Titelverteidiger Pauls Jonass wird das Finale der MX2 Motocross-WM in Imola verpassen. Der spanische Teenager Jorge Prado ist damit Weltmeister.
Jonass hatte sich bei einer Kollision mit Prado in der Türkei am Knie verletzt. Der Lette wurde gestern bei Ortema an seinem teilweise gerissenen Kreuzband operiert, nachdem er es beim letzten Rennen in Assen noch mit Schmerzmitteln auf Platz sechs schaffte. Aber seine Chancen waren bei 46 Punkten Rückstand danach nur noch theoretischer Natur. Der 21-Jährige KTM-Werksfahrer wird das Krankenhaus noch diese Woche verlassen, dann die Reha beginnen und sich anschließend auf sein Rookiejahr 2019 in der MXGP vorbereiten.
Pauls Jonass: "Nach der Türkei hatte ich schwere Zeiten. Die Ärzte sagten, ich solle dieses Jahr keine Rennen mehr fahren, aber ich wollte den Titel nicht einfach hergeben. Ich fuhr in Assen mit viel Schmerzen und ging danach nochmal zum Doktor. Es wurde klar, eine Operation ist unvermeidlich. Wir hatten den Eingriff gestern bei Ortema und ich bin dankbar für die Arbeit von Dr. Richter. Das Kreuzband ist nicht komplett gerissen, aber schlimm zugerichtet. Es ist schade, dass ich Imola verpasse, aber die Gesundheit geht vor. Ich bin noch jung und muss an die Zukunft denken. Der Fokus liegt auf der Reha und dann möchte ich schnellstmöglich zurück aufs Motorrad, um mich auf die MXGP vorzubereiten."
Jonass hatte die Saison mit drei perfekten Grands Prix begonnen, geriet dann aber zunehmend unter Druck seines KTM-Teamkollegen Prado. Der 17-Jährige Spanier wurde immer stärker und ist ein verdienter Champ. Prado ist der erste "richtige" spanische Motocross-Weltmeister. 2010 war Carlos Campano Titelträger in der wenig beachteten MX3-WM. Für KTM markiert Prados Titelgewinn den vierten MX2-Titel in fünf Jahren. Mit Jordi Tixier, Jeffrey Herlings, Jonass und Prado waren seit 2014 vier verschiedene Piloten mit der KTM 250 SX-F siegreich.
Foto: Ray Archer
