mxgp usa 2017

Die Ausläufer von Tropensturm Harvey werden Florida nicht treffen. Die Protagonisten des MXGP/MX2 Grand Prix in Jacksonville müssen am Wochenende aber mit Gewitterschauern und feucht-schwülen Bedingungen rechnen. Für die Motocross-WM bedeutet das Gastspiel im "Sunshine State" einen weiteren Versuch, sich in den USA zu etablieren.

Nachdem es letztes Jahr sogar zwei US-GP gab - Charlotte in North Carolina und Glen Helen in Kalifornien - sucht Serienpromoter Youthstream jetzt sein Glück in Florida. Ursprünglich wollte man in Gainesville fahren, aber nach Schwierigkeiten mit Landbesitzern geht der "Monster Energy MXGP of USA" letztendlich in Jacksonville über die Bühne.

Jeremy Seewer hat in der MX2-Tabelle 45 Punkte Rückstand auf Pauls Jonass. Dem Schweizer läuft die Zeit davon. Seewer führte die WM im April an, aber seit Anfang Mai hat Jonass konstant zwischen 40 und 50 Zähler Vorsprung.

"Seit Schweden habe ich versucht, mich zu erholen", berichtet der Bülacher. "Ich bin an ein paar Tagen gefahren, aber nicht viel, weil ich zu diesem Zeitpunkt der Saison frisch bleiben will. Wir sind Mittwoch geflogen, aber ich werde nicht vor Samstag auf dem Bike sitzen. Ich habe die Strecke nicht gesehen bis jetzt. Es soll typischer Untergrund für Florida sein, aber kein Sand wie wir ihn hier haben. Es wird aufregend, gegen die Amis zu fahren, ich freue mich darauf. Ich war noch nie dort, es ist spannend einen anderen Teil von Amerika kennenzulernen. Das Wochenende sollte gut werden."

In der MX2-Klasse starten mehr schnelle US Boys als in der MXGP. Mit Adam Cianciarulo, Joey Savatgy und Justin Hill sind drei Monster Energy Pro Circuit Kawasaki-Piloten am Start. Für Cianciarulo, der sich zuletzt in prächtiger Form zeigte, ist das Rennen ein Heimspiel. "Ich freue mich in der WM zu starten und zu sehen, wie die Unterschiede sind zu unserem Racing. Es gibt mehr Zeit auf der Strecke, wir werden sehen, wie sich das auswirkt. Ein Podium wäre großartig."

Neben dem Kawa-Trio sind mit RJ Hampshire, Chase Sexton, Mitchell Harrison und Justin Cooper weitere schnelle Amis als Gaststarter dabei. HRC-Werksfahrer Michele Cervellin debütiert die brandneue CRF250R im Rennseinsatz, für den Thüringer Henry Jacobi ist es der erste Übersee-Einsatz.

In der MXGP kann Tony Cairoli vorzeitig den Titel klarmachen. Der Achtfach-Weltmeister hat 101 Punkte Vorsprung auf Jeffrey Herlings. Mit dem frischgekürten US Champ Eli Tomac und Cooper Webb mischen zwei Stars der US Szene mit. Neben Cairoli, Herlings und Tomac muss man auch Noch-Titelverteidiger Tim Gajser auf der Rechnung haben, der 2015 in den Staaten den ersten seiner beiden WM-Titel gewann. "Wir wissen, dass sie in Amerika fantastische Strecken haben und die Organisation wird auf einem Topp-Level sein, ich erwarte wirklich gute Rennen", sagt der Slowene. "Ich versuche das Momentum aus Schweden von meinem Sieg mitzunehmen. Ich habe in der Pause hart gearbeitet, ich fuhr die slowenische Meisterschaft und bin jetzt voller Vorfreude."

webb2 amamx 2017
Cooper Webb

Ex-Weltmeister Romain Febvre feierte in Schweden seinen bisherigen Saisonhöhepunkt. Die monatelange Suche nach dem richtigen Setup an seiner Werks-Yamaha machte sich in Uddevalla mit einem Laufsieg bezahlt. Kann der Franzose nach 15 Monaten Pause in Florida den GP-Sieg schaffen? "Ich denke, es ist eine schöne Strecke", erklärt Febvre. "Die einzige Herausforderung wird das Wetter. Ich erwarte heiße und schwüle Bedingungen, aber ich freue mich auf die Rennen. Ich habe Zuversicht, dass es ein gutes Wochenende wird."

Letztes Jahr dominierte Eli Tomac die Rennen in Charlotte und Glen Helen. Während es für den Kawasaki-Ausnahmekönner der letzte Auftritt der Saison 2017 ist, müssen Cairoli und Co. noch die Grands Prix in Holland und Frankreich sowie das Motocross der Nationen bestreiten. Für die Amis beginnt die neue Saison bereits Mitte Oktober mit dem Monster Energy Cup in Las Vegas.