichen besetzten Belgier, mit Abstrichen vielleicht die Italiener, aber auf jeden Fall die Schweizer. Die Briten müssen den Verlust des starken Sandfahrers Max Anstie wegstecken.

Wichtig für das Event ist die Teilnahme der Amis. Jason Anderson, Zach Osborne und Justin Cooper planen die USA zu rehabilitieren. Nach der Klatsche beim Heimrennen letzten Oktober, wollen es die drei mit einer systematischen und intensiven Vorbereitung in Europa richten. Marc de Reuver, Jacobis Mentor bei F&H Kawasaki, sagte in einem Interview, der Sand in Assen sei anders als auf den berüchtigen Benelux-Sandstrecken. Der erfahrene Ex-Profi und ehemalige GP-Sieger findet, die Verhältnisse müssen keinen Nachteil für das Team USA bedeuten.

Wozu Tom Koch, Simon Längenfelder und Dennis Ullrich in der Lage sind, steht in den Sternen. Erste Devise ist die erfolgreiche Qualifikation am Samstag. Bei insgesamt 34 Teams und chancenlosen Nationen wie Zypern und Island eine Pfichtaufgabe. Am Ende wäre ein Top-10-Ergebnis okay.

Beim Nationencross werden fünf der sechs Einzelergebnisse gewertet. Jeder Fahrer startet zweimal. Die drei Rennen sind wie folgt: MXGP/MX2, MX2/MX Open und MXGP/MX Open. Konstanz ist wichtig. Koch (MXGP), Längenfelder (MX2) und Ullrich (MX Open) verfügen über internationale Erfahrung. Aber ohne Roczen, Nagl und Jacobi werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

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2019 mxon entry list